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Alles ist anders in der Europa League

Der VfB Stuttgart: Flop in der Bundesliga, Top in der UEFA Europa League. Geht das auch unter dem neuen Trainer Jens Keller am Donnerstagabend gegen die Spanier von Getafe CF so weiter?

Jubelnde Stuttgarter - geht es auch mit Keller so weiter?
Jubelnde Stuttgarter - geht es auch mit Keller so weiter? ©Getty Images

Wie schön sind die Zeiten in der UEFA Europa League für den VfB Stuttgart: Scheinbar ohne Probleme haben die Schwaben dort sechs Punkte eingefahren, die optimale Ausbeute. Als alleiniger Tabellenführer mit einer Tordifferenz von 5:1 grüßt der VfB von der Spitze der Gruppe H. Genau umgekehrt ist es in der Bundesliga: dort zieren die Süddeutschen das Tabellenende. Vier Punkte, 14:17 Tore, Platz 18. Das hat dazu geführt, dass Trainer Christian Gross – im letzten Frühling noch der große, umjubelte Retter – von der Vereinsführung geschasst und durch Co-Trainer Jens Keller ersetzt wurde.

Nach dem 2:2 im Kellerduell gegen den FC Schalke 04 wittern sie etwas Morgenluft bei den Schwaben. "Wenn wir mit genau so einer Einstellung wie gegen Schalke spielen, bin ich sehr zuversichtlich", sagte Keller vor dem Spiel gegen Getafe CF am Donnerstag. "Unsere Scouts haben Getafe mehrfach beobachtet. Das ist eine spielerisch starke Mannschaft, die technisch versierte Spieler in ihren Reihen hat und die am liebsten das Spiel macht und nicht mit langen Bällen agiert. Wir werden versuchen, ihr Spiel zu unterbinden und ihnen den Spaß am Fußball zu nehmen." Kampf und Willen, das sind die Primärtugenden, die Keller seiner Mannschaft zuvorderst vermitteln will. Er erklärt auch wieso: "Im Abstiegskampf fehlt es den Spielern oft an Selbstvertrauen, an der Leichtigkeit. Wenn ich aber die Zweikämpfe gewinne, die Bälle erobere und marschiere, dann bekomme ich Applaus, und dadurch kommen der Spaß und auch das Fußballerische wieder zurück. Deshalb ist der kämpferische Einsatz so wichtig. Ich habe schon als Spieler mit Köln, 1860 München und Frankfurt gegen den Abstieg gespielt - habe also eine gewisse Erfahrung in diesem Bereich."

Gibt es schon einen "Keller-Effekt"? Was überhaupt kann ein neuer Trainer in so kurzer Zeit bewirken? "Jens motiviert uns sehr gut und zeigt uns unsere Stärken auf. Wenn man trotz teilweise guter Leistungen immer wieder verliert, fängt man langsam an, an sich zu zweifeln", erklärt Mittelfeldspieler Christian Träsch. "Durch den Trainerwechsel will sich wieder jeder neu beweisen und jeder bekommt wieder eine neue Chance. Den Konkurrenzkampf spürt man deutlich im Training."

Weiterhin ausfallen werden allerdings Kapitän Matthie Delpierre (Probleme nach Knie-OP), Philipp Degen (Trainingsrückstand), Johan Audel, (Sprunggelenksoperation), Daniel Didavi (Anriss des Syndesmosebandes) und Elson (Aufbautraining nach Knieoperation). Der Respekt ist gegenseitig da, auch in Spanien hat man das erstaunliche Absinken des VfB in der Tabelle beobachtet.

"Stuttgart hat eine sehr gute Mannschaft, die in der Liga bislang sicher unter ihrem Wert geschlagen wurde. In der Europa League zeigten sie ihr wahres Potenzial. Aber wir fahren dahin, um etwas Zählbares mitzunehmen", sagte Getafes Trainer José Miguel Gonzalez, während Stuttgarts Sportdirektor Fredi Bobic ebenfalls vor dem Verein aus dem Lande des Welt- und Europameisters warnt: "Getafe hat sich in der spanischen Liga etabliert. Ich kann mich noch gut an die Spiele gegen Bayern München im UEFA-Pokal 2007/08 erinnern, als Getafe die Bayern am Rande einer Niederlage hatte. Auch wenn bei Getafe nicht die großen Namen spielen, haben sie gute Fußballer in ihrer Mannschaft."

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