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EURO 1980: Alles, was ihr wissen müsst

Beim zweiten EURO-Triumph konnte sich Deutschland auf "Kopfballungeheuer" Horst Hrubesch verlassen. UEFA.com hat die wichtigsten Infos zur Endrunde 1980.

Horst Hrubesch war der Matchwinner im Finale
Horst Hrubesch war der Matchwinner im Finale Popperfoto via Getty Images

Wer gewann die EURO 1980?

Am 22. Juni 1980 im Stadio Olimpico von Rom konnte die Bundesrepublik Deutschland durch einen 2:1-Erfolg über Belgien zum zweiten Mal die EURO gewinnen. Horst Hrubesch brachte den Favoriten in Führung, aber René Vandereycken glich nach der Pause per Elfmeter für die Belgier aus. Nach einer Flanke von Karl-Heinz Rummenigge gelang "Kopfballungeheuer"Horst Hrubesch der Siegtreffer und verhinderte so eine Verlängerung. "In der Verlängerung hätten wir es nicht mehr geschafft. Ich weiß noch, wie heiß es an dem Tag war und ich war so müde, dass ich kaum noch Kraft hatte, um den Pokal in die Höhe zu stemmen."

Wer war der beste Torschütze bei der EURO 1980?

Endspiel-Höhepunkte der EURO 1980: Bundesrepublik Deutschland - Belgien 2:1

Klaus Allofs gelangen bei der Endrunde drei Treffer und so stellte Deutschland zum dritten Mal hintereinander den Torschützenkönig. Zuvor war dies Gerd Müller (1972) und Dieter Müller (1976) gelungen. Ein Jahr zuvor hatten Klaus Allofs und sein Bruder Thomas das Endspiel im Pokal der Pokalsieger 1979 mit 2:4 gegen Barcelona verloren. Dreizehn Jahre später sollte Allofs den Titel aber doch noch gewinnen, als er ein Tor zum 2:0-Finalsieg von Werder Bremen gegen Monaco beitrug.

In der Qualifikation war Englands Kevin Keegan mit sieben Treffern der erfolgreichste Torschütze. Der Angreifer konnte mit Liverpool zwei Mal den UEFA-Pokal und ein Mal den Pokal der europäischen Meistervereine gewinnen, ehe er 1977 zum Hamburger SV wechselte. Dort wurde er 1978 und 1979 Europas Fußballer des Jahres und erreichte das Finale der Königsklasse 1980, welches der HSV aber gegen Nottingham verlor.

Wo fand die EURO 1980 statt?

Italien war Gastgeber der ersten EURO mit acht Teilnehmern. Die EM fand in vier Stadien statt: Stadio Olimpico (Rom), San Siro (Mailand), Stadio San Paolo (Neapel) und Stadio Comunale (Turin). Das Finale stieg in Rom, während in Neapel erstmals ein Spiel um den dritten Platz ausgetragen wurde. Dort siegte die Tschechoslowakei mit 9:8 im Elfmeterschießen gegen Italien (1:1 n.V.).

Wer trainierte den Europameister bei der EURO 1980?

Highlights: Die schönsten Tore der EURO 1980

Der DFB-Triumph stand unter der Aufsicht von Jupp Derwall. Der langjährige Spieler von Alemannia Aachen und Fortuna Düsseldorf meisterte dabei die schwierige Aufgabe, in die Fußstapfen von Helmut Schön zu treten. Derwall war zuvor acht Jahre lang Co-Trainer des Weltmeister-Trainers von 1974. Beim Triumph in Italien war Derwall zwei Jahre im Amt und blieb bis 1984 Bundestrainer.

Wer war der Kapitän der siegreichen Mannschaft bei der EURO 1980?

Kapitän der deutschen Nationalmannschaft war damals Bernard Dietz. Er war zwei Jahre zuvor von Derwall zum Vizekapitän ernannt worden und stieg 1979 nach dem Karriereende von Sepp Maier zum Kapitän auf. Dietz, ein Kind des Ruhrpotts, spielte in seiner 17-jährigen Vereinskarriere nur bei Duisburg und Schalke. Für die Nationalmannschaft lief der Linksverteidiger 53 Mal auf und kam in drei großen Turnieren zum Einsatz.

Welches Format wurde bei der EURO 1980 gespielt?

Der Erfolg der UEFA-Europameisterschaft 1976 führte dazu, dass bei der Endrunde 1980 das Teilnehmerfeld erweitert wurde. Die UEFA verdoppelte die Anzahl der Teilnehmer und so gingen erstmals acht Mannschaften an den Start, die in zwei Vierergruppen aufgeteilt wurden. Die Sieger der Gruppen erreichten das Finale, die Gruppenzweiten bestritten das Spiel um Platz drei. Erstmals war der Ausrichter der Endrunde direkt qualifiziert. Die Endrunde lief vom 11. bis 22. Juni 1980.

Wie viele Teams nahmen an der EURO 1980 teil?

Bei der Endrunde der EURO 1980 kamen erstmals acht Mannschaften zum Einsatz. Neben Gastgeber Italien qualifizierten sich England, Niederlande, Tschechoslowakei, Spanien, Belgien, Bundesrepublik Deutschland und Debütant Griechenland.

England bei der EURO 1980
England bei der EURO 1980Popperfoto via Getty Images

Wie funktionierte die Qualifikation für die EURO 1980?

Zum Stadt der Qualifikation hofften 31 Mannschaften auf ein Ticket für die EURO '80. Es wurde in vier Vierer- und drei Fünfergruppen gespielt. Zwischen Mai 1978 und Februar 1980 traten die Teams innerhalb ihrer Gruppen in Heim- und Auswärtsspielen gegeneinander an (zwei Punkte für einen Sieg, einen Punkt für ein Unentschieden). Die sieben Gruppensieger nahmen zusammen mit Gastgeber Italien an der Endrunde teil.

Wer stand bei der EURO 1980 im Team des Turniers?

TW: Dino Zoff (Italien)
AW: Claudio Gentile (Italien)
AW: Gaetano Scirea (Italien)
AW: Karlheinz Förster (Bundesrepublik Deutschland)
AW: Hans-Peter Briegel (Bundesrepublik Deutschland)
MF: Marco Tardelli (Italien)
MF: Jan Ceulemans (Belgien)
MF: Bernd Schuster (Bundesrepublik Deutschland)
MF: Hansi Müller (Bundesrepublik Deutschland)
ST: Karl-Heinze Rummenigge (Bundesrepublik Deutschland)
ST: Horst Hrubesch (Bundesrepublik Deutschland)

We erzielte das erste Tor der EURO 1980?

Karl-Heinze Rummenigge gelang per Kopf das erste Tor bei der Endrunde der EURO 1980. In der zweiten Halbzeit der Partie gegen die Tschechoslowakei markierte er das 1:0 und legte den Grundstein für eine geglückte Revanche für das verlorene Endspiel von 1976. "Es war ein wichtiges Spiel, denn wir hatten einen schwierigen Turnierstart. Wir hatten eine junge Mannschaft, die überhaupt nicht als Favorit galt damals", so Rummenigge später.

Italiens Trainer Enzo Bearzot
Italiens Trainer Enzo Bearzot Popperfoto via Getty Images

Fünf Fakten über die EURO 1980

• Karl-Heinz Rummenigge gewann 1980 den Ballon d'Or und setzte sich in der Abstimmung zum Weltfußballer gegen seinen Teamkollegen Bernd Schuster durch.

• Die Bundesrepublik Deutschland erreichte damals drei Endspiele der Europameisterschaft hintereinander. Dies hat bisher noch keine andere Nation geschafft. Die DFB-Auswahl wiederholte das Kunststück zwischen 1982 und 1990 bei FIFA-Weltmeisterschaften.

• Im letzten Spiel um Platz drei der EURO-Geschichte verschoss Fulvio Collovati den entscheidenden Elfmeter für Italien gegen die Tschechoslowakei. Zuvor waren 17 Schützen hintereinander erfolgreich gewesen - so ergab sich ein 9:8-Endstand.

• Griechenland konnte 1980 erstmals an der Endrunde teilnehmen, musste dann aber über zwei Jahrzehnte zuschauen. Erst 2004 waren die Griechen wieder dabei und feierten dann prompt den Sensationssieg.

• Fast hätte Deutschland bei der EURO auf die Dienste von Horst Hrubesch verzichtet. Das "Kopfballungeheuer" vom Hamburger SV war nur dabei, weil sich Schalkes Torjäger Klaus Fischer vor der Endrunde das Bein gebrochen hatte.