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EURO 1976: Alles, was Ihr wissen müsst

Die Europameisterschaft 1976 wurde mit einem berühmten Elfmeter entschieden. Hier erfahrt Ihr mehr.

Ladislav Jurkemik und Anton Ondruš feiert den EM-Sieg der Tschechoslowakei 1976 über die Niederlande
Ladislav Jurkemik und Anton Ondruš feiert den EM-Sieg der Tschechoslowakei 1976 über die Niederlande Icon Sport via Getty Images

Wer gewann die EURO 1976?

Antonín Panenka entschied das Finale der UEFA-Europameisterschaft 1976 mit einem Elfmeter, der in die Geschichte eingehen sollte. Nach 120 Minuten stand es zwischen der damaligen CSSR und der Bundesrepublik Deutschland 2:2. Nachdem Uli Hoeneß seinen Elfmeter im Stadion von Belgrad weit über das Tor geschossen hatte, hatte Panenka an diesem 20. Juni die Chance, die CSSR zum Titel zu schießen. Und der Mittelfeldspieler von Bohemians Prag nutzte diese Gelegenheit eindrucksvoll. Nach einem langen Anlauf täuschte er Torhüter Sepp Maier, indem er den Ball gefühlvoll ins Netz lupfte. "Ich habe mich für diesen Schuss entschieden, weil ich merkte, dass dies der einfachste Weg war, zu treffen", sagte er bei UEFA.com. "Das ist das einfache Rezept."

Wer war der beste Torschütze der EURO 1976?

EURO 1976 Final-Highlights: CSSR überrascht Deutschland

Dieter Müller wurde mit vier Treffern der Top-Torschütze des Turniers. Im Halbfinale gegen Jugoslawien schnürte der Kölner für Deutschland einen sensationellen Dreierpack - und das bei seinem Länderspiel-Debüt. Drei Tage später im Finale traf er noch einmal.

In der Qualifikation war der Ire Don Givens mit acht Treffern bester Torschütze. Beim 4:0-Sieg über die Türkei in Dublin erzielte er alle vier Tore. So viele Treffer gelangen seitdem keinem irischen Spieler mehr in einem Länderspiel. Dennoch schied das Team in der Qualifikation aus.

Wo fand die EURO 1976 statt?

Die Endrunde 1976 wurde in zwei Stadien im früheren Jugoslawien ausgetragen. Das erste Halbfinale (CSSR - Niederlande 3:1, n.V.) und das Spiel um Platz 3 (Niederlande - Jugoslawien 3:2, n.V.) fanden im Stadion Maksimir in Zagreb, im heutigen Kroatien statt. Der 4:2-Sieg Deutschlands über den Gastgeber (wiederum nach Verlängerung) und der Finalsieg der Tschechoslowakei gegen Deutschland wurden im Stadion von Roter Stern in Belgrad ausgetragen, der Hauptstadt des heutigen Serbien.

Wer trainierte den Europameister?

Highlights: Die schönsten Tore der EURO 1976

Der überraschende Erfolg der Tschechoslowaken ist auch auf den slowakischen Trainer Václav Ježek und seines Assistenten Jozef Vengloš zurückzuführen. 1972 wechselte Ježek als Nationaltrainer zum Verband der CSSR, nachdem er drei Jahre lang in den Niederlanden bei ADO Den Haag tätig war. Offenbar bereitete er seine Mannschaft auf das Elfmeterschießen vor, indem er im Training die Zuschauer bat, bei den Schüssen der Spieler zu buhen und zu pfeifen.

Wer war Kapitän der siegreichen Mannschaft?

Anton Ondruš ging in Jugoslawien mit gutem Beispiel voran. Besonders bei Kopfballduellen spielte der Kapitän seine körperliche Dominanz aus. Er traf im Halbfinale gegen die Niederlande und verwandelte auch einen Elfmeter im Finale gegen Deutschland. Er wurde auch der "Beckenbauer des Ostens" genannt. "Er war die Führungsperson in der Mannschaft", erinnerte sich Panenka. "Bei ihm gab es keine Unterschiede zwischen Tschechen und Slowaken."

Welches Format wurde bei der EURO 1976 gespielt?

Vom 16. bis 20. Juni nahmen vier Teams an der Endrunde teil. Die Halbfinalspiele gingen beide in die Verlängerung, wobei die CSSR am 16. Juni die Niederlande schlug, während Deutschland 24 Stunden später Gastgeber Jugoslawien bezwang. Am 19. Juni gewann Oranje das Spiel um Platz drei gegen die Jugoslawen, ehe am 20. Juni die Tschechoslowakei im Endspiel das DFB-Team nach Elfmeterschießen bezwang.

Wie funktionierte die Qualifikation für die EURO 1976?

So schoss Müller Deutschland 1976 ins Finale

Wie schon vier Jahre zuvor wurden in der Qualifikation 32 Mannschaften in acht Gruppen zu je vier Teams aufgeteilt. Die Mannschaften trugen gegen ihre Gruppengegner jeweils Heim- und Auswärtsspiele aus. Die Gruppensieger (es gab damals noch zwei Punkte für einen Sieg und einen für ein Remis) erreichten die Play-offs. Die Sieger der Duelle, die in Hin- und Rückspiel ausgetragen wurden, erreichten die Finalrunde.

Wer stand bei der EURO 1976 im Team des Turniers?

Torwart: Ivo Viktor (CSSR)
Abwehr: Anton Ondruš (CSSR)
Abwehr: Ján Pivarník (CSSR)
Abwehr: Ruud Krol (Niederlande)
Abwehr: Franz Beckenbauer (Deutschland)
Mittelfeld: Antonín Panenka (CSSR)
Mittelfeld: Jaroslav Pollák (CSSR)
Mittelfeld: Rainer Bonhof (Deutschland)
Mittelfeld: Dragan Džajić (Jugoslawien)
Sturm: Zdeněk Nehoda (CSSR)
Sturm: Dieter Müller (Deutschland)

Wer erzielte das erste Tor der EURO?

CSSR-Kaptiän Anton Ondruš schoss nach 19 Minuten gegen die Niederlande das erste Tor des Halbfinals. Er schoss auch das zweite Tor dieser spannenden Partie – dieses Mal nur ins falsche Netz. Er erzielte das erste Eigentor der EURO.

Das erste Tor in der Qualifikation erzielte der Finne Timo Rajha bei der 1:2-Niederlage gegen Polen am 1. September 1972.

Fünf Fakten über die EURO 1976

Hier lupft sich Panenka 1976 in die Geschichtsbücher

• Alle vier Spiele der Endrunde gingen mindestens in die Verlängerung. Damit ist sie die am härtesten umkämpfte EURO in der Geschichte.

• Der Elfmeter-Lupfer von Antonín Panenka war der erste dieser Art im internationalen Fußball. Seitdem aber wird er sehr häufig imitiert. "Wenn es möglich gewesen wäre, hätte ich ihn patentieren lassen", scherzte Panenka einmal.

• Panenka war die Perfektionierung seiner Elfmeter sehr wichtig. Zusammen mit seinem Torhüter im Verein übte er nach dem Training immer das Elfmeterschießen. Dabei ging es jedesmal "um eine Tafel Schokolade oder ein Glas Bier", sagte Panenka. Als er den "Panenka"-Elfter perfektioniert hatte, habe er plötzlich zugenommen, so der Mittelfeldspieler: "Denn ich habe dann jedesmal gewonnen."

• Franz Beckenbauer absolvierte im Finale sein 100. Länderspiel. Er war gegen die CSSR für den fünften Elfmeter vorgesehen. Den hat er aber nie getreten, weil Uli Hoeneß zuvor verschossen und Panenka verwandelt hatte.

• Seit 1976 hat Deutschland kein wichtiges Elfmeterschießen mehr verloren.