Bento voller Selbstvertrauen gegen Oranje
Samstag, 16. Juni 2012
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Portugal könnte sogar verlieren und eventuell weiterkommen, aber Paulo Bento fordert, dass sein Team das Spiel gegen die Niederlande, die ihrerseits gewinnen muss, kontrolliert.
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Die Gruppe B der UEFA EURO 2012 ist ein wahres Minenfeld, aber für Portugal-Trainer Paulo Bento und seinen niederländischen Kollegen Bert van Marwijk zählt nur eines: Siegen und schauen, was im anderen Spiel passiert.
Nahezu unlösbar scheint die Aufgabe für Oranje zu sein nach den beiden Niederlagen, sie müssen mit zwei Toren Vorsprung gewinnen und darauf bauen, dass sich Deutschland gegen Dänemark durchsetzt. Die Niederlande und die Republik Irland sind die beiden einzigen Teams, die bislang nur einen Treffer erzielt haben, diese Bilanz auf mindestens drei auszubauen, ist Pflicht.
Eine große Hürde, aber van Marwijk jammert nicht, doch er ließ bei der Pressekonferenz am Samstag auch nicht allzu viel verlauten. Die Geschichte jedenfalls ist nicht auf seiner Seite. In zehn Aufeinandertreffen mit den Portugiesen gab es nur einen Sieg, dafür aber sechs Niederlagen. Bento indes hat jede Menge Grund, optimistisch zu sein.
"Wenn ich nicht an die Möglichkeit glauben würde, Erfolg zu haben, wäre ich nicht hier“, sagte er. "Es gibt nichts anderes, als dieses Spiel zu spielen – wir müssen an die Möglichkeit glauben, dieses Ziel zu erreichen, das wir von Beginn an hatten. Das alles hängt von unseren Fähigkeiten ab, von unserer Organisation und unserem Talent. Wir haben genug gezeigt, um anzunehmen, dass wir zuversichtlich sein und an ein großartiges Ergebnis glauben können."
Verkompliziert wird die Sache nur durch das Spiel in Lwiw. Für die Selecção das Quinas würde ein Sieg nur solange reichen, wie die Dänen nicht höher als 1:0 oder 2:1 gewinnen. Schon ein 3:2 wäre zuviel des Bösen. Aber daran will Bento gar nicht denken, es geht darum, die eigenen Hausaufgaben zu machen.
"Wir müssen versuchen, das Spiel zu kontrollieren, nicht nur in der Defensive, sondern auch in Sachen Ballbesitz, und wir müssen versuchen, Tore zu erzielen”, fügte er hinzu. "Wir wissen, welche Strategie die Niederlande anwenden werden. Wir haben das bei vielen niederländischen Teams gesehen. Sie haben gern den Ball, sie wollen spielen und das Spiel kontrollieren. Aber die zeigen immer großartige technische Qualitäten. Doch wir sollten uns nicht nur aufs Kontern verlassen."
Die niederländischen Spieler müssen solche taktischen Nuancen nicht in Betracht ziehen. Die Scharfschützen in der Qualifikation zur UEFA EURO 2012 tun sich bei nur einem Treffer in zwei Spielen vor allem mit dem Toreschießen schwer. Da im Oranje-Kader immer noch zehn Spieler aus der Startelf des Endspiels bei der FIFA-Weltmeisterschaft 2010 stehen, ist eine Sache ganz klar: Jetzt ist die Zeit gekommen, dass sie ihre Torjägerqualitäten wieder ausgraben müssen.
"Es wird immer ein großer Druck auf mir und den Spielern lasten", sagte van Marwijk. "Es geht um ein Spiel, und wir wissen, dass wir alles raushauen müssen. Wir wissen von Beginn an, dass wir mit zwei Toren Unterschied gewinnen müssen, wenn Deutschland ebenfalls triumphiert. Es ist was ganz anderes, in einer Meisterschaft zu spielen, wenn man noch zehn oder 20 Spiele übrig hat, als wenn in einem Spiel mit 2:0 gewinnen muss. Die Taktik, die wir wählen, wird natürlich darauf ausgerichtet sein. Wir werden einfach nur unser Spiel durchziehen und wir wissen, was unser Ziel ist, und dann warten wir ab, was Deutschland macht."