Trapattoni: Auftaktspiel ist der Schlüssel
Donnerstag, 7. Juni 2012
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Giovanni Trapattoni hofft, dass der Republik Irland ihre traditionellen Tugenden gegen die technisch überlegenen Nationen in der Gruppe C helfen werden - ein guter Start sei Voraussetzung, verrät er UEFA.com.
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Für die Republik Irland ertönt am Sonntag gegen Kroatien das erste Mal seit zehn Jahren der Anpfiff bei einem großen internationalen Turnier und laut Trainer Giovanni Trapattoni ist ein Fehlstart nicht erlaubt: "Die ersten 90 Minuten werden richtungsweisend für das gesamte Turnier werden", so der Italiener gegenüber UEFFA.com. Mentale Stärke, Disziplin und Zielstrebigkeit seiner Iren sollen dabei helfen, gegen die technisch überlegenen Gegner in der Gruppe C zu bestehen.
UEFA.com: Das Turnier geht bald los, in welcher Verfassung befindet sich das irische Team?
Giovanni Trapattoni: Aus meinen Erfahrungen der Vergangenheit wusste ich, dass meine Spieler nur ein paar Tage ausruhen würden und sich jetzt in einer guten körperlichen Verfassung befinden. Ein bisschen Sorgen macht mir, dass sich zwei oder drei Spieler mit kleinen Verletzungen rumplagen, die sie schnell auskurieren müssen. Aber die generelle physische und psychologische Verfassung meines Teams ist gut.
UEFA.com: Welche Art Fußball werden wir bei der UEFA EURO 2012 von der Republik Irland erwarten können?
Trapattoni: Wir haben unseren eigenen Stil. Wir sind kein südamerikanisches Team, welches über herausragende technische Fähigkeiten verfügt. Wir sind eine Mannschaft, die ihren ganz eigenen Charakter besitzt, den ich sehr schätze - sehr direkt und bestimmt. Wir haben nicht viele kreative Spieler, dafür aber sehr geradlinige Spieler.
UEFA.com: Ihr Team hat gezeigt, dass es über Selbstvertrauen und Entschlossenheit verfügt. Ist das ausreichend gegen die hohe Qualität der anderen Teams?
Trapattoni: Ja, zweifellos. Es gibt viele Beispiele dafür, schauen Sie zurück auf die letzte Champions League - da gab es ganz klare Favoriten, aber gewonnen hat am Ende eine andere Mannschaft. So kann der Fußball heutzutage nun einmal sein und jeder kann an einem guten Tag jeden schlagen. Dazu kommt, dass dieses Turnier keine Ligasaison mit 30 Spielen ist, sondern hier spielt man nur wenige und umso wichtigere Spiele.
UEFA.com: Die meisten Experten haben das erste Spiel gegen Kroatien zu einem Spiel deklariert, bei dem ein Sieg Pflicht ist. Was halten Sie davon?
Trapattoni: Es sind nicht nur die Experten, die das so sehen, sondern auch wir selbst wissen natürlich, dass dieses erste Spiel von einer enormen Bedeutung ist. Aber auch die Partien gegen Italien und Spanien sind sehr wichtig. Die ersten 90 Minuten werden richtungsweisend für das Turnier sein. Ich denke, es wird sehr wichtig sein, das erste Spiel zu gewinnen, denn das würde uns einen großen Vorteil verschaffen. Doch es ist genauso wichtig, das erste Spiel nicht zu verlieren. Man muss auch das Ergebnis des anderen Gruppenspiels mit in die Wertung einbeziehen.
UEFA.com: Wie schätzen Sie die Form Kroatiens vor dieser EURO ein?
Trapattoni: Ich habe Kroatien oft beobachtet und wir haben sie in einem Freundschaftsspiel gesehen. Ich kann sagen, dass sie über mehr kreatives Personal verfügen als wir. Aber wie dem auch sei, wir sind auf dem gleichen physischen und mentalen Level und haben gegen Mannschaften wie Brasilien oder Frankreich bewiesen, dass wir kreativere Teams durch unsere hohe Einsatzbereitschaft vor große Probleme stellen können.
UEFA.com: Was wäre ihr Wunschergebnis des anderen Gruppenspiels zwischen Italien und Spanien?
Trapattoni: Ein Unentschieden wäre das Beste für uns, denn dann würde uns ein Sieg einen leichten Vorteil verschaffen und uns die Sache etwas leichter machen.
UEFA.com: Denken Sie, dass vier Punkte ausreichen, um die nächste Runde zu erreichen?
Trapattoni: Ich denke schon, wobei das erste Ergebnis sehr wichtig ist. Sollte es zwei Unenstchieden geben, dann könnten vier Punkte ausreichen.
UEFA.com: In der Qualifikation hat die Republik Irland sehr beeindruckend verteidigt. Viele erwarten Ihr Team nun mit einer sehr defensiven Taktik. Stimmt das?
Trapattoni: Nein, wir wollen gewinnen. Wir wollen Fußball spielen und Tore erzielen. Allerdings sind unsere Gegner sehr stark. Ich denke da an das Finale der Champions League und an was Chelsea gegen die Bayern gemacht hat. Bayern hatte viel mehr Ballbesitz und den Sieg verdient gehabt, aber es kam anders. Siebzehn Ecken für die Bayern und nur eine für Chelsea- das ist Fußball.
UEFA.com: Glauben Sie, dass das irische Team mental stärker ist als die anderen Mannschaften im Turnier?
Trapattoni: Eine unserer Stärken ist unsere Einstellung. Wir sind mental sehr stark und haben ein ausgeprägtes Selbstvertrauen sowie eine große Zuversicht. Wir haben keine Selbstzweifel und diese Einstellung ist für uns sehr wichtig.