Von Nord nach Süd - von Ost nach West
Freitag, 25. Januar 2013
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Die Entscheidungen, die vom UEFA-Exekutivkomitee hinsichtlich der UEFA EURO 2020 beschlossen wurden, werden nicht nur für ein denkwürdiges Turnier sorgen, auch an die Fans wurde gedacht.
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Von Schweden in die Türkei, von Portugal nach Russland. Die UEFA EURO 2020 verspricht eine einzigartige europäische Erfahrung zu werden, und nach den Entscheidungen, die das UEFA-Exekutivkomitee bei seinem Treffen im Haus des Europäischen Fußballs am Freitag in Nyon getroffen hat, nimmt das Turnier in sieben Jahren erste Konturen an.
Die "EURO für Europa", die vom Exekutivkomitee im Dezember in Lausanne beschlossen wurde, wird in 13 Städten in ganz Europa stattfinden. Pro Land wird es nur einen Austragungsort geben, d.h. alle Spiele eines der 13 zu vergebenen Pakete werden im selben Stadion stattfinden. Beide Halbfinals und das Endspiel werden auch im gleichen Stadion stattfinden, jeder Verband kann bis zu zwei Angebote abgeben – eines für die zwölf "gewöhnlichen" Pakete, und eines für das Paket "Halbfinale/Finale".
Geplante Stadion-Neubauten sind bei der Bewerbung ebenso zulässig wie bereits existierende Stadien. Die geforderten Mindestkapazitäten betragen für die Halbfinals und das Finale 70 000 Zuschauer, für die Viertelfinals 60 000 und für das Achtelfinale bzw. die Gruppenphase 50 000. Um die Möglichkeiten für viele Länder und Städte zu erhöhen, werden bis zu zwei Ausnahmen gewährt für Stadien mit einer Mindestkapazität von 30 000 Plätzen – dort könnten dann Gruppenspiele und Achtelfinalbegegnungen ausgetragen werden.
Auch die Fußballfans wurden komplett in die Überlegungen eingeschlossen. Die möglichen Gastgebermannschaften müssen zwar damit rechnen, Reisen machen zu müssen, doch die Flüge zwischen den Austragungsstädten sollen - wenn möglich - nicht länger als zwei Stunden dauern. Ziel ist es, den Fans die Möglichkeit zu geben, ohne große Umstände bei den Spielen dabei sein und die EURO 2020 genießen zu können.
"Die [UEFA-] Kommission für Nationalmannschaften schlug dem Exekutivkomitee vor, dass das Turnier in ganz Europa gespielt werden sollte, vom Norden nach Süden, vom Osten nach Westen", sagte UEFA-Präsident Michel Platini nach dem Treffen am Freitag. "Das Exekutivkomitee ratifizierte diesen Vorschlag - die 53 Verbände könnten Kandidaten für die EURO im Jahre 2020 sein."
"Die Tatsache, dass es zwei Stadien mit einem Mindestfassungsvermögen von 30 000 geben kann, erhöht die Zahl der Städte, die sich für die EURO interessieren könnten", fügte er hinzu. "Vielleicht sind Reisen im Jahre 2020 anders als sie es 2013 sind. Wir werden versuchen, Mittel zu finden, die den Fans beim Reisen helfen."
Michel Platini sagte, dass ein Land, das ein neues Stadion baut, seine Chance erhöhen werde, Spiele bei der EURO 2020 austragen zu dürfen.
"Die Fans können erwarten, eine fantastische Europameisterschaft zu sehen", sagte UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino zu UEFA.com. "Nicht nur die Fans eines Landes können die EURO genießen, sondern die Fans von 13 Ländern – das ist der erste Schritt Richtung Fans. Außerdem kommt den Fans die Tatsache zugute, dass das Exekutivkomitee 13 Städte in 13 verschiedenen Ländern auswählen wird, und dann werden das natürlich wichtige Städte sein. Es werden Hauptstädte unterschiedlicher Länder sein, sodass der Transport zwischen diesen Städten ebenfalls leichter wird.”
Die Genehmigung der Bewerbungsanforderungen und des Bewerbungsreglements erfolgen im März, der Beginn des Bewerbungsverfahrens ist auf den April terminiert. Kandidaten müssen im September eine formelle Bestätigung ihrer Bewerbung abgeben, und die Einreichung der Bewerbungsunterlagen erfolgt im Frühjahr darauf. Im September 2014 wird das Exekutivkomitee die Gastgeberstädte auswählen.
"Der Bewerbungsprozess ist für alle nationalen Verbände offen – die Kriterien für die Sitzkapazitäten sehen zwei Ausnahmen mit 30 000 vor, sodass die Bewerbung für jeden offen ist. Die Idee ist es, ganz Europa abzudecken und eine fantastische Atmosphäre zu haben", erklärte Gianni Infantino.
Das Exekutivkomitee bestätigte zudem auf seiner Sitzung auch die zehn Austragungsorte für die UEFA EURO 2016 in Frankreich. Den Zuschlag erhielten Bordeaux, Lens, Lille, Lyon, Marseille, Nizza, Paris, Saint-Denis (Stade de France), Saint-Etienne und Toulouse. "Da gibt es keine Überraschungen, das ist die gleiche Liste, die bereits bestätigt war, und die Arbeit geht weiter", sagte der Generalsekretär über das mit Spannung erwartete Turnier.
Das Exekutivkomitee lobte die Solidarität, die die 53 europäischen FIFA-Mitglieder in ihrer einstimmigen Erklärung zu den vorgeschlagenen Änderungen der FIFA-Statuten beim Treffen der Verbandspräsidenten und Generalsekretäre am Donnerstag in Nyon gezeigt haben.
"Das Komitee erkennt dieses Beispiel an Professionalität, Einheit und Reife durch die europäischen Verbände an, mit diesem sensiblen Punkte auf sehr ernsthafte und verantwortliche Weise umzugehen", sagte Gianni Infantino.