Polen auf Russland bestens vorbereitet
Montag, 11. Juni 2012
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Franciszek Smuda erklärte gegenüber UEFA.com, dass sich bei Polen vor dem zweiten Spiel in Gruppe A gegen die Russen, die mit einem Sieg das Viertelfinale erreichen können, die "psychologische Belastung" gelegt hat.
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Nachdem seine Mannschaft im ersten Spiel durchaus Probleme hatte, mit der Erwartungshaltung klarzukommen, hofft Polens Trainer Franciszek Smuda, dass seine Spieler vor dem zweiten Spiel in Gruppe A am Dienstag gegen Russland keinen Druck mehr verspüren.
Polen kam zum Auftakt des Turniers zu einem 1:1-Unentschieden gegen Griechenland. Der Co-Gastgeber startete brillant, führte zur Pause mit 1:0 und hatte zudem einen Spieler mehr auf dem Platz. Dass sie diese Führung und die Überzahl noch hergaben, wurde auf die hohe Nervenbelastung geschoben, aber Smuda hofft, dass seine Spieler beim zweiten Auftritt im Nationalstadion von Warschau ohne Nervosität auftreten.
"Diese psychologische Belastung vor Turnierbeginn hat sich bei den Spielern gelegt, und im nächsten Spiel werden wir nicht mehr so unter Druck stehen", sagte er und fügte hinzu: "Natürlich habe auch ich diesen Druck und die Erwartungshaltung der 30, 40 Millionen gespürt. Es ist nicht leicht, aber ich habe auch die Wärme dieser Fans gespürt, im Spiel und bei den Trainingseinheiten."
Die Russen wiederum, die ihr Auftaktspiel mit 4:1 gegen die Tschechische Republik gewinnen konnten, stehen schon im Viertelfinale, wenn sie in der polnischen Hauptstadt gewinnen werden. Während viele Leute die Rivalität dieser beiden Nationen hervorgehoben haben, erklärte Smuda gegenüber UEFA.com, dass dies ein Fußballspiel wie jedes andere wäre. "Ich habe dieses Spiel nie als ein besonderes angesehen, aber es ist natürlich eine großartige Begegnung und es könnte für die Fans ein großes Spektakel werden", sagte der 63-Jährige. "Es ist am wichtigsten, dass wir nicht verlieren. Wir haben schon lange nicht mehr gegen Russland verloren [seit 1996]. Hoffentlich bleibt es so."
Das EM-Eröffnungsspiel verlief sehr dramatisch, nicht zuletzt weil Polens Keeper Wojciech Szczęsny im zweiten Durchgang des Feldes verwiesen wurde und Ersatzkeeper Przemysław Tytoń den folgenden Foulelfmeter von Giorgos Karagounis mit seiner ersten Ballberührung parieren konnte. Smuda wollte in der Pressekonferenz vor dem Spiel nicht allzu viel über die Aufstellung gegen Russland verraten, doch der Torhüter der PSV Eindhoven dürfte erneut im To stehen. "Wojtek [Szczęsny] kann uns sehr helfen, wenn er in Form ist", sagte Smuda. "Przemyk Tytoń ist jedoch auch ein guter Torhüter, und ich denke, er wird im nächsten Spiel gegen Russland gut spielen."
"Ich habe zuvor schon oft gesagt, dass Russland der Favorit in unserer Gruppe ist", fuhr Smuda fort. "Sie haben ein exzellentes Team, einen erfahrenen Kader und sie kokettieren auch damit. Wir haben ein junges Team, jünger als Russlands Mannschaft, aber Erfahrung ist nicht alles, und die Jugend kann einem erfahrenen Team viele Probleme bereiten."
Nach ihrem überzeugenden Triumph vom Freitag müssen die Russen mit ihren eigenen Erwartungen fertig werden, auch wenn sich Trainer Dick Advocaat, der wie Smuda keine Verletzungssorgen hat, mit der Euphorie in Russland nicht beschäftigt. "Ich habe keinen Kontakt nach Moskau", sagte der Niederländer. "Wir haben nur ein Spiel gewonnen, und das Turnier hat kaum begonnen."
Was Taktik und Startelf angeht, gab er wie immer wenig Hinweise: "Ich kann sagen, dass es wenig Gründe gibt, großartige Veränderungen vorzunehmen." Auch was die Atmosphäre in seinem Kader angeht, war er nicht gerade mitteilsam. "Sie sind alle motiviert", sagte Advocaat. "Wir haben eine gute Atmosphäre, aber erst wenn es schlecht läuft, muss man herausfinden, ob irgendwelche Dinge negativ oder positiv verlaufen."