Del Bosque kontert auf negative Reaktionen
Dienstag, 19. Juni 2012
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"Nur weil Kroatien eine gute Torchance hatte, heißt es nicht, dass sie überlegen waren", versuchte Vicente del Bosque das "pessimistische Klima" in der spanischen Presse zu dämpfen.
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Die Reaktionen auf den 1:0-Sieg der Spanier über Kroatien waren nicht im Einklang mit Trainer Vicente del Bosque. Er sah eine dominante Leistung des Titelverteidigers.
Er war nicht gereizt oder schlecht gelaunt, aber angespannt war der spanische Trainer sichtlich, als er vor die versammelte Presse in Gniewino trat. Er spürt ein Klima des Zweifels und der Angst, obwohl seine Mannschaft die Gruppe C souverän gewinnen konnte.
Del Bosque verzichtete sogar am Abend des Spiels auf das Siegerbankett, um sich das Spiel um zwei Uhr Nachts erneut anzuschauen. "Letzte Nacht habe ich das Spiel erneut angeschaut und meine Einschätzung ist recht verschieden zu all den anderen Richtern, die uns so schlecht gesehen haben", sagte er. "Ich finde nicht, dass wir schlecht gespielt haben. Kroatien hat uns teilweise unter Druck gesetzt, aber generell haben wir unsere Sache sehr gut gemacht. Wir haben das Spiel nicht breit genug gemacht, und so bestand die Gefahr, dass Kroatien noch ein Tor schießt."
"Ich akzeptiere die Tatsache, dass nicht jeder mit meinen Entscheidungen einverstanden ist", fügte er hinzu. "Vielleicht hatten Rakitić und [Darijo] Srna jeweils eine Chance, aber viel mehr haben wir auch nicht zugelassen. Den Rest des Abends haben wir dominiert. Nur weil Kroatien eine gute Torchance hatte, heißt es nicht dass Sie uns überlegen waren – ich bitte Sie!"
Die Stürmerdiskussion findet del Bosque zu negativ und auch die Kritik und der Zweifel an der bisher gezeigten Leistung lässt ihn ein "Klima des Pessimismus" verspüren. Sein Spielmacher Andrés Iniesta hatte ebenfalls eine Meinung zu dem Thema: "Das Turnier ist sehr ausgeglichen. Jede Mannschaft erlebt schwere Momente. Wir hatten gestern ein paar Schwierigkeiten, aber Zweifeln sollte man jetzt nicht an uns. Wir hätten das Spiel auch mit zwei oder drei Toren Unterschied gewinnen können, aber so kam es eben nicht."
"Es ist alles in Ordnung, wenn die Kritik konstruktiv ist und nicht nur, um ein bisschen Dampf abzulassen", fügte der Spieler hinzu. "Einige Fans sollten sich beruhigen. Jeder denkt, er weiß mehr als der Trainer, aber bisher haben wir unsere Sache ganz gut gemacht, denke ich."