Baroš beendet Auswahlkarriere
Freitag, 22. Juni 2012
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Milan Baroš gab nach dem Aus der Tschechischen Republik bei der UEFA EURO 2012 seinen Rücktritt bekannt, auch Tomáš Rosický erwägt ein Karriereende.
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Milan Baroš, Stürmer der Tschechischen Republik, gab nach dem Ausscheiden der Tschechen bei der UEFA EURO 2012 seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft bekannt.
Der 30-Jährige, der 2001 sein Länderspieldebüt gab, machte am Donnerstag bei der 0:1-Niederlage gegen Portugal sein 93. und letztes Länderspiel. Nach dem Schlusspfiff im Nationalstadion Warscau sagte er seinen Teamkollegen in der Umkleidekabine, dass das sein letztes Spiel für sein Land gewesen sei, woraufhin der Rest des Teams ihm applaudierte.
"Es tut mir sehr leid, das zu hören", sagte Trainer Michal Bílek, der Baroš in allen vier Spielen bei der Endrunde in Polen und der Ukraine von Beginn an aufstellte. "Er ist nicht in dem Alter, in dem man seine internationale Karriere beenden muss - er ist immer noch gut genug, um im Kader zu stehen. Wir werden sehen, wie sehr er uns fehlen wird. Er ist einzigartig und außergewöhnlich und könnte uns allen helfen. Aber ich kann nichts anderes machen, als ihm zu danken."
"Alle Spieler haben Milan nach dem Spiel applaudiert", so Vladimír Šmicer, ehemaliger Nationalspieler Tschechiens und jetziger Teammanager. "Ich bin seit 15 Jahren bei der Nationalmannschaft und habe so etwas noch nie erlebt."
Baroš, bei der UEFA EURO 2004 mit fünf Treffern Torschützenkönig, erzielte beim Turnier 2012 kein Tor. Dadurch bleibt seine Anzahl an Toren für die Nationalmannschaft bei 41. Nur Jan Koller ist mit 55 Treffern für die Tschechische Republik erfolgreicher.
Auch Tomáš Rosický denkt über einen Rücktritt aus der Nationalmannschaft nach, nachdem sich der Mittelfeldspieler von Arsenal FC während des Turniers mit einer Verletzung an der Achillessehne geplagt hat.
"Ich bin in einem bestimmten Alter und habe Probleme mit der Fitness", sagte der 31-Jährige, der, nachdem er im Spiel der Gruppe A gegen Griechenland zur Halbzeit das Feld verließ, auch den Rest des Turniers verpasste. "Je älter ich werde, desto schwerer wird es. Wenn ich könnte, würde ich spielen, bis ich 50 bin, aber ich bin nicht dumm. Die Jungs, mit denen ich am Anfang meiner Zeit in der Nationalmannschaft gespielt habe, hören nach und nach auf - das ist für mich auch nicht leicht."