Made in Pescara: Der Immobile-Insigne-Doppelpack
Sonntag, 13. Juni 2021
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Wenn man am Freitag bisweilen den Eindruck hatte, dass Ciro Immobile und Lorenzo Insigne schon seit zehn Jahren zusammenspielen, dann ist da was dran.
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Zdeněk Zeman muss am Freitagabend ein bisschen stolz gewesen sein, als er beim Spiel im Olimpico in Rom zugeschaut hat.
Italien ist die zweite Heimat des tschechischen Trainers und er hatte definitiv einen Einfluss darauf, dass Italien erstmals bei einer EURO-Endrunde drei Tore erzielen konnte – er war es schließlich, er Ciro Immobile und Lorenzo Insigne erstmals im Angriff zusammenspielen ließ. Wenn also am Freitag beim 3:0-Triumph gegen die Türkei bisweilen der Eindruck entstand, dass die beiden schon seit zehn Jahren zusammenspielen, dann lag man damit durchaus richtig.
In der Saison 2011/12, als die beiden in der Serie B für Pescara unter Zeman, der in Italien als Offensiv-Guru gilt, aufliefen, erzielte Immobile 28 Tore und Insigne 18 – Marco Verratti spielte ebenfalls in dieser Mannschaft. Obwohl sie danach getrennte Wege gingen, blieben die beiden dicke Freunde und haben jetzt im Nationaltrikot immer noch ihren Spaß.
"Einen besseren Start kann man sich kaum vorstellen", sagte Immobile nach dem Türkei-Sieg, in dem er selbst ein Tor schoss und Insignes Treffer vorbereitete, gegenüber EURO2020.com. "Ich freue mich sehr und bin mit der Arbeit dieser Gruppe, dem Trainer und dem Trainerstab sehr zufrieden. Wir haben hart dafür gearbeitet, gut ins Turnier zu starten."
Immobile erzielte das zweite Tor der Partie aus kurzer Distanz nachdem Uğurcan Çakır den Schuss von Leonardo Spinazzola abblockte. "Klar war mein Tor jetzt nicht das Resultat einer guten Vorbereitung. Ich verdanke es meiner Mama, die mich mit diesem Sinn für Tore ausgestattet hat, durch den ich zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein kann. Ich freue mich auch sehr über Lorenzos Tor, weil es das Ergebnis einer tollen Kombination der Mannschaft war."
"Es war richtig cool. Wir haben vor unseren Fans gespielt, wir haben langsam angefangen aber dann ins Spiel gefunden und drei Tore in der zweiten Halbzeit gemacht", sagte Insigne. "[Roberto] Mancini hat gesagt, dass wir ruhig bleiben sollen, dass es manchmal so läuft und dass wir uns weiter auf die Aufgabe vor uns konzentrieren sollen. Das haben wir getan, und so haben wir unser Ziel erreicht."
"Unsere Stärke liegt im Teamspirit. Der Trainer hat einen tollen Kader zusammengestellt, in dem es keine klare Startelf gibt und jeder im Dienste der Mannschaft spielt", sagte Insigne weiter. Und tatsächlich hört man im Trainingscamp der Azzurri in Coverciano viel Gelächter – der neapolitanische Humor von Insigne und Immobile steckt offenbar an.
Italien hat aber nicht nur Spaß, sondern liefert auch auf dem Platz. Sie haben die letzten neun Spiele ohne Gegentor gewonnen und dabei selbst 28 Tore geschossen. Sie haben keines der letzten 28 Spiele verloren und weisen in den Partien, in denen Immobile seine 14 Länderspieltore erzielte, eine perfekte Bilanz auf (12 Siege, 0 Remis, 0 Niederlagen). Wenn die Pescara-Jungs diese Form aufrechterhalten können, sollte Mancini vielleicht mal mit Zeman einen Trinken gehen.