Denzel Dumfries packt seine Chance beim Schopfe

Der Star der ersten beiden Spiele der Niederlande in Gruppe C ist zweifelsohne Denzel Dumfries. Der energiegeladene offensive Rechtsverteidiger hatte seinen Anteil an allen Toren der Niederlande bisher: Er traf in beiden Spielen, bereitete gegen die Ukraine zwei weitere Treffer vor und wurde gegen Österreich von David Alaba gefoult, was zum Elfmeter führte.

Seine Reise an die Spitze des Weltfußballs verlief nur mit Umwegen: Mit 18 Jahren, in einem Alter, in dem sich Oranje-Teamkollege Ryan Gravenberch schon bei Ajax etabliert hatte und für die Nationalmannschaft auflief, spielte Dumfries noch Amateurfußball für BVV Barendrecht.

Er lief sogar in zwei Freundschaftsspielen für die Nationalmannschaft von Aruba auf. Giovanni Franken war damals Nationaltrainer von Aruba und sagte: "Ich habe in Dumfries einen Drive gesehen, den die anderen nicht hatten. Manchen Leuten sieht man an, dass sie es an die Spitze schaffen werden – Dirk Kuyt war auch so einer."

Ich sprach zwei Tage nach seiner herausragenden Leistung gegen die Ukraine mit Dumfries und fragte, wer seine niederländischen Helden sind: Clarence Seedorf, Edgar Davids… und Kuyt. "Ich hab ihm gerne zugeschaut, er hat so viel gearbeitet", sagte Dumfries über Kuyt.

Natürlich sollte ein Spieler mit einer Energie und Einstellung wie Dumfries nicht für immer unentdeckt bleiben: 2014 ging er zu Sparta Rotterdam, drei Jahre später nach Heerenveen und dann 2018 zu PSV Eindhoven. In der selben Saison gab er unter Ronald Koeman sein Länderspieldebüt in der UEFA Nations League gegen Deutschland.

Inzwischen hat er sich klar in die Startelf hinten rechts gespielt – und im 5-3-2 von Frank de Boer bekommt er viel Platz nach vorne. Man hat so das Gefühl, dass diese Tore und Vorlagen es vielleicht noch nicht gewesen sind…