Frankreichs Coach Didier Deschamps über seinen EURO-Kader, Karim Benzema und Gegner Deutschland
Montag, 7. Juni 2021
Artikel-Zusammenfassung
"Er freut sich, bei uns zu sein und wir freuen uns, ihn hier zu haben", erklärt Frankreichs Trainer über seine Entscheidung, Karim Benzema zurückzuholen.
Top-Medien-Inhalte des Artikels
Artikel-Aufbau
Seit Juli 2012 lenkt Didier Deschamps die Geschicke der französischen Nationalelf und das mit außergewöhnlichem Erfolg. Der ehemalige Mittelfeldspieler führte Les Bleus nach der Endspielniederlage bei der UEFA EURO 2016 zum Triumph bei der WM 2018 in Russland.
Jetzt würde der 52-Jährige gerne das wiederholen, was ihm schon als Spieler geglückt ist, nämlich dem WM-Triumph den Sieg bei einer EURO folgen zu lassen. Für großen Wirbel sorgte seine Entscheidung, den 33-jährige Real-Star Karim Benzema nach fünfjähriger Abwesenheit wieder in seinen Kader zu berufen.
Über die Herausforderung, 26 Spieler auszuwählen
Ich muss manchmal harte Entscheidungen treffen und natürlich gibt es Spieler, die damit nicht glücklich sind. Aber das ist Teil meines Jobs und ich habe immer das bestmögliche Ergebnis für Frankreich im Hinterkopf. Natürlich gibt es Spieler, die nicht dabei sind, es aber absolut verdient hätten.
Bei jedem Spiel müssen drei Spieler auf der Tribüne sitzen, aber das ist auch Teil meines Jobs. Die 26 Spieler, die wir berufen haben, sind alle froh, hier zu sein, auch wenn die drei Spieler, die auf die Tribüne müssen, darüber nicht glücklich sein werden.
Über das Comeback von Karim Benzema
Ich möchte nicht ins Detail gehen, aber es gab einige Schritte, die vorher erledigt werden mussten. Das bleibt zwischen ihm und mir. Erstmal haben wir uns getroffen und lange geredet. Jetzt ist er glücklich, bei uns zu sein und ich bin glücklich, ihn hier zu haben und die Mannschaft sieht das genauso, wir alle wollen so stark wie möglich sein.
Er ist ein ganz anderer Spieler als vor fünf Jahren, er hat sich enorm verbessert und er ist viel reifer als damals. Aber das gilt nicht nur für Karim, sondern für alle Spieler. Er kann uns enorm helfen, er ist eine echte Führungspersönlichkeit.
Über das erste Spiel gegen Deutschland?
Ob ich mit dem deutschen Trainer Joachim Löw befreundet bin? Ja, bin ich. Wir haben uns schon öfter getroffen. Ich bewundere ihn für die lange Zeit, die er diesen Job nun schon ausfüllt und in der er 2014 die WM gewonnen hat. Damals hat er uns im Viertelfinale rausgeworfen. Ich mag ihn wirklich, wann immer wir uns sehen, sei es bei UEFA- oder FIFA-Treffen, nutzen wir die Gelegenheit für ein Gespräch.
Ich habe großen Respekt vor dem, was er geschafft hat, seit vielen Jahren hält er Deutschland in der Weltspitze, obwohl er auch schon einige schwierige Zeiten durchmachen musste. Es wird mir ein großes Vergnügen sein, ihn am 15. Juni in München zu treffen.
Über Fans im Stadion
Wir spielen zwar alle Spiele in fremden Stadien, aber trotzdem freue ich mich sehr darüber, dass wieder Fans in den Stadien sein werden. Der Fußball, den wir lieben, braucht Fans auf der Tribüne. Es geht um Emotionen, darum, Erlebnisse zu teilen und vor allem ist es wichtig für die Spieler.
Der Fußball kann nicht unsere Probleme oder soziale Fragen lösen, aber vor den Spielen kommen die Menschen in den Stadien zusammen und teilen großartige Momente, das ist doch eine wunderbare Sache.