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Löw: "Wissen um die Gefährlichkeit"

"Die Ausgangsposition ist klar", so Bundestrainer Joachim Löw vor dem letzten Gruppenspiel gegen Dänemark, "wir stehen vor einer kniffligen Aufgabe". Beiden Teams winkt in Lwiw ein ungewisses Schicksal.

Löw: "Wissen um die Gefährlichkeit"
Löw: "Wissen um die Gefährlichkeit" ©UEFA.com

Deutschland hat die ersten beiden Spiele bei der UEFA EURO 2012 gewonnen und muss sich vor der abschließenden Partie in der Gruppe B dennoch Sorgen um ein Weiterkommen machen. Dänemark könnte die DFB-Elf mit einem Sieg abhängig vom Ergebnis im anderen Spiel aus dem Turnier kegeln, deshalb ist die Anspannung in beiden Lagern groß.

Vor der Endrunde hatte man beim DFB das Zwischenziel ausgegeben, unbedingt das Viertelfinale in Gdansk besteiten zu wollen. Ein Unentschieden würde reichen, um zum Auftakt der K.o.-Runde unweit des eigenen EURO-Quartiers gegen Griechenland anzutreten, doch Bundestrainer Joachim Löw beschäftigt sich mit diesem Thema noch nicht: 

"Die Ausgangssituation für uns ist klar. Wir wissen ganz genau, dass wir noch nicht qualifiziert sind. Ich denke, wir stehen vor einer kniffligen Aufgabe. Dänemark kann völlig befreit aufspielen. Viele haben sie vor dem Turnier als Außenseiter eingestuft, aber unsere Scouting-Abteilung hat uns schon vor zwei oder drei Monaten gesagt, dass sie eine gute Rolle spielen können."

Tatsächlich hat die Mannschaft von Morten Olsen für eine Überraschung gesorgt und im ersten Spiel gegen die Niederlande gewonnen und auch gegen Portugal wäre um ein Haar ein Punktgewinn geglückt. "Sie sind kompakt und können stark kontern", erklärte Löw. "Wir wissen um die Gefährlichkeit und werden sie nicht unterschätzen."

Dies ist auch einer der Gründe dafür, warum er seine Startelf nicht großartig verändern will. Jérôme Boateng ist gelbgesperrt und laut dem Bundestrainer kommen vor allem Sven Bender oder Benedikt Höwedes als Ersatz in Frage, aber eine Rotation ist nicht angedacht. "In einer Partie, in der es um viel geht, kann man niemanden schonen. Wenn ich wechsele, dann nur aus einem Grund, weil für es das Spiel, unsere Mannschaft und unsere Spielweise gut ist." 

Die Dänen schätzt Löw als "homogen, abgeklärt, reif und dynamisch" ein, doch auch sein Gegenüber Morten Olsen spart nicht mit Lob, wenn es darum geht, die deutsche Elf zu beschreiben: "Deutschland ist vielleicht jetzt der einzige Favorit auf den Turniersieg, das haben sie mit ihren Ergebnissen und dem Spielstil gezeigt."

Angst gäbe es aber keine, viel mehr hat man in den bisherigen Spielen Blut geleckt und sieht sich jetzt in einer Position, für eine riesige Überraschung zu sorgen. "In der letzten Woche hatten wir zwei unterschiedliche Stimmungen in der Umkleidekabine. Einmal war es sehr euphorisch, beim anderen Mal war es sehr düster. Wir wollen noch einmal die Stimmung wie nach dem ersten Spiel haben."

In jener Auftaktpartie gewannen sie mit 1:0 gegen die Niederlande und weckten damit erste Erinnerungen an ihren sensationellen EM-Triumph von 1992. Damals hieß der Gegner im Endspiel Deutschland, doch Olsen hält Vergleiche für unangemessen: "Ich bin mir sicher, dass Deutschland uns nicht unterschätzen wird. Vor 20 Jahren hatten wir diesen Vorteil, aber der ist jetzt nicht mehr da."

Weder Olsen noch Löw wollen sich mit Zwischenständen aus Charkiw versorgen lassen und auch wenn unter Umständen bereits ein Remis zum Weiterkommen reichen könnte, geht der dänische Trainer offensiv in das Duell: "Alle Mannschaften haben noch eine Chance und es gibt vielleicht keine spannendere Situation. Wir brauchen drei Punkte und das macht die Aufgabe etwas kompliziert."

Olsen kann der Partie auch deshalb so selbstbewusst entgegenblicken, weil er gegen Deutschland noch nie verloren hat. Schlecht schlafen wird Löw jedoch nicht: "Irgendwann muss das ja mal passieren", so der Bundestrainer mit einem Augenzwinkern. 

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