Was machen Bulgariens Helden von 1993 heute?
Samstag, 16. November 2013
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Am Sonntag ist der 20. Jahrestag des berühmten 2:1-Siegs in Paris, mit dem Bulgarien die Qualifikation für die FIFA-Weltmeisterschaft 1994 schaffte. UEFA.com untersucht, was aus den Helden von damals geworden ist.
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"Wir haben uns ordentlich zum Idioten gemacht“, sagte Didier Deschamps, nachdem Frankreich in Paris zehn Sekunden vor dem Ende einen Gegentreffer gegen Bulgarien kassiert hatte und somit dem Gegner den Vortritt zur FIFA-Weltmeisterschaft 1994 lassen musste.
Ein Spiel, welches die französischen Fans nur zu gern vergessen würden – doch die 13 Bulgaren, die damals auf dem Feld standen, haben mitunter Legendenstatus erreicht. Wie zum Beispiel Emil Kostadinov, der beide Treffer erzielte. UEFA.com blickt zurück und erzählt, was aus der Goldenen Generation von damals geworden ist.
Borislav Mihaylov
Damals: Torhüter, AS Mulhouse
Mihaylov führte Bulgarien als Kapitän bis in das Halbfinale der WM 1994 und war später für PFC Botev Plovdiv, Reading FC, PFC Slavia Sofia und den FC Zürich aktiv. Seit 2005 ist er Präsident des Bulgarischen Fußballverbands (BFU) und seit 2011 Mitglied des UEFA-Exekutivkomitees.
Emil Kremenliev
Damals: Rechter Verteidiger, PFC Levski Sofia
Der zuverlässige Rechtsverteidiger zwang David Ginola in Paris zu einem Fehlpass und leitete den siegbringenden Treffer von Kostadinov ein. Später spielte er für Olympiacos FC, PFC CSKA Sofia und Levski.
Trifon Ivanov
Damals: Verteidiger, Real Betis Balompié
Der robuste Innenverteidiger war beim Spiel gegen Frankreich bereits 28 Jahre alt und spielte später noch für Neuchâtel Xamax FC, CSKA Sofia, den SK Rapid Wien und den FK Austria Wien. Heute lebt er in seiner Heimatstadt Veliko Turnovo.
Petar Hubchev
Damals: Verteidiger, PFC Levski Sofia
Hubchev konnte das Spiel wie kein zweiter bulgarischer Spieler lesen und war in Deutschland für den Hamburger SV und Eintracht Frankfurt aktiv. Nach seinem Karriereende arbeitete er als Trainer für Slavia Sofia, PFC Chernomorets Burgas, PFC Botev Plovdiv und aktuell PFC Beroe Stara Zagora, mit dem er 2013 bulgarischer Meister wurde.
Tsanko Tsvetanov
Damals: Linskverteidiger, PFC Levski Sofia
Der Linksverteidiger versuchte sein Glück ebenfalls in Deutschland beim SV Waldhof Mannheim, ehe er von 1996 bis 1998 in Schottland für Aberdeen FC spielte. Danach war er drei Jahre für den FC Energie Cottbus aktiv, ehe er noch für Levski und PFC Etar spielte. Seither arbeitete er als Assistent von Stanimir Stoilov bei Levski, PFC Litex Lovech, der Nationalmannschaft und nun Botev Plovdiv.
Zlatko Yankov
Damals: Defensiver Mittelfeldspieler, Levski Sofia
Yankov spielte später noch in Deutschland für KFC Uerdingen und in der Türkei für Beşiktaş JK, Adanaspor, Vanspor und Gençlerbirliği SK. Zuletzt arbeitete er als Sportdirektor bei seinem Heimatklub Chernomorets.
Krasimir Balakov
Damals: Mittelfeldspieler, Sporting Clube de Portugal
Balakov war in den 1990er-Jahren einer der besten Spielmacher in Europa und der Publikumsliebling bei Sporting, später auch beim VfB Stuttgart. Nach seinem Karriereende arbeitete er als Trainer für den Grasshopper Club, den FC St Gallen, Chernomorets, HNK Hajduk Split und zuletzt für den 1. FC Kaiserslautern.
Yordan Lechkov
Damals: Mittelfeldspieler, Hamburger SV
Sein Flugkopfball im WM-Viertelfinale gegen Deutschland in den USA ist unvergessen. Später spielte er für Olympique de Marseille, Beşiktaş und CSKA Sofia, ehe er zum Ausklang seiner Karriere zu seinem Heimatklub PFC Sliven ging. Seither ist er Bürgermeister von Sliven und Vizepräsident des BFU.
Emil Kostadinov
Damals: Rechter Flügel, FC Porto
Kostadinov hätte das Spiel beinahe verpasst, nachdem er seinen Pass vergessen hatte. Später spielte er für Deportivo La Coruña, ehe er mit dem FC Bayern München 1996 den UEFA-Pokal gewann. Danach arbeitete er im Management bei CSKA Sofia und des BFU.
Hristo Stoichkov
Damals: Linker Flügel, FC Barcelona
Stoichkov war ein herausragender Spieler, der im Jahr 1994 als bislang einziger Bulgare den Ballon d'Or gewann. Mit dem FC Barcelona gewann er unter anderem 1992 den Pokal der europäischen Meistervereine, fünf Mal die spanische Meisterschaft sowie den Pokal der Pokalsieger 1997. 2004 wurde er bulgarischer Nationaltrainer, später arbeitete er bei RC Celta de Vigo und Litex Lovech.
Luboslav Penev
Damals: Stürmer, Valencia CF
Bulgariens derzeitiger Nationaltrainer verpasste die WM-Endrunde wegen einer schweren Erkrankung. Nach dem Ende seiner aktiven Karriere, in der er unter anderem 1995/96 das spanische Double mit Club Atlético de Madrid gewann, wechselte er auf den Trainerposten. Zunächst arbeitete er bei CSKA Sofia, ehe er 2011 mit Litex Meister wurde und anschließend die Nationalmannschaft übernahm.
Einwechselspieler
Daniel Borimirov
Damals: Mittelfeldspieler, PFC Levski Sofia
Borimirov spielte neun Jahre beim TSV 1860 München und beendete seine Laufbahn erst mit Ende 30 bei Levski. In seiner langen Karriere schaffte er es als einziger Bulgare, an zwei UEFA-Europameisterschaften teilzunehmen, der EURO '96 und der UEFA EURO 2004. Nach seinem Rücktritt arbeitete er als Sportdirektor bei Levski.
Petar Alexandrov
Damals: Stürmer, FC Aarau
Alexandrov war schon über 30, spielte aber noch einige Jahre weiter, unter anderem für Levski, den FC Luzern und den FC Aarau. Später war er Co-Trainer bei PAOK FC, FC St Gallen, Grasshoppers und unter Plamen Markov beim bulgarischen Nationalteam.
Trainer
Dimitar Penev
Penev ist der Mister Fußball in Bulgarien. Er absolvierte 90 Länderspiele als Innenverteidiger und war auch als Trainer überaus erfolgreich. Er hat großes Ansehen, sein Ratschlag gilt etwas in seiner Heimat.