Spanien will Ronaldo stoppen
Dienstag, 26. Juni 2012
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Spaniens Trainer Vicente del Bosque hofft darauf, dass seine Spieler am Mittwoch im Halbfinale gegen Portugal den explosiven Cristiano Ronaldo "deaktivieren" können.
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Die Zeit läuft ab für Portugal oder Titelverteidiger Spanien bei der UEFA EURO 2012. Wie das Spiel ausgeht, wird auch davon abhängen, ob und wie der explosive Cristiano Ronaldo seine Sprengkraft gegen die Abwehr von La Roja einsetzen kann.
Für Vicente del Bosque könnte der Star von Real Madrid CF am Mittwoch seiner Mannschaft im Halbfinale einen Alptraum bereiten. "Wir müssen versuchen, ihn zu deaktivieren", erklärte der spanische Trainer. Der 61-Jährige hat gewaltigen Respekt vor der gesamten portugiesischen Mannschaft – "ein großartiges Team " -, aber die Frage, wie man die wiedererstarkte Nr. 7 stoppen kann, beherrscht in erster Linie die Gedanken der Spanier.
"Wir müssen Ronaldo im Auge behalten", fügte del Bosque hinzu, dessen Mannschaft im Viertelfinale beim 2:0 gegen Frankreich keine Probleme hatte. "Er ist ein exzellenter Spieler, und es ist logisch, dass soviel über ihn geredet wird." In Wahrheit wurde sehr viel geredet, als es bei Ronaldo nicht gerade viel versprechend anfing. Noch mehr aber war er Gesprächsthema, als er alle drei Tore seiner Mannschaft bei den so wichtigen Siegen gegen die Niederlande und Viertelfinalgegner Tschechische Republik schoss. Viele fragen sich nun, ob er sein erstes nun in Donezk gegen Spanien erzielen kann.
Del Bosque schöpft Mut aus der Tatsache, dass es seine Mannschaft bei der FIFA-WM in Südafrika geschafft hat, beim 1:0 im Achtelfinale gegen den iberischen Nachbarn Ronaldo nicht zur Entfaltung kommen zu lassen. "Wir wussten, wie wir gegen ihn spielen mussten und wie wir ihn stoppen konnten, und das werden wir auch morgen probieren", sagte er, bevor er betonte, dass "wir nicht zurückblicken wollen", womit er aber das 0:4 meinte, das seine Mannschaft vier Monate später in einem Freundschaftsspiel in Lissabon hinnehmen musste.
Der Trainer legt keinen Wert auf die Tatsache, dass Spanien keines seiner bislang bestrittenen Halbfinals bei großen Turnieren verloren hat. Lieber spricht del Bosque darüber, dass er sich darauf konzentriert, die eigene Spielphilosophie zu kultivieren. "Wir werden wir selbst sein", sagte er. "Natürlich müssen wir auf gewisse Detail acht geben, aber es ist wichtig, unser eigenes Spiel aufzuziehen und unsere Ideen zu entwickeln."
Portugal-Trainer Paulo Bento sieht das aus seiner Sicht ebenso. Er würde nun eigentlich zum siebten Mal in Folge die gleiche Startelf in einem Pflichtspiel bringen, wenn sich Hélder Postiga nicht eine Oberschenkelverletzung zugezogen hat. So ist es Hugo Almeida, der für die Selecção das Quinas für den ersten Sieg gegen La Roja außerhalb der Heimat sorgen soll.
"Wir haben Ambitionen und Mut", sagte Bento. "Wir wissen, was wir zu tun haben. Wir müssen unseren Gegner unter Druck setzen, und unser Ziel ist es, nicht die ganze Zeit zu verteidigen. Wir werden das gegen den Welt- und Europameister nicht tun. Ich denke, dass sie wissen, dass wir ihnen Probleme bereiten können."
Dies haben sie bei der UEFA EURO 2004 geschafft, als sie Spanien die letzte Niederlage in diesem Wettbewerb zufügten und sie somit nach der Gruppenphase nach Hause schickten. Portugal selbst erreichte das Finale, wo es eine Niederlage gegen Griechenland gab. Bento möchte die Mannschaft abermals ins Endspiel führen.
"Es kann keine schönere Gelegenheit geben als jene, die wir morgen haben. Wir könnten das zweite Finale in unserer Geschichte erreichen, und dessen sind wir uns alle bewusst. Wir sind uns unserer Verantwortung gegenüber dem portugiesischen Volk bewusst, in diesem Wettbewerb zu bleiben." Erst nach dem Finale soll für Portugal die Zeit bei diesem Turnier abgelaufen sein.