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Europas Wunderkinder: Julian Weigl

"Er ist ein total klarer, herzlicher und offener junger Mann", sagte Thomas Tuchel über den 19-jährigen Julian Weigl, der sich bei Borussia Dortmund überraschend im Mittelfeld in den Fokus gespielt hat.

Julian Weigl könnte beim BVB vor einer großen Karriere stehen
Julian Weigl könnte beim BVB vor einer großen Karriere stehen ©Getty Images

Die Bundesliga beginnt für Dortmund am Samstag und am kommenden Donnerstag warten die Play-offs der UEFA Europa League - in beiden Partien könnte Borussia Dortmunds Sommerneuzugang Julian Weigl dabei sein, der zwar erst 19 Jahre alt ist, aber schon mächtig auf sich aufmerksam gemacht hat.

Name: Julian Weigl
Klub: Borussia Dortmund
Debüt: 14. Februar 2014 für 1860 München gegen Ingolstadt
Position: zentrales Mittelfeld
Nationalität: Deutsch
Geboren: 8. September 1995
Bevorzugter Fuß: rechts
Größe: 1,87 Meter

Andere sagen …
"Man sieht jeden Tag, dass es vorwärts geht, dass er wahnsinnige Lust drauf hat. Deswegen lassen wir ihn da so oft spielen. Julian macht schon die ganze Zeit einen sehr guten Eindruck. Er begeistert uns mit seiner Frische und Unbekümmertheit. Gleichzeitig aber mit der Fähigkeit, auch zu lernen und Dinge aufzusaugen. Er ist ein total klarer, herzlicher und offener junger Mann."
Thomas Tuchel, Trainer Dortmund

Weigl im Trikot von 1860 München
Weigl im Trikot von 1860 München©Getty Images

Seine Geschichte …
Nachdem er zwei kleinere Vereine durchlief, schloss sich Weigl 2010 im Alter von 14 Jahren der Jugendabteilung des Zweitligisten TSV 1860 München an. Dort war er Kapitän der U19-Mannschaft und schaffte über die Reserve den Sprung in die Profimannschaft, für die er im Februar 2014 in der zweiten Liga debütierte. Nur ein halbes Jahr später machte ihn Trainer Ricardo Moniz als 18-Jährigen vor der Saison 2014/15 zum jüngsten Kapitän der Vereinsgeschichte (später verlor er das Amt wieder).

Durch seine starken Leistungen wurde Borussia Dortmund auf ihn aufmerksam und nahm ihn im Sommer 2015 unter Vertrag. Geholt als Ergänzungsspieler im eigentlich stark besetzten zentralen Mittelfeld der Borussia spielte er sich in der Saisonvorbereitung derart in den Vordergrund, dass er bisher erheblich mehr Spielzeit erhielt als erwartet.

Spielstil …
Trotz seiner jungen Jahre ist Weigl bereits erstaunlich abgeklärt am Ball und beweist eine weit überdurchschnittliche Spielübersicht, die er auch mal zu riskanten aber potenziell entscheidenden Pässen in die Tiefe nutzt. Dazu demonstriert er eine starke Technik und kann den Spielrhythmus verändern. Zwar verfügt er noch nicht über die Physis eines voll ausgewachsenen Profis ("Daran muss ich noch arbeiten"), doch trotzdem gelingen ihm im Gegenpressing immer wieder Balleroberungen.

Erinnert an …
Seinen Konkurrenten/Mitspieler Sven Bender. Der deutsche Nationalspieler ist auf derselben Position wie Weigl zuhause, glänzt allerdings mehr durch Balleroberungs-Qualitäten als durch strategisches Passspiel. Wie auch Weigl feierte Bender einst sein Profidebüt für den TSV 1860 München in der zweiten Liga. Das hat auch Weigl selbst bemerkt: "Als Jugendspieler bei 1860 guckt man natürlich darauf, wer schon einmal den Weg gegangen ist, den man sich selbst erträumt. Und da fiel immer sofort der Name der Bender-Zwillinge Sven und Lars. Da ist mir aufgefallen, dass wir gewisse Parallelen aufweisen".

BVB feiert den Sieg gegen Wolfsberg
BVB feiert den Sieg gegen Wolfsberg©Getty Images

Erstes Ausrufezeichen …
Am 6. August 2015 zog Weigl beim 5:0-Sieg des BVB in der dritten Qualifikationsrunde der UEFA Europa League vor über 65 000 Zuschauern gegen den Wolfsberger AC im defensiven Mittelfeld derart souverän die Fäden, dass man meinte, er würde schon jahrelang in dieser Mannschaft eine zentrale Rolle spielen und sei solche Spiele gewöhnt.

Gute Aussichten …
Da der neue Trainer Thomas Tuchel mehr auf Ballbesitz und gediegenen Spielaufbau setzt, ist auch im zentral defensiven Mittelfeld ein spielstarker Mann gefragt. Weil Nuri Şahin noch eine Weile ausfällt, Weigl auch in der Defensive überzeugen konnte und Tuchel offensichtlich Gefallen an ihm gefunden hat, dürfte es zu vielen weiteren Einsätzen kommen.

Er sagt …
"Ich sehe mich im Kader in der Herausfordererposition. Ich bin hierher gekommen und wollte einfach schauen, wie schnell ich mich an das Tempo gewöhnen kann und wollte von den anderen Spielern mit ihrer Riesenqualität lernen."