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Stolzer Ramos will in Rekordbücher

Von seinem frechen Elfmeter gegen Portugal bis hin zur erfolgreichen Partnerschaft mit Gerard Piqué und dem spanischen Stolz - Sergio Ramos hatte im Gespräch mit UEFA.com einiges zu erzählen.

Stolzer Ramos will in Rekordbücher
Stolzer Ramos will in Rekordbücher ©uefa.com 1998-2012. All rights reserved.

Mit kürzeren Haaren und kürzerem Bart hat Sergio Ramos nicht nur einen neuen Look, sondern er nimmt in Spaniens Team neben Gerard Piqué auch einen neuen Platz ein - nun soll eine Siegermedaille das Ganze abrunden. "Ich hatte bereits das Glück, mit langen Haaren und als Rechtsverteidiger Welt- und Europameister zu werden", so der Verteidiger von Real Madrid CF im Gespräch mit UEFA.com im Vorfeld des Endspiels der UEFA EURO 2012 am Sonntag. Egal wie das Spiel ausgehen wird, er ist der festen Überzeugung, dass "jeder Spanier stolz sein kann." Dennoch will Ramos einen Sieg und sich damit in die Geschichtsbücher eintragen.

UEFA.com: Wie war das Gefühl für Sie, nachdem sie im Halbfinale der UEFA Champions League gegen den FC Bayern München verschossen hatten, nun im Halbfinale gegen Portugal so einen frechen Elfmeter zu schießen?

Ramos: Es gibt immer so viele Diskussionen und Gerede, das einem sehr weh tun kann. Vielleicht begreifen manche Leute auch einfach nicht, dass wir auch nur Menschen sind und Gefühle haben. Für mich war das eine Herausforderung, den Leuten zu zeigen, dass ich Verantwortung übernehmen kann. Ich bin als Erster zum Punkt gegangen und ich bin froh darüber, dass sich unsere Mühen als Team gelohnt haben und wir im Finale stehen.

UEFA.com: Spanien hat bisher erst einen Gegentreffer kassiert. Wie sehen Sie das Zusammenspiel mit Gerard Piqué?

Ramos: Wir haben uns weiterentwickelt. Wie ich es schon am ersten Tag gesagt habe, als wir gegen Italien das erste Gegentor bei dieser EURO kassiert haben - wir haben uns in kleinen Schritten verbessert und auch unser Zusammenspiel hat sich weiterentwickelt. Wenn man sich untereinander nicht versteht, kann man auch keine Leistung bringen. Wir wissen, was auf dem Spiel steht. Wenn man dann selbst Leistung bringt, liegt das aber am Kollektiv. Wir sind mit unserer Verteidigung sehr zufrieden. Nicht nur ich und Gerard, sondern auch die Außenverteidiger. Alle Spieler, die auf den Platz gehen, machen eine gute Arbeit.

UEFA.com: Sie haben bereits gegen Italien gespielt. Macht das einen Unterschied, dass man sich nun im Finale erneut gegenübersteht?

Ramos: Vielleicht, vielleicht aber auch nicht. Jedes Spiel ist anders. Man kann sich nicht an der Vergangenheit orientieren oder was im letzten Spiel passiert ist. Man weiß nie, was der Gegner genau plant und wie man selbst oder das eigene Team drauf sein wird. Man kann das nicht vorhersagen. Wir spielen gegen einen vierfachen Weltmeister, wir wissen also, was uns erwartet. Das ist ein tolles Team, wenngleich es auch durch schwere Zeiten musste. Aber das geht allen so. Wir sind bereit und wir wissen, dass es am Sonntag nicht einfach wird. Sie haben es verdient, im Finale zu stehen, das haben sie gegen Deutschland gezeigt.

UEFA.com: Es gab viele Diskussionen darüber, dass Spanien mit einer "falschen Nummer 9" spielt. Wie denken Sie darüber und hat es einen Einfluss auf die Spielweise?

Ramos: Ich denke nicht, dass es das Spiel beeinflusst. Genau das Gegenteil ist der Fall, denn das gibt uns vielmehr eine weitere Alternative. Ich denke, es ist ein Vorteil für Spanien, wenn man im Hinblick auf ein anstehendes Spiel so viele Optionen zur Verfügung hat. Der Trainer kennt uns alle sehr gut und weiß, wie er das Beste aus uns herausholen kann. Hat man nun die Gelegenheit, mit einem klassischen Mittelstürmer oder einer falschen Nummer 9 zu spielen, ist man noch flexibler. Damit hat man viele Optionen und einen anderen Bewegungsablauf auf dem Rasen.

UEFA.com: Sie haben bereits Geschichte geschrieben, nachdem Sie nach Deutschland erst das zweite Team sind, das dreimal in Folge bei einem großen Turnier im Endspiel stand. Bei einem Sieg könnte man weiter Geschichte schreiben, wäre eine Niederlage deshalb umso härter?

Ramos: Ich hoffe nicht. Die Leute müssen bedenken, dass in solchen Erfolgen immer harte Arbeit steckt. Abgesehen davon, ob wir gewinnen oder nicht, das was zuletzt passiert, bleibt in Erinnerung. Ich denke nicht, dass die Leute alles in Frage stellen werden, wenn wir am Sonntag verlieren sollten. Jeder Spanier kann stolz sein, denn sein Nationalteam hat große Arbeit geleistet. Ich hoffe, wir gewinnen. Aber wir können so oder so stolz auf uns sein, wir haben einen guten Job gemacht.

UEFA.com: Wenn Spanien den Titel gewinnt, stehen Sie dann als bestes Team aller Zeiten in den Geschichtsbüchern?

Ramos: Nun ja, die Zahlen und Statistiken muss dann erst einmal einer schlagen. Es wäre sicherlich nicht einfach, so etwas zu wiederholen.

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