Bender immer noch etwas ungläubig
Montag, 18. Juni 2012
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Er war beim gestrigen 2:1-Erfolg gegen Dänemark einer der Hauptdarsteller: Ersatzrechtsverteidiger Lars Bender, der zehn Minuten vor dem Ende den Siegtreffer erzielte: "Man braucht schon seine Zeit, das zu realisieren."
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Er war beim gestrigen 2:1-Erfolg gegen Dänemark neben Lukas Podolski, der in seinem 100. Länderspiel das 1:0 erzielte, natürlich einer der Hauptdarsteller: Lars Bender. Auf der für ihn ungewohnten Position des rechten Außenverteidigers spielte der 23-Jährige mit Bravour und erzielte zudem zehn Minuten vor dem Ende den Siegtreffer, der die deutsche Mannschaft mit neun Punkten aus drei Spielen ins Viertelfinale gegen Griechenland beförderte: "Man braucht schon seine Zeit, das zu realisieren."
"Mit blieb eigentlich nichts anderes übrig, als ihn reinzuhauen", sagte Bender, seines Zeichens defensiver Mittelfeldspieler bei Bayer 04 Leverkusen, auf der heutigen Pressekonferenz in Gdansk und lieferte die Begründung gleich mit. "Ich hätte die 80 Meter wieder zurücklaufen müssen, wenn ich dem Torhüter in die Arme geschossen hätte. Ich bin überglücklich, dass es geklappt hat, das war für mich ein absoluter Freudentag."
Nach zwei Kurzeinsätzen in den ersten beiden Spielen bei der UEFA EURO 2012 durfte Bender gegen Dänemark von Beginn an ran, weil der etatmäßige Rechtsverteidiger Jérôme Boateng gesperrt war. "Als mir der Trainer gesagt hat, dass ich beim gestrigen Spiel von Anfang an spiele, das war für mich natürlich der schönste Moment überhaupt, und ich hoffe, dass ich vielleicht noch den einen oder anderen Einsatz bekomme."
Auf jeden Fall hat der Leverkusener eine hervorragende Bewerbung abgegeben und seinem Kontrahenten Boateng schon etwas voraus. "Ja, was habe ich, was Jérôme nicht hat? Ein Tor mehr…", sagte Bender und hatte damit die Lacher auf seiner Seite. Während der 23-Jährige bereits in seinem neunten Länderspiel seinen ersten Treffer erzielen konnte, hat Boateng in 23 Länderspielen noch nicht einmal getroffen.
"Natürlich explodiert das Handy nach so einem Spiel, allen konnte ich nicht mehr vor dem Schlafengehen schreiben, weil es einfach zu viele waren, aber es freut sich natürlich jeder für mich", erklärte Bender. Nach der zähen Partie gegen defensivstarke Dänen wartet jetzt am Freitag das Viertelfinal-Duell mit Griechenland, und da muss die deutsche Nationalmannschaft vor allem in der Offensive deutlich zulegen.
"Man hat gesehen, wenn wir Räume haben, dann sind wir eine Mannschaft, die die Räume auch sehr gut nutzen kann", ist Bender durchaus guten Mutes, fügte aber hinzu: "Sicherlich wird das Spiel gegen Griechenland ähnlich gestaltet werden, die werden alles erst mal auf die Defensive setzen, dass sie da eng und kompakt stehen, und da müssen wir uns natürlich einiges einfallen lassen, um das Abwehrbollwerk auseinanderzuspielen, und die Chancen, die wir dann kreieren, auch besser nutzen, als es gestern der Fall war."