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HSV und Werder im Kampf ums Final-Ticket

Im 33. rein deutschen Duell im Europapokal - davon 27 im UEFA-Pokal - treffen die norddeutschen Rivalen Werder Bremen und Hamburger SV aufeinander und kämpfen um einen Platz im Endspiel am 20. Mai in Istanbul.

Diego (Werder Bremen) möchte unbedingt ins Finale einziehen
Diego (Werder Bremen) möchte unbedingt ins Finale einziehen ©Getty Images

Im 33. rein deutschen Duell im Europapokal - davon 27 im UEFA-Pokal - treffen die norddeutschen Rivalen Werder Bremen und Hamburger SV aufeinander und kämpfen um einen Platz im Endspiel am 20. Mai in Istanbul.

Bisherige Begegnungen im Europapokal: Keine

Bremens Bilanz gegen deutsche Klubs: 10 Spiele 3 Siege 2 Unentschieden 5 Niederlagen
Bremens Heimbilanz gegen deutsche Klubs: 5 Spiele 2 Siege 2 Unentschieden 1 Niederlage
Hamburgs Bilanz gegen deutsche Klubs: 6 Spiele 3 Siege 2 Unentschieden 1 Niederlage
Hamburgs Auswärtsbilanz gegen deutsche Klubs: 3 Spiele 0 Siege 2 Unentschieden 1 Niederlage

• Rein deutsche Duelle im UEFA-Pokal haben fast schon Tradition. Es ist das siebte rein deutsche Halbfinale, 1979/80 kamen gar alle vier Teams in der Vorschlussrunde aus Westdeutschland. Im ersten Halbfinale setzte sich damals Eintracht Frankfurt gegen den FC Bayern München durch, im anderen schlug der VfL Borussia Mönchengladbach den VfB Stuttgart. Die Eintracht holte sich dann nach einem 2:3 in Gladbach und einem 1:0-Heimsieg dank der Auswärtstorregel den Pokal.

• Das letzte rein deutsche Halbfinale im UEFA-Pokal gab es 1988/89, als Stuttgart den SC Dynamo Dresden mit einem 1:0-Heimsieg und einem 1:1 in Dresden ausschalten konnte. Im Endspiel unterlagen die Schwaben dann dem von Diego Maradona angeführten SSC Napoli.

• Ein Jahr zuvor traf Bremen im Halbfinale auf Bayer 04 Leverkusen und schied nach einem 0:1 in Leverkusen und einem 0:0 im Weserstadion aus.

• Eine der höchsten Heimniederlagen in diesem Wettbewerb kassierte Bremen 1982/83 gegen einen deutschen Verein, als man in der ersten Runde dem FC Vorwärts Frankfurt (Oder) mit 0:2 unterlag. Da Werder allerdings das Hinspiel in der damaligen DDR mit 3:1 gewonnen hatte, erreichten die Bremer dennoch die nächste Runde.

• Für die Bremer war dies damals das erste Duell mit einer anderen deutschen Mannschaft im Europapokal. Ein Jahr später wurden sie im UEFA-Pokal in der zweiten Runde vom 1. FC Lokomotiv Leipzig ausgeschaltet (0:1 zu Hause, 1:1 auswärts). 1988/89 bekamen es die Bremer im Pokal der europäischen Meistervereine mit dem Ostberliner Klub Berliner FC Dynamo zu tun, eine 0:3-Niederlage in Berlin konterten die Bremer damals mit einem 5:0-Heimsieg.

• Bremens jüngstes Duell mit einem deutschen Klub fand in der Saison 1992/93 statt, als der Titelverteidiger im Pokal der Pokalsieger gegen Hannover 96 in der ersten Runde im Weserstadion mit 3:1 siegte und in Hannover 1:2 verlor.

• Das letzte rein deutsche Duell im Europapokal liegt kaum zwölf Monate zurück, im Achtelfinale des UEFA-Pokals traf Hamburg auf Leverkusen. Der HSV verlor in der BayArena mit 0:1 und schied trotz des 3:2-Sieges im Rückspiel aus. Davor hatte es Hamburg zweimal mit deutschen Klubs im Europapokal zu tun, einmal im UEFA-Pokal und einmal im Pokal der europäischen Meistervereine.

• 1974/75 bekam es der HSV in der dritten Runde des UEFA-Pokals mit Dynamo Dresden zu tun, in Hamburg gab es einen 4:1-Sieg, in Dresden ein 2:2. Im Viertelfinale scheiterten die Hamburger dann an Juventus.

• Im Meisterpokal trafen die Hamburger 1982/83 auf die Berliner, in der ersten Runde gab es auswärts ein 1:1, gefolgt von einem 2:0-Heimsieg. Der HSV holte schließlich durch einen 1:0-Finalsieg gegen Juventus den Pokal, Felix Magath erzielte in Athen das goldene Tor.

Bisherige Begegnungen auf nationaler Ebene

• Bremen und Hamburg trafen in der Bundesliga bisher 89 Mal aufeinander. Dabei siegten die Bremer 29 Mal, die Hamburger 28 Mal, 32 Spiele endeten unentschieden. Das Torverhältnis lautet 130:135 zu Gunsten des HSV.

• Im Weserstadion gewann Bremen 20 Spiele gegen den Nordrivalen, verlor neun und spielte 15 Mal Remis. Das Torverhältnis liegt bei 78:56 für die Bremer.

• In der ewigen Bundesligatabelle liegt Bremen an zweiter Stelle, unmittelbar vor den Hamburgern. Obwohl Werder eine Saison weniger in der Bundesliga absolviert hat, haben die Bremer 2380 Punkte auf dem Konto, der HSV mit 2373 nur ganze sieben Zähler weniger.

• In der Liga sind beide Klubs in dieser Saison einmal aufeinandergetroffen, die Hamburger siegten zu Hause mit 2:1, Torschützen waren José Paolo Guerrero und Ivica Olić für die Gastgeber sowie Diego für Bremen. Am 10. Mai steht dann im Weserstadion das zweite Spiel an, nur drei Tage nach dem Halbfinal-Rückspiel.

• In den nationalen Pokalwettbewerben sind die beiden Klubs achtmal aufeinandergetroffen, siebenmal im DFB-Pokal, zuletzt am 22. April 2009. Die achte Partie fand im Ligapokal 2005/06 statt. Bremen gewann sechs der Duelle (1972, 1989, 1991, 1993, 2006 und 2009), Hamburg zwei (1935 und 1982).

• Hamburg empfing in der letzten Woche die Bremer zum DFB-Pokal-Halbfinale, die Gäste triumphierten nach Elfmeterschießen mit 3:1, nach 120 Minuten hatte es 1:1 geheißen. Per Mertesacker hatte Bremen in der Arena Hamburg mit 1:0 in Führung gebracht, Olić gelang im zweiten Durchgang der Ausgleich. Kurz vor der Verlängerung flog Hamburgs Kapitän David Jarolím mit Rot vom Platz. Im Elfmeterschießen wurde dann Bremens Torhüter Tim Wiese zum Helden und parierte drei Strafstöße und ebnete Werder so den Weg ins Finale gegen Leverkusen.

• Bremens höchster Sieg gegen den Nordrivalen gab es 2003/04 in der Bundesliga, als Werder mit 6:0 triumphierte. 1979/80 sowie zwei Jahre später feierte der HSV mit jeweils 5:0 seine höchsten Siege gegen Bremen.

Team-Info

• Thomas Schaaf ist der dienstälteste Bundesligatrainer, er trainiert Bremen seit Mai 1999. Zuvor hatte er 17 Jahre für die Bremer als Verteidiger gespielt, in dieser Zeit brachte er es auf 262 Bundesligaspiele, in denen er 13 Tore erzielte.

• Hamburgs Manager Dietmar Beiersdorfer hat in seiner aktiven Karriere für beide Teams gespielt, von 1986 bis 1992 für den HSV, für die Bremer von 1992 bis 1996. In seiner jetzigen Funktion ist der ehemalige Abwehrspieler seit 2002 bei den Hamburgern.

• Hamburgs Torhüter Frank Rost spielte zwischen 1993 und 2002 für Werder und brachte es in dieser Zeit auf 147 Bundesligaeinsätze. Nach Hamburg zog es ihn im Januar 2007.

• Die Bremer Spieler Mertesacker, Wiese, Clemens Fritz, Torsten Frings und Mesut Özil treffen in der DFB-Nationalmannschaft regelmäßig mit ihren Hamburger Kollegen Piotr Trochowski und Marcell Jansen zusammen.

• Hamburgs Stürmer Olić und Bremens Mittelfeldspieler Jurica Vranješ nahmen für Kroatien an der FIFA-WM 2006 teil.

• Hamburgs Stürmer Guerrero und sein Bremer Kollege Claudio Pizarro nahmen gemeinsam für Peru an der Copa América 2007 teil.

• Bremens Özil, Sebastian Boenisch und Aaron Hunt könnten für die DFB-Elf an der anstehenden UEFA-U21-Europameisterschaft 2009 teilnehmen, gleiches gilt für die Hamburger Dennis Aogo und Jerome Boateng. All diese Spieler kamen in der Qualifikation zum Einsatz.

• Die Bremer Frings und Pizarro waren 2004/05 bei den Bayern Teamkollegen der heutigen Hamburger Guerrero und Trochowski.

• Frings und Hamburgs Abwehrspieler Guy Demel spielten zwischen 2002 und 2004 gemeinsam beim BV Borussia Dortmund.

Weg ins Halbfinale

• Der letztjährige Bundesliga-Vizemeister Bremen schaffte als Dritter der Gruppe B der UEFA Champions League den Sprung in die Runde der letzten 32 des UEFA-Pokals. Dort setzten sie sich dank der Auswärtstorregel gegen den AC Milan durch, einem 1:1 im Weserstadion folgte im San Siro ein 2:2. Gegen AS Saint-Etienne gab es im Achtelfinale einen 1:0-Heimsieg, gefolgt von einem 2:2 in Frankreich. Im Viertelfinale schließlich siegte die Elf von Schaaf gegen Udinese Calcio zu Hause mit 3:1, in Udine gab es ein 3:3.

• Hamburg, letztjähriger Vierter der Bundesliga, beendete die Gruppe F im UEFA-Pokal als Erster und schlug dann in der Runde der letzten 32 NEC Nijmegen mühelos mit 3:0 in den Niederlanden, in Hamburg folgte ein 1:0. Im Achtelfinale ging es gegen Galatasaray AŞ, ein 1:1 in Hamburg wurde gefolgt von einem 3:2-Sieg in Istanbul. Im Viertelfinale besiegte der HSV zu Hause Manchester City FC mit 3:1 und konnte sich folglich im Rückspiel eine 1:2-Niederlage leisten.

• Das Halbfinalrückspiel findet am 7. Mai in der Arena Hamburg statt. Der Sieger der beiden Spiele gilt im Finale am 20. Mai im Şükrü Saracoğlu-Stadion in Istanbul offiziell als Auswärtsmannschaft, Gegner dort ist entweder der FC Shakhtar Donetsk oder der FC Dynamo Kyiv.

Form

Bremen: Dreimal stand Bremen schon im Halbfinale des UEFA-Pokals, das Endspiel erreichten sie aber noch nie. Zuhause ist Werder seit dem 4. November 2008 ungeschlagen, damals gab es gegen Panathinaikos FC in der Gruppenphase der UEFA Champions League eine 0:3-Pleite.

Die letzten fünf Europapokalspiele: USUSU
Die letzten fünf Heimspiele im Europapokal: NSUSS
Beste Torschützen (Europapokal):
Pizarro (6, darunter 2 in der Gruppenphase der UEFA Champions League)
Diego (6, darunter 1 in der Gruppenphase der UEFA Champions League)

Die letzten fünf Ligaspiele: NSUNS
Die letzten fünf Heimspiele in der Liga: UUSSS
Bester Torschütze (Bundesliga): Pizarro (16)

Hamburg: Der HSV steht zum dritten Mal im Halbfinale des UEFA-Pokals, zum Finaleinzug langte es 1981/82. Bis zur 1:2-Niederlage bei Manchester City FC gewannen die Hamburger alle ihre fünf Auswärtsspiele. Die Niederlage in England war erst die zweite Auswärtspleite in den letzten 13 Partien.

Die letzten fünf Europapokalspiele: WDWWL
Die letzten fünf Auswärtsspiele im Europapokal: WWWWL
Bester Torschütze (Europapokal): Olić (7)

Die letzten fünf Ligaspiele: SSNSN
Die letzten fünf Auswärtsspiele in der Liga: SNSNN
Bester Torschütze (Bundesliga): Mladen Petrić (12)

Sperren

Bremen: Frings, Fritz, Özil, Diego, Hugo Almeida, Daniel Jensen und Markus Rosenberg sind bei der nächsten Verwarnung gesperrt.
Hamburg: Guerrero, Rost und Jonathan Pitroipa sind bei der nächsten Verwarnung gesperrt.

Wer ist...

Bremen

Titel
• Pokal der Pokalsieger: 1991/92
• UEFA Intertoto Cup: 1998
• Deutschland: 4 x Meisterschaft, 5 x DFB-Pokal.

Interessantes
• Bremen hat seit der Gründung der Bundesliga in der Saison 1963/64 nur eine Spielzeit in der deutschen Eliteliga verpasst. 1980/81 musste der Klub für eine Saison in die 2. Liga absteigen, schaffte aber als Zweitligameister sofort wieder den Aufstieg.

• Der Klub wurde im Februar 1899 als FV Werder gegründet, "Werder" bedeutet Flussinsel, oder vom Fluss aufgeschwemmtes Land wie der Peterswerder, auf dem sich das Weserstadion befindet. Im Januar 1920 wurde der Verein dann in Werder Bremen umbenannt, zwei Jahre später heuerte Bremen als erster deutscher Klub einen hauptberuflichen Trainer an.

• Bremen ist berühmt für seine legendären Heimauftritte im Europapokal, mindestens vier Partien gelten als "Wunder von der Weser":
- im UEFA-Pokal 1987/88 siegte Bremen gegen den FC Spartak Moskva zu Hause mit 6:2 nach Verlängerung, nachdem man das Hinspiel in Moskau noch mit 1:4 verloren hatte.
- im Pokal der europäischen Meistervereine 1988/89 verloren die Bremer bei BFC Dynamo Berlin mit 0:3, kamen aber durch ein 5:0 im Weserstadion weiter.
- In der UEFA Champions League 1993/94 siegten die Bremer in einem Gruppenspiel gegen den RSC Anderlecht nach einem 0:3-Rückstand am Ende noch mit 5:3.
- In der dritten Runde des UEFA-Pokals 1999/00 verlor Werder bei Olympique Lyonnais mit 0:3, gewann das Rückspiel aber mit 4:0.

Hamburg

Titel
• Pokal der europäischen Meistervereine: 1982/83
• Pokal der Pokalsieger: 1976/77
• UEFA Intertoto Cup: 2005, 2007
• Deutschland: 6 x Meisterschaft, 3 x DFB-Pokal

Interessantes
• Hamburg spielt seit seiner Gründung im Jahr 1919 in der höchsten deutschen Spielklasse, als einziger Klub überhaupt. Sie haben auch als einziger Klub alle Spielzeiten der Bundesliga absolviert.

• HSV-Legende Uwe Seeler war 1960 der erste Fußballer des Jahres in Deutschland. Zwischen 1953 und 1972 erzielte er 404 Tore in 476 Ligaspielen.

• Zwischen dem 16. Januar 1982 und dem 29. Januar 1983 blieb der HSV in 36 Ligaspielen ungeschlagen, ein Bundesligarekord, der nie gebrochen wurde.