Deutschland macht Gruppensieg klar
Dienstag, 21. Juni 2016
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Nordirland - Deutschland 0:1
Eine in der Offensive deutlich verbesserte DFB-Elf erspielte sich zahlreiche beste Chancen, gewann letztendlich aber nur durch das Tor von Mario Gomez.
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- Deutschland erspielte sich zahlreiche beste Möglichkeiten, doch Nordirlands Torhüter Michael McGovern zeigte eine überragende Leistung
- Mario Gomez erzielte in der ersten Halbzeit das einzige Tor der Partie
- Gomez und Joshua Kimmich rückten in die Startelf, für den Bayern-Spieler war es das Debüt bei der UEFA EURO 2016
- Im Parallelspiel gewann Polen ebenfalls mit 1:0 gegen die Ukraine, damit ist Deutschland Sieger der Gruppe C
Die DFB-Elf legte von Beginn an ein hohes Tempo vor, nach sieben Minuten hätte es schon zum ersten Mal im nordirischen Kasten klingeln müssen. Kimmich startete auf der rechten Seite durch und bediente Mesut Özil, der perfekt in den Lauf von Thomas Müller spielte. Dieser scheiterte aber am glänzenden Keeper Michael McGovern.
Zwei Minuten später bot sich Özil die nächste Möglichkeit, doch er traf nach einem weiten Pass von Mats Hummel den Ball nicht richtig. Danach scheiterte Mario Götze freistehend vor McGovern, den Abpraller hob Kimmich über den Kasten. In der 23. Minute war wieder Müller an der Reihe, diesmal zielte er am langen Pfosten vorbei.
Nordirland hatte seine erste Chance bei einem Fernschuss von Jamie Ward, der aber sichere Beute von Manuel Neuer wurde. Auf der anderen Seite warf sich Müller in eine Hereingabe von Kimmich und hatte Pech, dass der Ball nur am Außenpfosten landete. Nach einer halben Stunde war es dann endlich soweit, Müller wurde im Strafraum von mehreren Nordiren bedrängt und legte ab auf Gomez, der den Ball über die Linie beförderte.
Müller blieb der Pechvogel der ersten Halbzeit und traf nur die Latte, ein Abschluss des freistehenden Gomez fiel zu schwach aus. Nach dem Seitenwechsel dauerte es wieder nur fünf Minuten, bis ein Deutscher alleine vor McGovern auftauchte, diesmal scheiterte Götze am starken Torhüter.
Es folgten Hochkaräter von Sami Khedira und mehrmals Gomez, doch McGovern wuchs buchstäblich über sich hinaus. In der Schlussphase versuchte Nordirland, ein wenig offensiver zu werden, ohne allerdings Gefahr auszustrahlen. Deutschland verpasste es auch weiter, seine Chancen zu nutzen, und so blieb es beim 1:0.
Spieler des Spiels: Mesut Özil
Der Arsenal-Spielmacher bereitete sechs Chancen für seine Teamkollegen vor, schlug sieben Flanken und versuchte sich in drei Dribblings. 67 seiner 68 Pässe landeten bei den Mitspielern, unglaubliche 46 davon im Angriffsdrittel. Damit verbesserte er sich im Spieler-Barometer um 23 Plätze auf den vierten Gesamtrang.
Offensive deutlich verbessert
Die personellen Veränderungen haben sicherlich auch ihren Teil dazu beigetragen, aber die deutsche Mannschaft zeigte sich insgesamt verbessert im Offensivspiel. Nach rund 25 Minuten standen schon so viele Großchancen zu Buche wie in den ersten beiden Spielen zusammen - und das gegen eine eigentlich starke nordirische Abwehr, die in den letzten sieben Spielen fünf Mal ohne Gegentor geblieben war.
Pechvogel Müller
Deutschland hatte Chancen en masse, die meisten davon Thomas Müller. Der Münchner, eigentlich ein Ausbund an Kaltschäuzigkeit vor dem Kasten, hatte aber heute kein Glück und scheiterte mehrmals an McGovern oder Latte und Pfosten. Damit wartet er weiter auf sein erstes Tor bei einer UEFA-Europameisterschaft.
So sah es der deutsche Teamreporter im Parc des Princes
Philip Röber, Deutschland (@UEFAcomPhilipR)
Vor dem Turnier war in den Medien die Defensive das große Thema, nach der Partie gegen Polen stellte man viele Fragen über die Offensive. Und jetzt? Habemus #chancenverwertung.
Aufstellungen
Nordirland: McGovern; Jonny Evans, Cathcart, McAuley, Hughes; Dallas, Norwood, Davis (K), Corry Evans (84. McGinn), Ward (70. Magennis); Washington (59. Lafferty)
Ersatzbank: Carroll, Mannus, McLaughlin, Ferguson, Baird, Grigg, McCullough, McNair, Hodson
Trainer: Michael O’Neill
Deutschland: Neuer (K); Hector, Hummels, Boateng (76. Höwedes), Kimmich; Götze (55. Schürrle), Kroos, Müller, Khedira (69. Schweinsteiger), Özil; Gómez
Ersatzbank: Leno, Ter Stegen, Mustafi, Podolski, Draxler, Can, Weigl, Tah, San
Trainer: Joachim Löw
Schiedsrichter: Clément Turpin (Frankreich)