Löw: "Müssen uns in nächsten Spielen steigern"
Sonntag, 17. Juni 2012
Artikel-Zusammenfassung
Bundestrainer Joachim Löw bemängelte nach dem 2:1-Erfolg gegen Dänemark nur den "fehlenden Killerinstinkt", hatte aber nie Zweifel daran, dass sein Team noch den Siegtreffer erzielen würde.
Top-Medien-Inhalte des Artikels
Artikel-Aufbau
Drei Spiele, drei Siege: Die Bilanz nach der Gruppenphase der UEFA EURO 2012 liest sich angesichts der so schwierigen Aufgabe mit Mannschaften wie der Niederlande und Portugal sehr gut, doch in der abschließenden Partie gegen Dänemark hätte eine Viertelstunde vor Schluss ein Gegentreffer das vorzeitige Aus bedeuten können. Doch Lars Bender ließ es dazu nicht kommen, markierte in der 80. Minute den 2:1-Siegtreffer und so durfte Joachim Löw durchatmen. Der Bundestrainer zog ein Fazit zur Gruppenphase und blickte bereits auf das Viertelfinale am Freitag in Gdansk gegen Griechenland hinaus, während sein Gegenüber Morten Olsen sein Team trotz des Ausscheidens lobte.
Morten Olsen, Trainer Dänemark
Es hat sich gezeigt, dass der Favorit gewonnen hat. Es ist sehr schwierig, hier zu gewinnen, dazu muss man gut verteidigen. Wir waren kompakt und haben gut gespielt. Im Mittelfeld sahen wir sehr gut aus, aber wenn Du eine Chance gegen Deutschland haben willst, musst Du gleich in den ersten zehn Minuten voll reingehen.
Wir wollten nicht auf Unentschieden spielen. Wenn man versucht, zu viele Risiken einzugehen, dann wird es gefährlich. Deutschland ist dynamisch und schnell. Wir haben auf den einen Moment des Glücks gewartet, aber er ist leider nicht gekommen.
Wir hatten ein paar gute Chancen. Wir haben gegen eine sagenhafte Mannschaft gespielt und als Fan muss man auf die dänische Mannschaft stolz sein, die so gegen Deutschland gespielt hat. Wir mussten zu viel Energie ausgeben, um den Ball zurückzugewinnen. Die Deutschen haben halt ihr Tor zum 2:1 geschossen, aber Kompliment an mein Team.
Allgemein haben wir in diesem Turnier gut gespielt und diese Mannschaft hat Zukunft, da bin ich mir sicher. Am Ende waren Details entscheidend, aber wir haben gut gearbeitet und hinterlassen einen starken Eindruck. Wir brauchen Spieler, die auf Top-Niveau spielen. Das hat man bei den Deutschen gesehen, die spielen regelmäßig in der UEFA Champions League und bei großen Turnieren. Da müssen wir auch hinkommen.
Joachim Löw, Bundestrainer
Das Spiel war in der Tat schwierig, weil wir eigentlich kaum etwas zu gewinnen hatten. In der ersten Halbzeit haben wir es versäumt, die Sache klar zu machen. Bei drei oder vier sehr guten Gelegenheiten hat uns der Killerinstinkt gefehlt. Aus einem Standard und aus dem Nichts heraus macht Dänemark ein Tor. Dann spielen andere Dinge im Kopf eine Rolle, wir hätten ja auch mit sechs Punkten ausscheiden können.
Ich hatte aber nicht das Gefühl, dass Dänemark in irgendeiner Phase auf Sieg spielt. Sie haben verteidigt und wollten kein Gegentor zulassen. Für das Offensivspiel haben sie relativ wenig gemacht. Ab und zu geht Dänemark dann nach vorne und ist nicht ungefährlich, aber mehr als ein oder zwei Möglichkeiten hatten sie nicht.
Griechenland wird es ähnlich tun und das Tempo rausnehmen. Ich habe noch nie gegen die Griechen gespielt und es wird endlich mal Zeit. Sie haben in dem ganzen Turnier nur etwas mehr als drei Chancen gehabt und drei Tore gemacht. Sie sind also ein Meister der Effizienz. Außerdem verteidigen sie gut und werfen sich in alles, was gefährlich ist. Sie sind hartnäckig und man beisst bei ihnen manchmal auf Granit. Für uns wird es die Herausforderung, dies zu lösen.
Wir haben die Gruppe mit neun Punkten überstanden und das ist eine klasse Leistung. Aber wir können uns steigern und müssen dies in den nächsten Partien auch tun. Mir gehen schon ein paar Dinge im Kopf herum, besonders im Hinblick auf das nächste Spiel. Da werde ich mir auf der Rückreise noch einige Gedanken machen.