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Geistliche aus Poznan bieten spirituellen Beistand an

Fußball und Religion gehören bekanntermaßen nicht unbedingt zusammen. Eine Gruppe Geistlicher hat in Poznan nun aber dafür gesorgt, dass Fans auch bei der UEFA EURO 2012 ihre spirituellen Bedürfnisse befriedigen können.

Poznans Priester in der "Jesus-Zone"
Poznans Priester in der "Jesus-Zone" ©UEFA.com

In der Bibel findet man nicht eine Zeile über den Fußball. Nicht gerade verwunderlich, wenn man bedenkt, dass der Sport zu dieser Zeit noch gar nicht erfunden war. Für einen Priester aus Poznan ist es nun jedoch höchste Zeit, die Distanz zwischen Fußball und Religion zu verringern. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. 

Auf einen Priester mit Fußballtrikot und Fanschal stößt man sicherlich nicht alle Tage, in der polnischen Stadt ist dieser Anblick jedoch schon Alltag. Wie die anderen Gastgeberstädte auch hat Poznan seine eigene Fanmeile, doch ganz in der Nähe können Fans noch eine weitere Kultstätte des Fußballs besuchen - die sogenannte "Jesus-Zone". Sie wurde von Pfarrer Szymon Nowicki, einem sportbegeisterten Geistlichen aus der Diözese von Poznan, eingerichtet.

"Fußballfans werden manchmal in ein schlechtes, von Vorurteilen geprägtes Licht gerückt. Aber die großen Fußballveranstaltungen zeigen doch, dass sie sich nicht so benehmen, wie es von ihnen erwartet wird", sagte Pfarrer Szymon, treuer Anhänger von KKS Lech Poznań und der polnischen Nationalmannschaft.

"Unter den anderen Attraktionen gibt es in der Jesus-Zone eine religiöse Initiative. Wir wollen nicht aufdringlich sein. Wir drängen die Menschen nicht dazu, eine Kirche zu besuchen oder zu beten. Wir wollen nur die spirituellen Bedürfnisse der Fans erfüllen und das Turnier zusammen mit ihnen genießen." 

Durch die Initiative von Pfarrer Szymon werden während der UEFA EURO 2012 Messen in Englisch, Kroatisch und Italienisch abgehalten. Seine Kollegen verteilen eine Zeitung, in der ein Interview mit dem ehemaligen polnischen Verteidiger Bartosz Bosacki abgedruckt ist. Ihr großer Held ist jedoch Polens Stürmer Robert Lewandowski, der vor seinem Wechsel zu Borussia Dortmund mit Lech nicht nur den Titel in der polnischen Meisterschaft gewann und Torschützenkönig in der Liga wurde, sondern in der vergangenen Woche auch an einer religiösen Fahrt teilnahm. 

"Er wird gegen Griechenland treffen", prophezeite Pfarrer Szymon vor dem Eröffnungsspiel in Warschau. Anscheinend hat man sich in der "Jesus-Zone" auch auf Vorhersagen spezialisiert.