Nuno Gomes: Portugal kann bei der EURO 2020 noch weit kommen
Montag, 21 Juni 2021
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Der ehemalige Portugal-Stürmer Nuno Gomes zerpflückt die Niederlage gegen Deutschland und blickt auf Frankreich zurück.
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In seiner dritten Kolumne spricht der Finalist der UEFA EURO 2004 Nuno Gomes über Portugals Hoffnungen nach der Niederlage gegen Deutschland und die bevorstehende Partie gegen Frankreich.
Das Spiel gegen Deutschland
Deutschland hat von Beginn an die Partie kontrolliert und hatte durchweg mehr Ballbesitz. Portugal musste sich immer wieder zurückziehen und das eigene Tor verteidigen – schon in den ersten zehn bis fünfzehn Minuten hatte Deutschland zwei oder drei richtig gute Chancen.
Und trotzdem ging Portugal in Führung mit einem Spielzug, der so im Konter-Handbuch steht. Aber die Deutschen fingen sich schnell wieder und die Partie ging so weiter, wie sie angefangen hatte. Es waren vielleicht zwei Eigentore, aber Deutschland hatte sich die Halbzeitführung verdient.
In der zweiten Halbzeit hat Portugal eine Veränderung vorgenommen aber Deutschland dominierte weiterhin – es sah teilweise so aus, als hatten sie mehr Spieler auf dem Platz, gerade auf dem Flügel. Deutschland ging 3:1 in Front und das Spiel war nach dem vierten Tor so gut wie vorbei.
Portugal reagierte zwar dank einiger Wechsel, aber Deutschland zog nach. Das Spiel war etwas ausgeglichener und Portugal gelang das 2:4, aber das lag hauptsächlich an den Wechseln. Beide Seiten hatten noch ein paar Chancen und Renato Sanches traf sogar den Pfosten, was ein tolles Tor gewesen wäre, aber das 4:2 war ein faires Ergebnis. Deutschland war das bessere Team.
Die Partie gegen Frankreich
Es wird ein Spiel zwischen zwei großen Teams, zwei Teams die im Wettbewerb weit kommen könnten – sogar bis ins Finale. Diese Gruppe hatte drei Kandidaten, die es ins Endspiel schaffen könnten – Portugal, Deutschland und Frankreich. Die Franzosen haben Deutschland geschlagen, Deutschland dann Portugal und jetzt hoffe ich, dass Portugal gegen Frankreich gewinnt. Es ist schwierig, ein Ergebnis vorherzusagen, weil sie beide sowohl kollektiv als auch individuell so stark sind. Beide Teams haben Spieler, die jederzeit den Unterschied machen können.
Kylian Mbappé ist der gefährlichste Spieler im französischen Team – er hat ein unglaubliches Niveau und ist blitzschnell. In diesen Turnieren ist Tempo so wichtig. Er ist ein herausragender Spieler, der vorbereitet oder selber trifft. Das Offensivtrio insgesamt ist super stark, mit Mbappé, Karim Benzema und Antoine Griezmann – Topspieler, die jederzeit gefährliche Situationen kreieren können.
Dann hat Frankreich N'Golo Kanté und Paul Pogba im Mittelfeld. Diese fünf Spieler sind die gefährlichsten, aber auch die Defensive mit Raphaël Varane, Presnel Kimpembe und Benjamin Pavard ist unglaublich stark.
Die Physis könnte bei der EURO eine wichtige Rolle spielen. Mit der Pandemie war es eine schwierige Saison und der gesundheitliche Zustand der Spieler könnte entscheidend werden. Der, der physisch stärker ist, hat den Vorteil. Aber auch die Strategie ist nicht zu Unterschätzen – die kann jedes Spiel entscheiden.