EURO-Klassiker: Dänemark - Portugal 2:3
Samstag, 18. April 2020
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Beim Aufeinandertreffen mit Portugal bei der UEFA EURO 2012 brachte sich Dänemark ganz schön in Schwierigkeiten, konnte das Blatt dann aber fast noch wenden.
Hintergrund
In der Qualifikationsgruppe zur UEFA EURO 2012 setzte sich Dänemark schon gegen Portugal durch. Nachdem zwei Tore von Cristiano Ronaldo den Portugiesen in den Play-offs doch noch den Platz in der Endrunde sicherte, traf man dann auf einen bekannten Gegner. Der Europameister von 1992 startete stark in Gruppe B mit einem 1:0-Sieg gegen die Niederlande während Portugal mit dem gleichen Ergebnis gegen Deutschland verlor und insgesamt keine gute Form zeigte. Dänemarks Trainer Morten Olsen ließ sich davon allerdings nicht beirren: "Portugal hatte gegen Deutschland Pech, während wir gegen die Niederlande Glück hatten."
Schlüsselspieler
• Cristiano Ronaldo: Ronaldo hatte gerade zum ersten Mal die Liga mit Real Madrid gewonnen und in beiden Quali-Duellen gegen Dänemark getroffen. Deutschland hielt ihn vom Kasten fern, doch die Dänen schienen ein weniger schwerer Gegner zu sein.
• Pepe: Ronaldos Teamkollege von Madrid hatte bei der UEFA EURO 2008 Portugals erstes Tor erzielt (gegen die Türkei) und sollte auch gegen Dänemark eine Schlüsselrolle einnehmen – an beiden Enden des Spielfelds.
• Nicklas Bendtner: Sein Tor gegen Portugal hatte Dänemark die Qualifikation gesichert und in Lviv stand er vor seinem 50. Länderspiel. Sollte es für ihn ein denkwürdiger Tag werden?
Was dann geschah
Während Dänemark einen guten Start in die Partie erwischte, drehte Portugal bald den Spieß um. Pepe erzielte das erste Tor des Turniers per Kopf und Nani legte Hélder Postiga zum 2:0 auf. Zur Halbzeit schien für Dänemark schon fast alles verloren, aber einen Lichtblick gab es: Bendtner erzielte vier Minuten vor der Pause sein 20. Länderspieltor.
Morten Olsens Mannschaft stand in der zweiten Halbzeit weiter unter Druck und Ronaldo vergab zwei Chancen bevor Bendtner zehn Minuten vor Schluss doch den Ausgleich erzielen konnte. Doch der eingewechselte Silvestre Varela sollte das letzte Wort haben: Er erzielte den Siegtreffer für Portugal.
Reaktionen
Paulo Bento, Portugal-Trainer: "Das Team war fokussiert und hat echte Qualität gezeigt. Der Ausgleich war ungerecht, aber wir haben uns nicht unterkriegen lassen: Wir haben Charakter gezeigt und verdient den Sieg geholt."
Cristiano Ronaldo, Portugal-Stürmer: "Nach dem 2:0 hatten wir den Sieg zwar schon so gut wie in der Tasche, bekamen dann aber Schwierigkeiten. Am Ende hatten wir das Glück, das uns gegen Deutschland gefehlt hat, und wir haben gewonnen."
Morten Olsen, Dänemark-Trainer: "Es ist ein schreckliches Gefühl, so kurz vor Schluss noch ein Tor zu kassieren und dann zu verlieren. Wir hatten zwar mehr Ballbesitz, aber am Ende zählen die Tore – unsere Tore waren zwar besser, aber Portugal hatte drei."
Was sonst noch an diesem Abend geschah
Mario Gomez traf zweimal und brachte Deutschland so ins Viertelfinale – und die Niederlande verloren das zweite Spiel. Der Bayern-Stürmer stand trotz seines Treffers gegen Portugal in der Kritik und freute sich, erneut sein Können unter Beweis gestellt zu haben. "Das war sehr wichtig für mich", sagte er. Bundestrainer Joachim Löw erklärte außerdem: "Heute hatte er zwei Chancen und hat zwei Tore geschossen – er hat echte Klasse."
Wie es weiterging
Im dritten Spiel gelang Ronaldo endlich sein erster Treffer, und dann gleich doppelt: Mit dem 2:1 gegen die Niederlande kam Portugal weiter. Mit drei Toren war er einer der fünf Toptorschützen des Turniers, doch sein Team schied im Halbfinale nach Elfmeterschießen gegen Spanien aus (0:0 n.V.). Er hätte den fünften Elfmeter ausführen sollen, doch so weit kamen sie gar nicht – der spätere Europameister gewann 4:2.
Dänemark zeigte gegen Deutschland eine starke Leistung, doch mit der 1:2-Niederlage endete die Europameisterschaft für sie. Die Qualifikation für die drei nächsten großen Turniere gelang zwar nicht, doch für die UEFA EURO 2020 wurde das Ticket endlich wieder gelöst.