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Prandelli: "Wollen guten Fußball spielen"

Nach einem warmen Empfang in Krakau hofft Trainer Cesare Prandelli darauf, dass Italien den Enthusiasmus der Fans mit guten Leistungen zurückzahlen wird.

Italiens Kader bei der Abreise in Pisa
Italiens Kader bei der Abreise in Pisa ©Getty Images

Nach einem begeisternden Aufbruch von Pisas Flughafen und einem herzlichen Willkommen in Krakau, wünscht sich Italiens Trainer Cesare Prandelli von seinen Spielern genau diesen Enthusiasmus auf den Platz bei der UEFA EURO 2012 zu transportieren.

Obwohl die Enttäuschung bei der letzten FIFA-Weltmeisterschaft 2010 noch tief sitzt, ist die Azzurri bei großen internationalen Turnieren immer ein Kandidat für das Erreichen der letzten Runden. Der viermalige Weltmeister hat auch dieses Jahr wieder einen Plan, wie er sich durch das Turnier kämpfen will. Doch Prandellis Hauptziel ist es erst einmal, dass sein Team wieder den herzerfrischenden Fußball spielt, der sie so souverän zu der Endrunde nach Polen gebracht hat.

"Ich habe keinerlei Zielvorgaben", erklärte Prandelli auf der ersten Pressekonferenz im italienischen Medienzentrum, Casa Azzurri, nach der Ankunft in Krakau. "Ich möchte nur eine Mannschaft auf dem Feld sehen, die von der ersten bis zur letzten Minute an als ein Team funktioniert egal gegen wen sie antritt. Sicherlich hatten wir Verletzungssorgen, aber ich möchte, dass wir wieder zu dem finden, was wir am besten können – als Team auftreten und guten Fußball spielen."

Die Azzurrie flog quasi durch ihre Qualifikationsgruppe und zelebrierte feinsten Fußball. Am Ende stand Italien schon zwei Spieltage vor dem Ende als Gruppensieger fest und stellte dazu die beste Defensive mit den wenigsten Gegentoren. Allerdings muss Prandelli nun auf Stürmer Giuseppe Rossi verzichten, der mit einem Kreuzbandriss ausfällt, sowie auf Domenico Criscito, der letzte Woche aus dem EM-Kader gestrichen wurde. Außerdem plagt sich Andrea Barzagli mit einer Wadenverletzung herum, die ihn vielleicht die Teilnahme kostet. Prandelli sagte dazu, dass er "bis zur letzten Minute wartet", bevor er eine Entscheidung trifft, um Barzagli durch Davide Astori zu ersetzen.

Diese Entwicklung scheint das Team noch nicht wirklich verkraftet zu haben, denn in den letzten Testspielen vor der UEFA EURO 2012 setzte es drei Niederlagen in Folge. Eine solch schlechte Serie hat Italien seit 26 Jahren nicht mehr erlebt. Nach der 0:3-Pleite gegen Russland schwebt Prandelli daher für das Auftaktspiel gegen Spanien in der Gruppe C sogar eine Fünfer-Abwehrkette vor, bei der Mittelfeldspieler Daniele De Rossi zwischen den beiden Innenverteidigern agieren soll. "De Rossi hat diese Position bereits beim AS Rom gespielt, deswegen plane ich nicht einen weiteren gelernten Innenverteidiger einzusetzen", so Prandelli. "Im Gegenteil es ist vielmehr so, dass wir einen zusätzlichen Mittelfeldspieler aufstellen."

Italiens Nationalmannschaft wurde von zahlreichen Fans am Flughafen in Pisa verabschiedet und ein ähnliches Gedränge erwartete die Azzurri auch am Pope John Paul II International, wo neben den etlichen Fans auch 100 Schulkinder die Italiener willkommen hießen. Publikumsliebling gerade bei den polnischen Fans war Mario Balotelli. In Krakau strömten 13 000 Zuschauer ins Municipal-Stadion, um den italienischen Stars bei ihrer ersten Trainingseinheit zuzujubeln.
 
Genau diese Leidenschaft und Begeisterung ist es, die Prandelli auch bei seinen Spielern sehen will. "Enthusiasmus kann manchmal etwas entmutigend wirken, wenn man durch eine schwierige Phase geht, aber wir haben gesehen, wie viele Fans uns in Pisa verabschiedet haben und wie viele dann im Stadion beim Training waren. Oder die Massen, die nach Zürich reisten, um uns zu unterstützen, als wir gegen Russland verloren haben. Diese Fans haben uns mit ihrem Enthusiasmus angesteckt."

"Unser Ziel war es, uns für die UEFA EURO 2012 zu qualifizieren, aber wie wir es dann gemeistert haben, hat uns sehr glücklich gemacht, denn niemand hat erwartet, dass wir Fußball auf einem so hohen Level spielen würden. Seitdem haben wir dieses unangenehme Verletzungspech und einige Spieler konnten leider nicht die in sie gesteckten Erwartungen erfüllen. Nun haben wir in den letzten Monaten zwei Gesichter gezeigt und es bleibt die Frage offen, ob wir eine wichtige Rolle bei diesem Turnier spielen werden. Um ehrlich zu sein, bin ich wirklich neugierig, ob wir gut genug sind, um etwas bei der EM ausrichten zu können." Da ist er nicht der Einzige.

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