Frankreich baut auf entspannten Benzema
Sonntag, 10. Juni 2012
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"Es hat noch kein Spiel gegeben, bei dem ich Druck verspürt habe", erklärte Frankreichs Stürmer Karim Benzema gegenüber UEFA.com vor dem ersten Spiel seiner Mannschaft in Gruppe D gegen England in Donezk.
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Frankreich bedient sich einer eher ungewöhnlichen Methode, um bei der UEFA EURO 2012 einen kühlen Kopf zu bewahren. Das Team trainiert mit Eisjacken und setzt sich vor dem Schlafengehen in eine Kältekammer. Bei einem Spieler scheint diese Art von Vorbereitung vor dem Spiel gegen England am Montag jedoch fast überflüssig zu sein.
Karim Benzema ist offenbar bereits eiskalt. "Ich spüre keinen Druck", sagte Benzema UEFA.com. "Es hat noch kein Spiel gegeben, bei dem ich Druck verspürt habe." Eine ziemlich beeindruckende Aussage. Tatsächlich scheint der 24-Jährige derzeit völlig befreit das zu machen, was er am liebsten tut: Fußballspielen und Tore schießen.
In den kommenden Tagen ruhen die Hoffnungen einer ganzen Nation auf ihm. Die Verantwortung nimmt er jedoch mit viel Selbstvertrauen an. "Ich gehe mit den Erwartungen gut um", sagte Benzema. "Das ist Teil meines Jobs. Bei Madrid stehe ich immer unter Druck und so ist es auch bei Frankreich. Aber ich mache mir selbst nicht noch zusätzlichen Druck. Es spielen noch andere im Team, nicht nur ich."
Es steht einiges auf dem Spiel in der Donbass Arena. Die Franzosen brennen darauf, die Misserfolge der letzten Zeit durch eine gute Leistung im ersten Spiel der Gruppe D vergessen zu machen. Über all das wird sich Benzema kurz vor Anpfiff jedoch keine Gedanken mehr machen. "Wenn ich im Tunnel stehe, spüre ich vielleicht zehn Sekunden lang Hektik. Aber sobald das Spiel startet, bin ich in meiner eigenen Welt. Ich denke nur daran, gut zu spielen."
Benzemas entspannte Einstellung scheint ihm gut zu tun. Gerade hat er seine beste Saison im Verein hinter sich. Zu Madrids Meistertitel trug er 21 Ligatore bei und war in Frankreichs Qualifikationsrunde zur EURO bester Torschütze. Jetzt hofft er, zum ersten Mal bei einem internationalen Turnier überzeugen zu können.
Der ehemalige Stürmer von Olympique Lyonnais glaubt fest daran, dass sich das Schicksal seines Landes und damit auch sein eigenes bei diesem Turnier zum Guten wenden wird. "Wir haben eine gute Mannschaft und genießen es, zusammen zu spielen", erklärte er. "Wir haben starke neue Spieler mit neuer Leidenschaft und einen neuen Coach. Es hat sich alles geändert."
Benzema richtet seine ganze Konzentration nun auf England und scheint sich, kaum verwunderlich, überhaupt nicht vor John Terry und dessen Kollegen zu fürchten. "Ich habe vor keinem anderen Spieler Angst", bekräftigte er. "Wir wissen, dass es schwer wird gegen England." Aber auch das wird dem entspannten Franzosen wohl nicht wirklich Kopfzerbrechen bereiten.