EURO-Klassiker: Deutschland - Niederlande 2:4
Freitag, 17. April 2020
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Deutschland gegen die Niederlande – diesen Klassiker aus der EM-Qualifikation 2019 gibt es auf UEFA.tv.
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Vor dem Duell gegen das Nachbarland im Zuge der Qualifikation zur UEFA EURO 2020 mussten sich die Niederlande Sorgen machen. Nach einer eher durchwachsenen ersten Halbzeit in Hamburg stellte Oranje das Spiel auf den Kopf.
Hintergrund
Nach der missglückten WM 2018 gab es in den European Qualifiers eine neue Generation deutscher Spieler und nach dem 3:2-Sieg gegen die Niederlande in Amsterdam am ersten Spieltag sah es auch so aus, als ob der Neustart geglückt wäre. Die Niederlande haben die letzten zwei großen Turniere verpasst und in Hamburg sollte die Mannschaft von Ronald Koeman auf ein Team treffen, das seit einer 0:3-Niederlage gegen die Tschechische Republik 2007 kein Quali-Spiel mehr zu Hause verloren hatte – und wenige Tage zuvor mit 8:0 gegen Estland gewann.
Schlüsselspieler
Memphis Depay: Nach einer unglücklichen Periode bei Manchester United wurden die Erwartungen an den Stürmer zurückgeschraubt. Die Qualifikation leitete der Mann von Lyon allerdings mit zwei Toren beim 4:0 gegen Belarus und einem weiteren bei der Niederlage gegen Deutschland ein.
Serge Gnabry: Bei Arsenal hatte es einst nicht geklappt, doch mit der Rückkehr nach Deutschland zu Bremen und später zu den Bayern spielte sich Gnabry zurück auf die Bildfläche. Bei seinem Länderspieldebüt 2017 gegen San Marino (8:0) erzielte er gleich einen Dreierpack.
Frenkie de Jong: 2018/19 stand de Jong im Mittelpunkt, als Ajax das Halbfinale der UEFA Champions League erreichte. Sein Wechsel zu Barcelona stand schon fest, als er gegen Deutschland erneut sein ganzes Können zeigte.
So lief das Spiel
Gnabry brachte Deutschland nach zehn Minuten in Führung, doch danach kam offensiv nicht mehr viel, wenngleich es defensiv keine Probleme gegen die Niederländer gab. Doch nach dem Ausgleich von de Jong zu Beginn der zweiten Halbzeit bröckelte die Abwehr und ein Eigentor von Jonathan Tah brachte die DFB-Elf in Rückstand.
In der 73. Minute konnte Toni Kroos mit einem Elfmeter ausgleichen, doch in der Schlussphase zeigte sich die Defensive erneut instabil. Donyell Malen traf bei seinem Länderspieldebüt und Georginio Wijnaldum machte den Sack mit einem Treffer in der Nachspielzeit zu.
Reaktionen
Memphis Depay, Niederlande-Stürmer: "4:2 in Deutschland gewinnen? Das ist für uns riesig und super wichtig."
Ronald Koeman, Niederlande-Trainer: "Wir haben mehr auf Sieg gespielt als sie. Wir sind geduldig geblieben. Deutschland hatte zwar zwei gute Chancen nach der Pause, aber sie sind vielleicht ein bisschen müde davon geworden, immer alle Lücken zu schließen."
Serge Gnabry, Deutschland-Stürmer: "Man ist nach jeder Niederlage enttäuscht. Jeder weiß, dass die Niederlande ein gutes Team sind. Solche Tore dürfen wir nicht zulassen."
Was sonst noch an diesem Abend geschah
Acht weitere Quali-Spiele wurden an diesem Abend ausgetragen. Österreich fuhr mit einem 6:0 gegen Lettland den höchsten Sieg des Abends ein. Kroatien triumphierte 4:0 in der Slowakei und Michy Batshuayi schoss zwei Tore bei Belgiens 4:0 gegen San Marino. Gareth Bale köpfte Wales derweil zum 2:1-Sieg gegen Aserbaidschan.
Wie es weiterging
Nach dem Sieg der Niederlande führte Nordirland die Gruppe C mit 12 Punkten an, schwächelte jedoch an den nächsten Spieltagen. Dadurch wurden Deutschland (21 Punkte) und die Niederlande (19 Punkte) Erster und Zweiter und qualifizierten sich damit für die Endrunde.
Einen Monat später traf Gnabry bei einem Freundschaftsspiel gegen Argentinien und wurde so der Spieler, der am schnellsten zehn Tore für die Nationalmannschaft schoss – er brauchte nur elf Spiele. Mit acht Toren wurde er so (neben Wijnaldum) bester Torschütze der Gruppe C und kommt nun auf stolze 13 Tore in 13 Länderspielen.