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Prandellis Freude nach Italiens Elfer-Sieg gegen England

Nach 120 Minuten eines nervenaufreibenden Spiels, der Elfmeterlotterie und einem Anruf des Präsidenten wollte Cesare Prandelli nur noch schlafen - dann aber sagte er doch noch etwas zum Spiel gegen Deutschland.

Alessandro Diamanti verwandelte den letzten Elfer
Alessandro Diamanti verwandelte den letzten Elfer ©AFP/Getty Images

Italiens Trainer Cesare Prandelli war erfreut, dass seine Mannschaft das Elfmeterschießen gegen England für sich entschieden konnte, obwohl er meinte, dass er bei dem 4:2-Sieg nie wirklich besorgt war. Er gratulierte seinem Sohn zu einer Freikarte für das Spiel, dann gab es einen Anruf des Präsidenten Giorgio Napolitano, bevor Prandelli nur noch ins Bett wollte. Englands Trainer Roy Hodgson war nicht ganz so guter Laune.

Roy Hodgson, Trainer England
Wir haben unser Bestes gegeben. Wir haben so hart wie möglich gearbeitet. Wir haben körperliche Probleme bewältigt – Scott Parker mit der Achillessehne und einen Krampf bei Steven Gerrard – aber ob wir genug getan haben um weiter zu kommen, ist sicher Ansichtssache. Wir waren nie auf das Elfmeterschießen aus.

Wir haben gut verteidigt und es war eine sehr gute Leistung, besonders in der zweiten Halbzeit der Verlängerung, das durchzuhalten, aber im Elfmeterschießen konnten wir daraus keinen Nutzen ziehen. Das Elfmeterschießen ist im englischen Fußball fast zu einer Obsession gekommen, man kann zwar die Schüsse selbst üben, aber nicht die Atmosphäre und die Anspannung. Die coole, ruhige Art, in der Andrea Pirlo seinen Elfmeter geschossen hat – das kann man nicht trainieren.

Beide Teams haben Chancen herausgespielt. Ich fand, dass Italien gut gespielt hat, aber lange Zeit dachte ich, dass es eine interessante taktische Schlacht war, denn sie hatten zwar viel Ballbesitz, kamen aber nicht hinter unsere Abwehr. Hätten wir gewonnen, hätten wir uns dafür sicher nicht entschuldigt.

Pressekonferenzen sind nie einfach, aber nach einer Niederlage sind sie besonders schwierig. Die Niederlage heute nach Elfmeterschießen ist umso schwieriger, da wir hier bleiben und unsere Fans belohnen wollten. Wir haben alles gegeben, aber wir waren in den 120 Minuten nicht richtig gut genug, und als es ins Elfmeterschießen ging, lief es so wie so oft für England.

Cesare Prandelli, Trainer Italien
Mich hat der heutige Abend nicht überrascht. Ich wusste, dass wir das Spiel kontrollieren könnten. Meine Sorge war, dass wir England zu viel Raum beim Kontern erlauben würden – wir hätten beim Aufbauspiel etwas cleverer sein können. Wir haben versucht, Fußball zu spielen. Wir haben versucht, England herauszulocken; wir wollten sie schnell ausspielen. Ich denke, wenn wir in den 90 Minuten getroffen hätten, wäre es ein noch besseres Spiel geworden.

Das Elfmeterschießen ist eine Lotterie, aber ich denke, dass wir den Sieg am Ende verdient hatten. Als [Riccardo] Montolivo seinen Elfer vergab, war ich wirklich traurig, denn er war heute Abend einer der besten Spieler. Ich habe das Elfmeterschießen mit dem Arm um meinen Sohn herum verfolgt und sagte ihm, dass er froh sein könne, sein Ticket nicht bezahlt zu haben. Als Andrea Pirlo antrat, war ich sehr ruhig – er ist ein Star und wusste, was er tut, und dann hat er es getan.

80 % der Elfmeterschießen werden durch Glück entschieden. Manche Spieler sind an diesen Druck gewöhnt, manche sind in diesen Situationen einfach nur ruhig – aber hauptsächlich ist es Glückssache.

Präsident Napolitano rief uns an und hat uns gratuliert. Das war schon etwas Besonderes. Wir sind erfreut, aber wir müssen uns jetzt auf Deutschland vorbereiten. Sie hatten zwei Ruhetage mehr. Wenn wir genauso spielen und genauso viel Leidenschaft haben, können wir mithalten, denke ich.

Deutschland und Spanien sind hier die Favoriten. Wir werden jeden Einzelnen fit und frisch benötigen, wir werden es versuchen. Gegen Deutschland gibt es immer offensive Spiele. Deutschland hat eine tolle Mannschaft – sie haben gegen Griechenland Veränderungen vorgenommen und es hat nichts ausgemacht. Das Spiel hier ist noch nicht lange vorbei und wir wollen unsere Spieler fit kriegen – um ehrlich zu sein, wir wollen nur nach Hause und ins Bett.

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