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Differdange spionierte auf YouTube

"Wir haben natürlich ein bisschen auf YouTube gewühlt, um etwas über den Gegner zu erfahren", sagte Emilio Lobo, Co-Trainer des FC Differdange 03, nach dem 2:1-Sieg gegen den FC Utrecht.

Differdange feiert eines der beiden Tore beim Sieg über Utrecht
Differdange feiert eines der beiden Tore beim Sieg über Utrecht ©Philippe Lebresne

Der FC Differdange 03 träumt von der ganz großen Sensation. Nach dem 2:1-Hinspielerfolg gegen den niederländischen Verein FC Utrecht könnte in der nächsten Woche der Sprung in die dritte Qualifikationsrunde zur UEFA Europa League perfekt gemacht werden, obwohl Trainer Michel Leflochmoan warnt: "Sie sind stärker als wir."

Erfolge für den luxemburgischen Fußball sind rar gesät. Im vergangen Jahr warf F91 Dudelange den FC Salzburg in der zweiten Qualifikationsrunde der UEFA Champions League aus dem Wettbewerb, diesmal könnte Differdange die ganz große Nummer schaffen. Dabei sah es im Stade Josy Barthel zunächst gar nicht danach aus, als der Vierte der vergangenen luxemburgischen Meisterschaft in der 2. Minute durch Jacob Mulenga in Rückstand geriet. Doch Differdange drehte durch zwei Tore von Omar Er Rafik die Partie (26., 56.). Der Marokkaner ist nun mit insgesamt acht Treffern gemeinsam mit Aurélien Joachim (derzeit auf Leihbasis in den Niederlanden bei Willem II) der erfolgreichste Europapokaltorschütze eines Vereins aus Luxemburg.

"Als die Spieler den Platz betraten, wussten sie, dass sie auch in Rückstand geraten könnten. Psychologisch waren wir darauf vorbereitet. Ich sagte, selbst wenn wir hinten liegen sollten, ändern wir nichts. Wir belassen es bei unserer Organisation", sagte Leflochmoan, der seit einem Jahr Coach in Differdange ist. Der 61-jährige Franzose fuhr fort: "Lob dafür an die Spieler, sie haben Reife, Zusammengehörigkeitsgefühl und eine besondere Motivation gezeigt. Solange wir den Ball hatten, haben wir ihnen Probleme bereitet, wir haben sie laufen lassen."

Da hat sich die etwas ungewöhnliche Vorbereitung auf den Fünften der niederländischen Liga doch gelohnt, der erst jetzt in den Wettbewerb eingestiegen ist. "Wir haben natürlich ein bisschen auf YouTube gewühlt, um etwas über den Gegner zu erfahren. Unser Trainer hat sich links und rechts bei ausländischen Kollegen über den Verein informiert," sagte Co-Trainer Emilio Lobo.

Zum dritten Mal in Folge steht Differdange mindestens in der zweiten Qualifikationsrunde zur UEFA Europa League. Im vergangenen Jahr schieden sie dort mit einem Gesamtergebnis von 2:4 gegen KAA Gent aus, wobei sie in Belgien nur 2:3 verloren. Und vor zwei Jahren standen sie sogar in den Play-offs. Nach zwei 0:3-Niederlagen gegen Olympiacos Volou FC in der dritten Qualifikationsrunde waren sie eigentlich schon ausgeschieden, doch die Griechen wurden aus dem Wettbewerb ausgeschlossen, sodass Differdange weiterkam. Aber mit Paris Saint-German FC bekamen sie einen richtig großen Brocken, an dem sie sich verschluckten (0:6-Gesamtergebnis).

Um es noch einmal so weit zu schaffen, liegt noch ein langer Weg vor den Luxemburgern. Zunächst muss in der nächsten Woche Utrecht in Schach gehalten werden, was eine fast unlösbare Aufgabe zu sein scheint. "In den zwei Spielen wird man den Unterschied sehen. Sie sind stärker als wir. Vor 15 000 Menschen zu spielen, wird schwierig. Das Spiel in der nächsten Woche wird schwer", sagte Leflochmoan.

Um bei diesem großen Ereignis dabei zu sein, hat der Verein einen Fanbus organisiert – für 89 Anhänger. Und sollte das Abenteuer Europa weitergehen, dann dürfte ein Bus nicht reichen, denn in der dritten Runde wartet nach der heutigen Auslosung entweder Tromsø IL oder İnter Bakı PİK. Wenn das nicht Motivation genug ist.

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