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EURO 2008: Spanien schaltet den Weltmeister aus

Spanien - Italien 0:0 n.V. (Spanien gewinnt 4:2 i.E.)
Die Spanier setzten sich in der Hitze von Wien gegen Weltmeister Italien im Elfmeterschießen durch.

Spanische Glückseligkeit nach dem Elfmeterschießen
Spanische Glückseligkeit nach dem Elfmeterschießen ©Getty Images

Iker Casillas war der Held im Elfmeterschießen, als die Spanier den Geschichtsbüchern trotzten und ins Halbfinale bei der UEFA EURO 2008 am Donnerstag gegen Russland einzogen. Vor der Partie gegen Italien verlor Spanien drei Mal ein Elfmeterschießen an einem 22. Juni, doch im Wiener Ernst-Happel-Stadion waren sie die strahlenden Gewinner und triumphierten nach torlosen 120 Minuten mit 4:2 im Elfmeterschießen.

Obwohl Gianluigi Buffon gegen Daniel Güiza parieren konnte, war Casillas der effizientere Torhüter und hielt gegen Daniele De Rossi und Antonio Di Natale. Cesc Fàbregas war es vorbehalten, den letzten Elfmeter zu verwandeln und Spanien ins Halbfinale zu schießen. Das Weiterkommen war alles andere als ungerecht, da die Mannschaft von Luis Aragonés bei hoher Luftfeuchtigkeit weitaus mehr vom Spiel hatte. Marcos Senna hatte die beste Gelegenheit kurz vor Ende des Spiels, als er nach einem Fehler von Buffon nur den Pfosten traf.

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In der Verlängerung waren die Spanier dem Siegtreffer ebenfalls näher. David Silva und Santi Cazorla zielten nur knapp am Tor vorbei, bevor Casillas zum Helden wurde und seinem Team ein zweites Spiel gegen Russland bescherte. In der Gruppenphase hatten die Spanier 4:1 gewonnen.

Tolle Paraden von der EURO 2008: Casillas, Buffon und mehr

Die Italiener kamen nach den Spaniern ins Ernst-Happel-Stadion, und so war es auch über weite Strecken im ersten Durchgang. Die Spanier waren immer einen Tick schneller. Xavi Hernández war der Herrscher im Mittelfeld, von den Italienern war in der Offensive wenig zu sehen. Aber auch die Spanier taten sich schwer, Lücken im dicht gestaffelten Abwehrverbund der Italiener zu finden. Schön anzuschauen war es, das Kurzpassspiel der Spanier, aber wenig effektiv. Andrés Iniesta war auf spanischer Seite sehr umtriebig und wechselte ständig die Flanken, aber auch darauf konnten sich die Italiener nach einer gewissen Zeit gut einstellen. Chancen gab es nur wenige, David Villa und Silva vergaben noch die besten.

Italien hatte ganz große Probleme, ins Spiel zu kommen. Das Fehlen der beiden gesperrten Schlüsselspieler Gennaro Gattuso und Andrea Pirlo war nicht zu kompensieren. Vor allem Pirlos Genialität wurde schmerzlich vermisst. Der spanische Stürmerstar Fernando Torres war überall auf dem Platz zu finden, was Aragonés gar nicht passte. Der spanische Trainer riet seinem Angreifer, ruhiger zu agieren. Vielleicht hatte Aragonés auch im Hinterkopf, dass die Spanier noch nie ein Pflichtspiel gegen die Azzurri gewinnen konnten - Olympische Spiele ausgenommen. Mitte der Halbzeit muss er wohl abermals daran gedacht haben, als Massimo Ambrosini immer wieder gefährliche Flanken schlug, mit denen Simone Perrotta allerdings nicht viel anfangen konnte, ehe auch Luca Toni abermals unter Beweis stellte, dass er bei diesen Titelkämpfen einfach nicht an seine Form, die er während der gesamten Saison gezeigt hatte, anknüpfen kann.

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König Juan Carlos saß auf der Tribüne, und der konnte beobachten, dass seine Spanier immer besser ins Spiel fanden. So prüfte Villa mit einem Freistoß Buffon, doch es war Silva, der für die größte Gefahr sorgte. Sieben Minuten vor der Halbzeit ging sein Flachschuss allerdings knapp am linken Pfosten vorbei. Kurz nach Wiederbeginn hatte er eine weitere Chance, als er acht Meter vor dem Tor den Ball in den Lauf gespielt bekam, aber in Giorgio Chiellini seinen Meister fand. Der Innenverteidiger der Azzurri war einer der besten Spieler seiner Mannschaft, doch allmählich zogen seine Kollegen etwas nach. Nach knapp einer Stunde sorgte ein langer Ball in der spanischen Defensive für Unruhe, Casillas kam nicht heran, Toni bediente den eingewechselten Mauro Camoranesi, aber diesmal war der Torhüter zur Stelle und vereitelte mit viel Glück und seinem Fuß diese große Möglichkeit aus kurzer Distanz.

Die regulären 90 Minuten neigten sich dem Ende entgegen, als Marcos Senna beinahe die Führung für die Spanier erzielt hätte. Der Mittelfeldakteur zog vom Strafraum ab, der Ball wurde leicht abgefälscht, so dass Buffon Probleme hat, ihn festzuhalten, doch der Pfosten rettete. Drei Minuten vor dem Ende hätte es abermals einschlagen können, aber der Schiedsrichter hatte gut aufgepasst und gesehen, dass Güiza den Ball in aussichtsreicher Position mit der Hand gestoppt hatte - auch diesmal wäre Buffon zur Stelle gewesen. Dies alles sollte sich am Ende nicht auszahlen, denn im Elfmeterschießen war Casillas der Glücklichere.

EURO 2008: Mannschaft des Turniers

Aufstellungen

Spaniens Startelf im Halbfinale
Spaniens Startelf im HalbfinaleAFP

Spanien: Casillas (K); Capdevila, Puyol, Marchena, Ramos; Silva, Xavi (60. Fàbregas), Senna, Iniesta (59. Cazorla); Torres (85. Güiza), Villa
Bank
: Palop, Reina, Raúl Albiol, Navarro, Xabi Alonso, Sergio García, Arbeloa, Juanito, De La Red
Trainer
: Luis Aragonés

Italien: Buffon (K); Grosso, Chiellini, Panucci, Zambrotta; Ambrosini, De Rossi, Perrotta (59. Camoranesi), Aquilani (108. Del Piero); Cassano (75. Di Natale), Toni
Bank
: Amelia, De Sanctis, Gamberini, Borriello, Quagliarella, Materazzi
Trainer
: Roberto Donadoni

Schiedsrichter: Herbert Fandel (Deutschland)

Man of the Match: Iker Casillas (Spanien)