Party in Gdansk nach zwölf Tagen vorbei
Samstag, 23. Juni 2012
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"Nun wollen wir uns für die FIFA-Weltmeisterschaft bewerben", sagte Bürgermeister Paweł Adamowicz nach dem letzten Spiel in Gdansk bei der UEFA EURO 2012.
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Gdansk verabschiedet sich von der UEFA EURO 2012, doch nach zwölf Tagen und vier Spielen haben sich in der Stadt viele Dinge verändert. Keiner sagt, dass alles nach Plan verlief, denn die Erwartungen wurden sogar noch übertroffen. Das Wetter hätte natürlich besser sein können, aber man kann letztlich nicht alles haben.
Die Farbenfrohheit und die Begeisterung für dieses Turnier kamen an der Ostküste besonders gut zum Tragen, Pater Jan Uchwat - Leiter des örtlichen Priesterseminars - bezeichnete es als "Gruppe des Papstes", in der Fans aus Spanien, Italien, Kroatien und Irland mit den lokalen Fans zusammengekommen sind. Die bernsteinfarbene Arena Gdansk und der goldene Sandstrand schienen die gleichen Grüntöne wie das Meer angenommen zu haben, als die Iren in der Stadt waren.
Nachdem die Republik Irland ihre Zelte in der Nähe in Sopot aufgeschlagen hatte, kamen in die Geburtsstadt der Solidarność-Gewerkschaft rund 25 000 Fans und verteilten sich hauptsächlich zwischen der Altstadt und der Arena Gdansk. Der irische "Craic" sorgte bei der Bevölkerung für jede Menge Spaß, doch auch die Ostseestadt hinterließ bei den Besuchern jede Menge Eindruck, und viele können sich vorstellen, in den kommenden Jahren hier auch Urlaub zu machen.
Während die irischen Fans das Stadtbild klar dominierten, waren aber auch einige Spanier vor Ort: Die lokale Fanbotschaft geht von bis zu 7 000 Fans der Roja aus, viele davon als Toreros, Bullen oder Flamencotänzerinnen verkleidet. Im Prinzip könnte man noch 5 000 hinzufügen, aber nachdem auch viele Polen-Fans in Rot-Weiß gekleidet bei den Spielen in Gdansk in der Arena waren, ist diese Zahl nicht genau auszumachen.
Eine interessante Angelegenheit war auch, was die lokalen Fans aus den Fangesängen der Besucher machten. Irlands "Stand Up For The Boys In Green" wurde in "Polska, Biało-Czerwoni" (Polen, Rot und Weiß) und manchmal auch in "España, Żółto-Czerwoni" (Spanien, Gelb und Rot) umgewandelt. Das war ein schönes Beispiel dafür, wie gut sich die Leute verstanden. Ich erhielt Einladungen, Spiele von Club Atlético de Madrid, FK Željezničar, Ferencvárosi TC, Paris Saint-Germain FC, FC Nantes und Bray Wanderers FC zu besuchen und mir anzusehen.
Nach dem 4:2-Sieg von Deutschland gegen Griechenland sind die Spiele in Gdansk beendet, Bürgermeister Paweł Adamowicz war von den Emotionen aber sichtlich überwältigt und blickte nach vorne: "Nun wollen wir uns für die FIFA-Weltmeisterschaft bewerben!" Vor einem Monat hätte das noch komisch geklungen, aber nun will Gdansk hoch hinaus.