Ronaldo schießt Portugal bei der EURO 2012 weiter
Sonntag, 17. Juni 2012
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Portugal - Niederlande 2:1
Früh schoss Rafael van der Vaart seine Mannen in Führung. Doch Cristiano Ronaldo fand seine verloren geglaubte Abschlussstärke wieder und drehte das Spiel im Alleingang.
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Portugal hat sich durch einen 2:1-Erfolg gegen die Niederlande und dank deutscher Schützenhilfe doch noch für das Viertelfinale qualifiziert. Mann des Tages war Cristiano Ronaldo, der nach Rückstand beide Treffer für sein Land erzielte.
Ob der schlechten Ausgangsposition vor dem Spiel hatte sich der niederländische Nationaltrainer Bert van Marwijk für eine sehr offensive Aufstellung entschieden, die sich auch schnell auszahlen sollte. Denn bereits in der vierten Minute deutete das Team an, wo es heute lang gehen soll. Doch Wesley Sneijder konnte die Flanke von der rechten Seite nicht voll treffen und zielte am Tor vorbei.
Es entwickelte sich ein temporeiches Spiel, indem die Niederländer das dominante Team waren. Und so war das Führungstor von Rafael van der Vaart in der 11. Minute folgerichtig. Arjen Robben legte den Ball auf und van der Vaart zirkelte den Ball aus gut 20 Metern ins lange Eck. Spätestens ab diesem Zeitpunkt war die Farbe der Hoffnung nicht mehr Grün, sonder Orange.
Portugal zeigte sich erstmals in Minute 16 in der Offensive, doch hier scheiterte Ronaldo noch am Pfosten. Nur zwei Minuten später war es Postiga, der von einem Fehler von Gregory van der Wiel profitierte, aber an Maarten Stekelenburg im Tor scheiterte. Zu dieser Zeit konnten sich die Niederländer bei ihrem Schlussmann bedanken, der auch in Minute 23 nach einem Kopfball Ronaldos auf dem Posten war. Die Elftal kam kaum noch zur Entfaltung.
In der 28. Minute war dann aber auch Stekelenburg geschlagen, als João Pereira auf Ronaldo passte und der sein erstes Turniertor erzielte. Dieses Tor war mehr als verdient.
Und auch in der Folge spielte nur noch die "Selecção das Quinas", die Niederlande fand kaum noch statt. Vor allem Ronaldo war anzumerken, dass er nach seinem Treffer deutlich selbstbewusster war, was sich scheinbar auf das ganze Team übertrug.
In Minute 33 war es erneut “CR7“, der mit einem satten Schuss aus knapp 40 Metern für den nächsten Aufreger sorgte. Weitere zwei Minuten später hatte Ronaldo die nächste Chance, als er nach einer Ecke zum Kopfball kam.
Oranje hingegen wirkte geschockt und konnte sich vor der Halbzeit keine nennenswerten Chancen mehr erspielen. So gingen dann beide Mannschaften mit einem 1:1-Unentschieden in die Pause.
Nach der Pause verflachte das Spiel etwas und wurde deutlich härter. Portugal kam in Minute 49 durch João Moutinho zum Abschluss, der verzog aber deutlich. Die Niederländer hatten ihre beste Chance in der Anfangsphase der zweiten Hälfte durch Vlaar, der in der 53. Minute aber per Kopf scheiterte.
Die Elftal fand kaum ein Mittel gegen die Portugiesen, die ihrerseits zwar weniger Ballbesitz hatten, aber in der Offensive gefälliger waren. Und in der 60. Minute zappelte der Ball dann auch im Netz von Stekelenburg – doch Torschütze Postiga stand im Abseits.
So dauerte es bis zur 66. Minute, bis es wieder richtig gefährlich wurde. Ronaldo zündete bei einem Konter auf der linken Seite den Turbo, bediente Fábio Coentrão, der dann aber am starken Stekelenburg scheiterte.
Der nächste Höhepunkte folgte in Minute 72. Erneut kontert Portugal und erneut ist es Ronaldo, der mit einem tollen Pass Nani in Szene setzt, der völlig freistehend aus drei Metern Stekelenburg anschießt. Und so ist es Ronaldo selbst, der in Minute 74 das hochverdiente 2:1 selbst erzielt und somit für die Entscheidung sorgt.
Die Niederlande wirkte ratlos. Und so ist es Sneijders (Verzweiflungs-) Schuss, den man auf Seiten der Elftal positiv herausheben muss. Kapitän van der Vaart war es der sich ein Herz fasste, in Minute 82 aber nur Aluminium traf.
Das Schlusswort hatte natürlich Ronaldo, aber er scheiterte in der 90. Minute erneut am Pfosten.
Am Ende muss man festhalten, dass Portugal als absolut verdienter Sieger den Platz verlassen hat und sogar durchaus höher hätte gewinnen können. Ronaldo und Co freuen sich nun auf das Viertelfinale gegen die Tschechische Republik, während die Niederlande die Heimreise antreten muss und das Turnier ganz schnell vergessen sollte.
Aufstellungen
Portugal: Rui Patrício; Fábio Coentrão, Pepe, Bruno Alves, João Pereira; João Moutinho, Miguel Veloso, Raul Meireles (72. Custódio); Ronaldo (K), Heldér Postiga (62. Nélson Oliveira), Nani (87. Rolando)
Bank: Eduardo, Beto, Hugo Almeida, Quaresma, Ricardo Costa, Rúben Micael, Varela, Miguel Lopes, Hugo Viana
Trainer: Paulo Bento
Niederlande: Stekelenburg; Willems (67. Afellay), Mathijsen, Vlaar, Van der Wiel; Sneijder, Van der Vaart (K), Van Persie, Nigel de Jong, Robben; Huntelaar
Bank: Vorm, Krul, Heitinga, Bouma, Van Bommel, Kuyt, Schaars, Strootman, Luuk de Jong, Narsingh, Boulahrouz
Trainer: Bert van Marwijk
Schiedsrichter: Nicola Rizzoli (Italien)
Man of the Match: Cristiano Ronaldo (Portugal)