Hammerspiel: Ronaldo rettet Portugal bei der EURO 2016 gegen Ungarn einen Punkt
Mittwoch, 22. Juni 2016
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Ungarn - Portugal 3:3
Dreimal lagen sie hinten, dreimal kam Portugal zurück und erreichte auch dank zweier Tore von Cristiano Ronaldo als Dritter das Achtelfinale.
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- Durch ein 3:3 gegen Ungarn qualifiziert sich auch Portugal für das Achtelfinale
- Nach Treffern von Zoltán Gera und Balázs Dzsudzsák (2) liegt Portugal dreimal zurück
- In seinem 99. Länderspiel sorgt Nani nach Vorlage von Cristiano Ronaldo für den ersten Ausgleich, ehe der Real-Superstar zweimal trifft
- Ronaldo stellt mit seinem 17. Spiel bei einer EURO-Endrunde einen neuen Rekord auf
- Tabellensieger Ungarn trifft im Achtelfinale auf den Zweiten der E, während Portugal gegen Kroatien spielt
Dieses Wahnsinnsspiel wird in die Geschichte der UEFA-Europameisterschaften eingehen, das Spiel mit den bislang meisten Toren ist es bei dieser UEFA EURO 2016 ohnehin.
Ungarn war schon vorher als einer der besten Dritten qualifiziert, hatte aber mehr im Sinn, Portugal musste um diese Qualifikation noch kämpfen - schließlich beendeten die Magyaren die Gruppe D als Sieger und Portugal als eines der besten vier drittplatzierten Teams. Am Ende war es Cristiano Ronaldo, der bislang bei dieser EURO so glücklos agiert hatte, der seine Mannschaft mit zwei Treffern in die nächste Runde rettete.
In diesem offenen Schlagabtausch schoss Zoltán Gera den Außenseiter mit einem Halbvolley aus 18 Metern nach einer Ecke nach 17 Minuten in Front. Mit diesem Ergebnis wäre Portugal ausgeschieden gewesen. Aber die Männer von der iberischen Halbinsel kehrten zurück. Nach schöner Vorlage von Ronaldo war es kurz vor der Halbzeit Nani, der aus sieben Metern mit links verwandelte.
Doch Ungarn kamen voller Selbstvertrauen aus der Kabine zurück auf den Platz und brauchte keine zwei Minuten, um abermals in Front zu gehen. Balázs Dzsudzsák jagte einen Freistoß direkt auf den Kasten, der Ball wurde von André Gomes abgefälscht und landete unhaltbar für Rui Patrício im Gehäuse.
Doch schon drei Minuten später schlug erstmals Ronaldo bei dieser Endrunde zu - als erster Spieler bei vier verschiedenen Endrunden. João Mário flankte in den Strafraum und der Superstar von Real Madrid verwandelte sensationell mit der Hacke - vielleicht jetzt schon der Treffer des Turniers. Es waren erst 50 Minuten gespielt - 2:2.
Sechs Minuten danach der nächste Schock für die Portugiesen. Wieder war es Dzsudzsá, der es per Freistoß probierte, der Ball landete in der Mauer, aber den Nachschuss verwandelte Dzsudzsá dank der Hilfe von Nani, der abfälschte.
Aber der Willen der Portugiesen war noch nicht gebrochen. Ecke für die Portugiesen, der Ball wurde von Ricardo Quaresma verlängert, und Ronaldo traf per Kopf. Der Schlusspunkt eines unfassbaren Dramas.
Spieler des Spiels: Cristiano Ronaldo
Hatte tatsächlich jemand geglaubt, dass Ronaldo die UEFA EURO 2016 verlassen würde, ohne ein einziges Tor geschossen zu haben? In den ersten beiden Spielen lief es nicht für den Portugiesen, aber dann ließ er gleich mit einem Doppelpack aufhorchen. Es waren zwei historische Treffer, die von großer Bedeutung sind, denn durch sie ist Portugal weiterhin im Turnier. Und Ronaldo ist in Frankreich angekommen.
Atemlose Unterhaltung
Die portugiesische Zeitung O Record sprach in seiner Schlagzeile heute Morgen von “Ketchup-Zeit”, das Blatt bezog sich dabei auf die Aussage von Ronaldo, der gesagt hatte, dass es richtig losgehen würde, wenn die Tore erstmal fallen. Eine prophetische Schlagzeile, denn diese beide Teams zeigten das bisher torreichste Spiel dieser UEFA EURO 2016. Im Mittelpunkt stand Ronaldo, der mit dafür gesorgt hatte, dass es ein sehr appetitliches Spiel war, bei dem es nicht nur Ketchup gab, sondern Gulasch und Francesinha - portugiesisches Sandwich.
Gera kann es noch
Gábor Király hatte bislang bei dieser UEFA EURO 2016 für die meisten Schlagzeilen gesorgt. Aber in Lyon musste der 40-jährige Schlussmann Zoltán Gera den Vortritt lassen. Der Veteran von Ferencváros sorgte für den ersten Treffer, und dies mit seinem 25. Tor für die Nationalmannschaft. Damit ist er nun mit seinen 37 Jahren und 61 Tagen hinter dem Österreicher Ivica Vastic der zweitälteste Torschütze bei einer UEFA-Europameisterschaft.
Portugal kann wieder stolz sein
Eine Niederlage in Lyon hätte nach der Gruppenphase das Aus für Portugal bedeutet – so früh waren sie noch nie in der Geschichte dieses Turniers ausgeschieden. Auch diesmal nicht. Die Selecção das Quinas war mit einer Rekordbilanz in Frankreich angereist. In den sechs letzten Ausgaben standen sie einmal im Finale, dreimal in der Vorschlussrunde und zweimal im Viertelfinale. Und nun sind sie abermals in der K.-o.-Runde. Trainer Fernando Santos wird jetzt sicherlich den ersten Sieg anstreben, der nach drei Unentschieden in der Gruppenphase gerade rechtzeitig käme.
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