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Olsen sieht Dänen als Außenseiter

Die beiden Trainer Bert van Marwijk und Morten Olsen sorgten in der Abschlusspressekonferenz vor dem Spiel der Niederlande gegen Dänemark für beste Unterhaltung, ließen sich aber sonst kaum in die Karten blicken.

Dänemarks Trainer Morten Olsen ist vorsichtig optimistisch
Dänemarks Trainer Morten Olsen ist vorsichtig optimistisch ©Getty Images

Angesichts der Außenseiterrolle seiner Dänen im Auftaktspiel am Samstag gegen die Niederlande, könnte man es Dänemarks Trainer Morten Olsen durchaus verzeihen, wenn er auf der Abschlusspressekonferenz im Metalist-Stadion ein bisschen griesgrämig dreingeblickt hätte, aber der ehemalige Kölner Trainer versprühte dennoch große Gelassenheit.

Olsen scherzte sogar mit den Journalisten, wischte unliebige Fragen mit einer Handbewegung vom Tisch und redete Klartext. Dabei spricht auch die Statistik gegen sein Team. Dänemark wartet seit acht Spielen und 45 Jahren auf einen Sieg gegen die Niederländer, zuletzt gab es bei der FIFA-WM 2010 eine 0:2-Niederlage.

"Wir spielen gegen einen Turnierfavoriten. Ich möchte nicht in den holländischen Schuhen stecken. Wenn sie den Titel nicht gewinnen, ist das für sie eine Enttäuschung. Von uns kann ich das nicht behaupten", sagte Olsen, der auf der PK auch fließend niederländisch parlierte. "Sie sind der klare Favorit, darüber gibt es keinen Zweifel. Sie haben großartige Spieler auf allen Positionen und auch auf der Bank. Wenn wir die Vorrunde überstehen, ist das für uns ein großer Erfolg."

Vervollständigt wird die Gruppe durch Deutschland und Portugal, da ist es kein Wunder, dass Olsen die Chancen seines Teams ein wenig herunterspielt. "Das ist die realistische Situation, es heißt aber nicht, dass wir vorzeitig das Handtuch werfen", ergänzte er.

Knapp eine Stunde später betrat der niederländische Bondscoach Bert van Marwijk den Presseraum im Metalist-Stadion; nach zehn Minuten verließ er den Raum wieder, um das Abschlusstraining zu leiten. Gegen die Dänen muss er wohl auf den angeschlagenen Joris Mathijsen verzichten, dennoch ließ er sich nicht in die Karten blicken, mit welcher Aufstellung er am Samstag auflaufen wird. Auch verweigerte er eine Aussage darüber, wie weit er mit seinem Team zu kommen gedenkt, immerhin stimmte er in einer Hinsicht mit seinem Gegenüber Olsen überein. "Sie sagen, sie wären der Außenseiter und so sehe ich das auch, aber das heißt nicht, dass es für uns einfach wird", sagte er.

Außerdem nickte Van Marwijk Olsens Aussage ab, die Niederländer hätten eine Aura von "positiver Arroganz". Dennoch, oder gerade deswegen, betonte er mehrfach, die drei Punkte noch lange nicht im Sack zu haben.

"Es wird sehr schwierig", sagte er. "Wir haben schon vor zwei Jahren gegen sie gespielt und es ist schwer, einen Vergleich zu ziehen. Vor zwei Jahren war alles neu für mich und die Spieler. Jetzt haben wir viel mehr Erfahrung, aber das könnte auch heißen, dass wir selbstzufriedener sind, weil wir schon einmal im Finale waren." Understatement also auf beiden Seiten, die Teams werden ihre Trainer am Samstag eines Besseren belehren wollen.

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