David Alaba: "Das ist ein Finale!"
Montag, 21. Juni 2021
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David Alaba spricht mit EURO2020.com über Österreichs letztes Gruppenspiel gegen die Ukraine und seine Rolle im Team.
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Österreich hat bei einer UEFA EURO noch nie die Gruppenphase überstanden, oder bei einem großen Turnier seit der FIFA-Weltmeisterschaft 1982, doch sollten sie am Montag gegen die Ukraine in Bukarest triumphieren, dann wäre der Einzug ins Achtelfinale perfekt.
David Alaba weiß um die Bedeutung des Spiels Bescheid. EURO2020.com sprach mit DEM Gesicht des rot-weiß-roten Fußballs.
David, wie wichtig ist es im modernen Fußball, mehrere Positionen spielen zu können?
Ich weiß nicht, ob es wichtig ist. Es ist sicherlich von Vorteil, aber wenn man eine Position sehr gut spielen kann, ist das auch wertvoll.
Du bist aber ein sehr vielseitiger Spieler. Hat dich diese Vielseitigkeit dorthin gebracht, wo du jetzt bist?
Mitunter bestimmt. Ich denke schon.
Was ist aber deine Lieblingsposition?
Ich habe bei Bayern München lange Zeit auf der linken Seite gespielt, dann in der Innenverteidigung und davor im Mittelfeld. Was heißt Lieblingsposition? Mir ist es wichtig, dass dort spiele, wo ich der Mannschaft helfen kann.
Gegen Nordmazedonien warst du Innenverteidiger und hast das Spiel von hinten dirigiert. Was gefällt dir an dieser Rolle?
Man hat das Spiel vor sich, kann es vielleicht noch einmal anders lesen. Man hat viel den Ball und kann das Tempo bestimmen. Deswegen hat man viel Einfluss auf den Spielaufbau.
Gegen Nordmazedonien bist du genau in den richtigen Momenten aufgerückt. Beispielsweise beim 2:1. Wie triffst du so eine Entscheidung?
Das passiert spontan im Spiel. Ich habe zentral in der Dreierkette begonnen. Mit Drago (Aleksandar Dragović, Anm.) und Hinti (Martin Hinteregger, Anm.) verstehe ich mich blind. Hinti und ich können jederzeit tauschen. Offensiv habe ich andere Ideen als er. Also haben wir uns abgesprochen und es ist aufgegangen.
Gegen die Niederlande hat es nicht so gut geklappt. Wieso nicht?
Sie hatten mehr Lösungen als wir. Wir hatten nicht die Ansätze im Angriffsdrittel, die wir uns erhofft hatten. Defensiv sind wir gut gestanden, aber haben unglücklich agiert. So beim Elfmeter. Wir haben versucht, unser Spiel auf den Platz zu bringen, das ist uns streckenweise gelungen. Heute hab ich die Statistiken gesehen. Wir hatten mehr Ballbesitz. Das zeigt, wie mutig wir aufgetreten sind.
Ihr hattet Probleme im Angriffsdrittel. Wie soll euer Angriffsplan generell aussehen?
Wir haben das Spiel analysiert. Wir haben die Tiefe nicht gefunden und sind sie nicht angelaufen. Wir hatten gute Ansätze, aber der letzte Pass hat gefehlt. Auch die letzte Idee, die Lösungen und vielleicht auch der Wille. Das sind ein paar Faktoren, die es dann schwer machen, ans Ziel zu kommen.
Wie wichtig ist das Spiel gegen die Ukraine für Österreich?
Das ist ein Finale. Das ist ganz klar ein Finale. Es wird kein einfaches Spiel. Wir fliegen nach Bukarest, um drei Punkte zu holen.
Yarmolenko ist vielleicht ihr gefährlichster Spieler. Er zieht oft zur Mitte und schießt von dort. Sehr ähnlich wie Arjen Robben. Diesen Zug kennst du ja gut, kann das ein Vorteil für dich sein, weil du ihn von Robben tausendmal gesehen hast?
Gesehen haben wir diesen Move alle. Aber stoppen konnte man Robben dennoch nicht, obwohl man gewusst hatte, was auf einen zukommt. Als Kollektiv können wir so einen Spieler aber stoppen.
Kannst du die Wichtigkeit dieses Spiels für den österreichischen Fußball einordnen?
Ja, natürlich. Wir können Geschichte schreiben. Das hat noch keiner geschafft. Das ist uns bewusst, das ist unser Ziel.
Ein Unentschieden könnte reichen. Ist das eine Option?
Man bekommt natürlich einiges mit. Unser Fokus liegt aber am Gewinnen.