Spanien hegt keinen Groll
Donnerstag, 21. Juni 2012
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Juanfran erklärt, dass die sieben Spieler, die bereits bei der 1:3-Pleite gegen Frankreich bei der FIFA-Weltmeisterschaft 2006 dabei waren, "keinen besonderen Groll hegen", wenn es mal wieder gegen den Nachbarn geht.
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Im Vorlauf eines wichtigen Spiels ist der Blick zurück auf vergangene Partien von zwei Mannschaften immer wieder faszinierend. Frankreichs Spiel gegen Spanien am Samstag in Donezk macht da keine Ausnahme.
Wenn man ein paar Spieler im gegenwärtigen Kader des Europameisters befragt, dann werden sie sagen, dass die 1:3-Pleite gegen Les Bleus bei der FIFA-Weltmeisterschaft 2006 ein bedeutender Meilenstein auf dem Weg zum Ruhm war. La Roja hat gegen seinen Nachbarn noch nie in einem Pflichtspiel gewinnen können, doch nachdem die Spanier gegen Raymond Domenechs Truppe um Zinédine Zidane sogar in Führung gegangen waren, empfanden es Luis Aragonés und seine Mannen als Ungerechtigkeit, die Partie zu verlieren, was ihnen einen zusätzlichen Schub für den Titelgewinn zwei Jahre später in Österreich und der Schweiz gab.
Verteidiger Juanfran, eine der Überraschungen in Vicente del Bosques Kader für die UEFA EURO 2012, erklärt jedoch, dass die Spanier sechs Jahre später überhaupt nicht nach Revanche dürsten. "Es war wirklich ein trauriger Tag, gegen Frankreich bei dieser Weltmeisterschaft auszuscheiden", erklärte der 27-Jährige. "Ich erinnere mich noch sehr genau, wie ich die Partie zu Hause verfolgt habe, und nach der Führung von David Villa schlug Frankreich zurück und gewann gegen uns."
"Eine Partie gegen Frankreich war für Spanien schon immer ein großes Ereignis, aber das hat nichts mit Revanche zu tun - die sieben Spieler, die damals schon dabei waren, hegen keinen besonderen Groll", fügte der Akteur von Club Atlético de Madrid hinzu. "Viel wichtiger ist, dass wir alle das Halbfinale erreichen wollen. Wir haben einen sehr ehrgeizigen Kader."
Der bei Real Madrid CF ausgebildete Flügelflitzer, der bei Atlético zum Rechtsverteidiger umfunktioniert wurde, hat in Polen und der Ukraine seine eigenen Ziele, nämlich ein paar Spielminuten zu bekommen: "Es sind noch drei Spiele zu absolvieren, da ich davon ausgehe, dass wir das Endspiel errechen werden, und das bedeutet, dass es noch ein paar Möglichkeiten für Einsatzzeiten gibt."
Verteidiger Javi Martínez, der mit Juanfran bei der Pressekonferenz in Gniewino auftauchte, hatte viel Lob für den Gegner übrig. "Frankreich ist eine Mannschaft, die ebenfalls sehr auf Ballbesitz aus ist", sagte der Akteur vom Athletic Club. "Sie haben schnelle und kreative Spieler und sie werden mitspielen und sich nicht nur auf die Defensive konzentrieren wollen; sie sind einer der härtesten Gegner in diesem Turnier."
"Auch wenn beide Teams Fußball spielen und mehr Ballbesitz haben wollen, wären wir froh, wenn wir das wiederholen könnten, was wir bei der Weltmeisterschaft [2010] geschafft haben, als wir alle vier K.-o.-Spiele mit 1:0 gewinnen konnten."