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Fulham-Besuch entzückt die Crusaders

Für den nordirischen Klub Crusaders FC geht heute ein Traum in Erfüllung, wenn der prominente englische Nachbar Fulham FC im Seaview-Stadion gastiert und Erinnerungen an ein Duell mit Liverpool aus dem Jahr 1976 weckt.

Crusaders' Trainer Stephen Baxter freut sich schon auf das Gastspiel von Fulham
Crusaders' Trainer Stephen Baxter freut sich schon auf das Gastspiel von Fulham ©Sportsfile

Nachdem Fulham FC, das auf Grund der Fair-Play-Wertung an der Qualifikation zur UEFA Europa League teilnehmen darf, in der ersten Runde den NSÍ Runavík aus dem Wettbewerb warf, können sich die Londoner heute auf einen heißen Empfang freuen, denn da steht das Spiel gegen Crusaders FC in der nordirischen Hauptstadt Belfast an.

Das letzte Mal, als der Vizemeister aus Nordirland einem englischen Team im Europapokal gegenüber stand, liegt bereits 35 Jahre zurück. Im September 1976 spielte man in der ersten Runde des damaligen Pokals der europäischen Meistervereine gegen das von Bob Paisley trainierte Liverpool FC. Nach einer 0:2-Niederlage an der Anfield Road gab es im Rückspiel zwei Wochen später gar eine 0:5-Klatsche und man verabschiedete sich frühzeitig.

Im Nachhinein betrachtet, sollte so ein Ergebnis wohl schnell in Vergessenheit geraten, aber für die "Crues" war es keine Schande, gegen so einen prominenten Gegner auszuscheiden. Schließlich gewann Liverpool mit Spielern wie Kevin Keegan, Ray Clemence, Tommy Smith, Emlyn Hughes und Terry McDermott am Ende sogar den Pokal, nachdem sie im Finale mit 3:1 über den VfL Borussia Mönchengladbach triumphierten.

Das war damals der erste Sieg der Reds in der Königsklasse - bis heute folgten vier weitere. Bei den Nordiren aber kommen die Erinnerungen an die Zeit damals nun wieder hoch, nachdem bekannt wurde, dass Fulham mit Trainer Martin Jol ins Seaview-Stadium nach Belfast kommen wird. "Gegen einen englischen Klub zu spielen, ist etwas ganz Besonderes - ein Traum wird wahr", freut sich Crusaders' Präsident Stephen Bell, der damals gerade zwölf Jahre alt war.

"Die Spiele gegen Liverpool in den späten 70er Jahren nehmen in der Geschichte unseres Vereins einen ganz besonderen Platz ein", schwärmt Bell. "Als Liverpool uns in Belfast geschlagen hat, war ich noch ein Junge. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich damals über einen kleinen Zaun geklettert bin, nur um nahe an den Toren sitzen zu können. Das Seaview war bis zum Bersten gefüllt. Ungefähr 1 000 Leute saßen, so wie ich, nur zwei bis drei Meter vom Spielfeldrand entfernt."

"Bei uns in der Vorstandsetage hängen immer noch Zeitungsausschnitte von diesem Spiel", sagt Bell, der vor zwei Jahren zum Präsidenten der Crusaders gewählt wurde. "Vor ein paar Jahren habe ich eine Führung durch Anfield gemacht und da habe ich unseren Vereinsnamen auf einem Museumsstück gesehen. Darauf war Liverpools erster Sieg in eben jener Europapokal-Saison genau geschildert. Das war ein sehr stolzer Moment für mich."

Zwischen Seaview, wo mit Fulham der Finalteilnehmer der UEFA Europa League 2009/10 zu Gast sein wird, und dem Stadion, in dem damals die große Liverpooler Mannschaft von 1976 spielte, liegen Welten. Neben einem Kunstrasen wurden außerdem neue Flutlichtmasten und Umkleidekabinen errichtet und vor kurzem auch zwei neuen Sitztribünen eingeweiht.

"Wir haben jetzt 3 000 Sitzplätze und der Rasen ist in hervorragendem Zustand", freut sich Bell. „Wir sind sehr stolz auf diese Fortschritte. Wir hatten gehofft, im Rahmen der Eröffnung unserer neuen Tribünen einen englischen Verein für ein Freundschaftsspiel gewinnen zu können. Jetzt müssen wir uns darüber keine Gedanken mehr machen. Wir können uns auf ein Qualifikationsspiel gegen Fulham vor ausverkauftem Haus freuen, das wir voll und ganz genießen werden. Das wird unserem Verein mit Sicherheit einen enormen Schub geben."

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