Del Bosque voller Lob für dominantes Spanien

Vicente del Bosque und Laurent Blanc waren beide der Meinung, dass Spaniens linke Seite mit Jordi Alba und André Iniesta entscheidend zum 2:0-Sieg von La Roja gegen Frankeich beigetragen hatte. Während Del Bosque allerdings voll des Lobes für die Leistung seiner Mannschaft und glücklich über die Entscheidung war, Cesc Fàbregas einzusetzen, bedauerte Blanc das frühe Gegentor, das ausgerechnet über jene Flanke gefallen war, die er unbedingt hatte schützen wollen.

Vicente del Bosque, Trainer Spanien
Mit einem echten Stürmer zu spielen, verleiht einem mehr Tiefe, aber wir wollten für mehr Kontinuität sorgen, dominieren und den Ballbesitz haben, um Chancen herauszuspielen. Ich denke nicht, dass das Ergebnis unfair ist, denn wir haben den Ball die meiste Zeit kontrolliert.

Wir sprechen davon, dass wir mit drei Stürmern spielen – Iniesta, Fàbregas and [David] Silva – aber wir brauchen die Hilfe der ganzen Mannschaft. Wenn wir über Xabi Alonso und Sergio Busquets reden – so defensiv spielen die beiden nicht. Sie wissen wie man angreift und sind außergewöhnliche Spieler. Wir waren auf der linken Seite mit Jordi und Iniesta wirklich stark – über diese Flanke haben wir das erste Tor vorbereitet. Jordi Alba hat wirklich gut gespielt und Iniesta macht der gegnerischen Abwehr das Leben immer schwer. Er hat wirklich gut gespielt.

In der Endphase des Spiels hat es Frankreich an Stärke gefehlt, aber sie hatten immer noch [Franck] Ribéry und [Karim] Benzema auf dem Platz. Sie haben nach vorne gespielt und dann wurden [Olivier] Giroud und [Samir] Nasri eingewechselt. Sie haben nicht die ganze Zeit nur verteidigt und wir haben als Mannschaft gut gespielt. Wir waren am Ende müde, aber das ist normal. Wir müssen [vor dem Halbfinale am Mittwoch gegen Portugal] so viel Erholung wie möglich finden.

Laurent Blanc, Trainer Frankreich
Du bist nie glücklich, wenn du ein Spiel verlierst, du bist immer enttäuscht. Wenn man aus einer Europameisterschaft ausscheidet ist man erst recht enttäuscht. Wir hatten uns die spanische Mannschaft intensiv angeschaut und wussten, dass sie auf dem linken Flügel mit Jordi Alba und Iniesta sehr stark sind. Das Frustrierendste ist, dass wir [das erste Gegentor] auf diesem Flügel zugelassen haben. Das ist sehr ärgerlich, sie hatten nur eine Flanke und haben daraus das Tor gemacht.

So wie sie auf der linken Seite sehr stark sind, wollten wir sie über unsere linke Seite attackieren, denn dort haben wir Franck Ribéry und Karim weicht auch gerne nach links aus. Zwei- oder dreimal fehlte uns die Technik, als wir ihnen hätten Probleme machen können. Wären wir mit 0:0 in die Pause gegangen – obwohl Spanien mehr Ballbesitz hatte – hätten wir ihnen Probleme bereiten können.

Wäre es gegen Torres [statt gegen Fàbregas] leichter gewesen? Ich weiß es nicht. Vielleicht hätten sich unsere Innenverteidiger dann auf einen Spieler konzentrieren können. Vielleicht hätten wir mit drei Innenverteidigern spielen können, aber wir hatten nicht die Zeit, das einzustudieren. Wir haben versucht, ihre linke Seite zu stoppen, den Ball zu erobern und ihn schneller als üblich zu unseren Stürmern zu tragen.

Die Spanier sind eine großartige Mannschaft. Wir sollten uns nicht dafür schämen zu sagen, dass sie eine bessere Mannschaft als wir sind. Ich bedauere, wie wir das erste Gegentor hingenommen haben. Ich denke, dass sie vor uns Angst hatten – besonders vor unserer Offensive. Vor allem bedauere ich, dass wir so früh ein Tor kassiert haben. In den kommenden Tagen werden wir alles detailliert analysieren.