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Löw: "Können mit Favoritenrolle gut umgehen"

Bundestrainer Joachim Löw forderte von seiner Mannschaft vor dem Viertelfinale gegen Griechenland vor allem Geduld, denn der Gegner "wird sich nicht einfach auseinanderdividieren lassen".

Löw: "Können mit Favoritenrolle gut umgehen"
Löw: "Können mit Favoritenrolle gut umgehen" ©UEFA.com

Neun Punkte in drei Spielen sind nicht mehr viel Wert, wenn die deutsche Nationalmannschaft im "Heimspiel" in Gdansk das zweite Viertelfinale der UEFA EURO 2012 gegen Griechenland bestreitet. Bundestrainer Joachim Löw wünscht sich dabei ein frühes Tor seiner Elf, erwartet aber auch, dass man "ein stückweit auf Granit beissen" wird.

Auf die DFB-Elf wartet gegen die Griechen in zweierlei Hinsicht eine neue Herausforderung bei diesem Turnier. Es ist das erste K.o.-Spiel und nach der "Hitzeschlacht von Charkiw" gegen die Niederlande droht morgen eine sehr nasse Angelegenheit im verregneten Gdansk. An der Erwartungshaltung ändert dies aber nichts.

"Wir sind natürlich favorisiert, damit können wir aber gut umgehen", meinte Löw auf der Pressekonferenz vor der Partie." Wenn es losgeht, spielt es keine Rolle mehr, was im Vorfeld geschrieben wird. Wenn wir unsere innere Stärke und den Glauben an unsere Fähigkeiten zeigen, dann sind wir stark genug, um die Griechen zu schlagen."

Präziser erhofft sich der Bundestrainer, dass seine Elf "schnell und druckvoll" den Weg nach vorne sucht, auch wenn dies oft kaum möglich sein wird. "Wenn zehn Akteure um den Strafraum stehen, kann man nicht immer vertikal spielen, da muss man geduldig sein. Es wäre ein Vorteil, wenn wir früh in Führung gehen. Eine enge Kiste ist möglich, weil sich die Griechen in der Defensive nicht einfach auseinanderdividieren lassen. Es gibt einen Kampf auf Biegen und Brechen und wir werden ein stückweit auf Granit beißen. Wenn wir im letzten Drittel Tempo machen und die Griechen ständig fordern, werden wir auch unsere Chancen bekommen."

Drei Spiele hat die DFB-Truppe bei dieser EURO schon gewonnen, kommen drei weitere hinzu, dann ist der große Traum vom Titelgewinn erfüllt. "Wir haben in den letzten Tagen ein paar Bildern von der Begeisterung in den Fanzonen in Deutschland gesehen", verriet Löw, "das sind schöne und tolle Bilder, die uns zusätzlich anspornen und Motivation geben."

Löw, der sich über "eine kurze Anreise und keinerlei Verletzungsprobleme" freut, bezeichnete die Griechen aufgrund ihrer Fähigkeit, sich bei großen Turniern immer wieder ins Rampenlicht zu spielen, als "Überlebenskünstler in Europa". Aufpassen müsse sein Team vor allem darauf, nicht in die gleiche Falle zu tappen wie Russland während der Gruppenphase. "Es liegt ihnen im Blut, das Tor gut zu verteidigen und dann den Konter zu suchen. Sie wollen den Gegner mit einer Konterattacke verletzten."

Die genaue Taktik wollte sein Gegenüber Fernando Santos zwar nicht verraten, allerdings liege der Schlüssel darin, "jegliche Fehler abzustellen". Außerdem fügte er hinzu: "Wir müssen voll konzentriert auf den Platz gehen, nur so können wir unsere Chance steigern, um nach dem Spiel den Sieg zu feiern." Der Glaube an eine große Überraschung ist im griechischen Lager durchaus vorhanden, auch weil die Erinnerungen an die letzte Sensation noch frisch sind.

"Für uns ist der Titelgewinn von 2004 eine besondere Inspiration. Seit Beginn des Turniers hat man diese Mannschaft abgeschrieben und so geht es uns auch. Wir wollen versuchen, es ihnen so gut es geht nachzumachen", meint Santos, der aber auch weiß, wie groß die anstehende Hürde für seine Elf ist. "Deutschland ist nicht nur in diesem Spiel Favorit, sondern auch im gesamten Turnier. Wir kennen ihre Qualitäten, sie haben ein starkes Team, aber die Partie dauert 90 oder 120 Minuten und wir wollen es ihnen so schwer wie möglich machen. Wir sind nicht zum Urlaub hier, wir wollen aus jedem Spiel das Optimum herausholen."

Die Aufgabe ist für Griechenland durch die Sperren von Giorgos Karagounis und José Holebas nicht einfacher geworden, doch für Santos gibt es Hoffnung: "Wenn wir es aus historischer Sicht betrachten, ist der Vergleich David gegen Goliath gut für uns, denn am Ende hat Goliath ja verloren. Deutschland hat eine sehr stabilie und starke Mannschaft, ich nehme aber gerne die Rolle von David an, solange sich die Geschichte wiederholt."