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Basel mit historischer Chance

Der FC Basel 1893 kann gegen Tottenham Hotspur FC ins Halbfinale der UEFA Europa League einziehen und damit Vereinsgeschichte schreiben. Trainer Murat Yakin sagte: "Wir sind bereit."

Philipp Degen, der wohl in die Startelf zurückkehren wird, scherzt mit Valentin Stocker (Mitte) und Bruder David Degen (rechts)
Philipp Degen, der wohl in die Startelf zurückkehren wird, scherzt mit Valentin Stocker (Mitte) und Bruder David Degen (rechts) ©AFP/Getty Images

Sie haben sich fast ein wenig geärgert, die Spieler des FC Basel 1893, als sie vom Rasen der White Harte Lane trotteten. Nur wenig fehlte, und der Schweizer Meister hätte an dieser renommierten Stätte des europäischen Fußballs mehr als ein 2:2 erreicht: 2:1 führte er zur Pause bei Tottenham Hotspur FC und Chancen für ein drittes Tor gab es zuhauf. Hätte nur Mohamed Salah eine der seinen genutzt - die ganze Fußball-Schweiz würde bereits vom ersten Halbfinaleinzug in einem europäischen Wettbewerb seit 25 Jahren träumen.

Damals, 1978, stand der Grasshopper Club unter den letzten Vier des UEFA-Pokals; vor GC hatten bereits zwei andere Verein geschafft, wovon der FCB bis heute träumt: Der FC Zürich stieß 1964 und 1977 ins Halbfinale des Pokals der europäischen Meistervereine vor, der BSC Young Boys 1960. Der FCB stand im Frühjahr 2006 kurz vor dem Halbfinal-Einzug im UEFA-Pokal, doch bei Middlesbrough FC schied er nach einem Tor in der letzten Minute des Rückspiels aus, mit dem Gesamtskore von 3:4.

"Wir wissen: Wir können dieses Jahr Historisches erreichen", sagt Murat Yakin, der Basler Trainer, der für seine mutige, offensive Hinspiel-Strategie gelobt wurde. "Es wäre für die Mannschaft, den ganzen Verein, den Schweizer Fußball insgesamt eine tolle Sache, mal wieder unter den letzten Vier zu sein." Aber die Hürde Tottenham sei noch immer sehr hoch: "Wir werden mindestens so gut spielen müssen wie im Hinspiel", glaubt der Nachfolger Heiko Vogels.

Vor einer Woche glänzte der FCB zwar mit hohem technischem Niveau, vielen guten Spielzügen, er schlug daraus aber zu wenig Kapital. "Ich weiß nicht, ob wir wieder so viele gute Möglichkeiten haben werden - also müssen wir effektiver im Abschluss sein", sagt Yakin.

Mutig wolle er sein Team aber auch diesmal sehen - auch wenn der FCB dank des Hinspiel-Ergebnisses nicht mal gewinnen muss und ihm selbst ein 0:0 oder ein 1:1 reichen würden: "Wir dürfen uns nicht zu weit zurückziehen, das wäre gefährlich. Deshalb werden wir wie gewohnt nach vorne spielen - ohne aber zu viele Risiken einzugehen", kündigte Yakin an.

In welcher Besetzung Yakin die Partie zu bestreiten gedenkt, wollte er nicht konkret sagen. "Große Überraschungen wird es aber nicht geben", sagte er auf der abschließenden Medienkonferenz. Zu erwarten ist, dass Philipp Degen und Joo Ho Park in die Startelf zurückkehren werden; im Hinspiel waren die beiden etatmäßigen Außenverteidiger gelbgesperrt. Für sie müssten Markus Steinhöfer und Kay Voser, in London solide, wieder weichen.

Am Samstag, beim 1:1 in St. Gallen, gab Yakin dem einen oder anderen eine Pause, beispielsweise Valentin Stocker und Salah, die an der White Harte Lane ein großes Pensum zu bewältigen hatten. So dürfte den beiden auch diesmal nicht die Frische und Spritzigkeit fehlen, um in der Hintermannschaft der Spurs zu wirbeln und Chancen zu kreieren. Auch Alex Frei erhielt vor dem letzten internationalen Spiel seiner Karriere eine Pause - auch er ist ausgeruht. Yakin sagte: "Wir sind bereit."

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