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Der WAC und die verlorene Leichtigkeit

Ohne Frechheiten, dafür mit zu viel Respekt. Das was den WAC gegen Borussia Mönchengladbach und AS Roma auszeichnete, ließ er gegen İstanbul Başakşehir vermissen.

Gerhard Struber fand kein passendes Rezept
Gerhard Struber fand kein passendes Rezept ©Getty Images

"Letztendlich sind wir hier, um die Gruppenphase zu genießen", gab Michael Liendl nach der 0:3-Heimniederlage gegen İstanbul Başakşehir zerknirscht zu Protokoll. Das ist den Kärntnern an diesem Abend in der UEFA Europa League nicht gelungen. Eine paradoxe Aussage, die in gewisser Weise symptomatisch für die Niederlage der Kärntner ist.

Denn der Mannschaft von Gerhard Struber hat nicht die gewohnte Leichtigkeit ausgestrahlt. Spürbar war es, dass man diese förmlich erzwingen wollte. Aber warum? "Das ist eine klasse Mannschaft, man muss sich nur die Namen ansehen", so Liendl. 

Stimmt. Gaël Clichy, Martin Škrtel, Arda Turan sind nur ein paar der klingenden Namen von Başakşehir. Aber die hat AS Roma oder Borussia Mönchengladbach. War es Ehrfurcht? Naivität? "Man kann es an vielen Punkten festmachen. Wir haben einfach nicht ins Spiel gefunden", so der Spielmacher.

"Wir müssen auch das Positive sehen", meinte Marcel Ritzmaier. Nach einer 0:3-Niederlage, die einen herben Rückschlag im Aufstiegsrennen bedeutet, ist das eine ungewöhnliche Aussage. "Wir können gegen so eine Mannschaft mithalten", führte der Mittelfeldspieler an. Nach den ersten beiden Gruppenspielen klang man noch frecher, unbekümmerter, entschlossener.

An der Einstellung liegt es aber dennoch nicht. Die Wahrheit ist wohl, dass Başakşehir-Trainer Okan Buruk mit seinem Matchplan ein exzellentes Mittel fand, um das aggressive WAC-Pressing zu entkräften und die Österreicher so zu frustrieren.

"Das war ein Team, das uns das Leben nicht einfach gemacht hat. Ein ganz stabiler Gegner, der richtig gut in der Defensive organisiert ist", analysierte der enttäuschte Gerhard Struber. 

Die Rezepte die bislang so wirkungsvoll waren, schienen abgelaufen. Irgendwie ist das auch kein Wunder, denn nach den Achtungserfolgen waren die Gegner gewarnt und schauten den Kärntnern vorab umso intensiver auf die Füße. 

Jetzt liegt es an Struber, dass er neue Ideen findet. Ist das möglich? Warum nicht, man hat es schließlich schon einmal geschafft. Genau die selbe Antwort gab Michael Liendl übrigens auch auf die Frage, ob denn nun die nötigen Big Points gegen AS Roma und Borussia Mönchengladbach möglich sind. "Warum nicht? Wir haben es schon einmal geschafft."