Für Neuer "kommt das Turnier gerade recht"
Mittwoch, 6. Juni 2012
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Während Manuel Neuer seinen Platz im deutschen Tor sicher hat, ist die Besetzung der Innenverteidigung noch ungewiss: "Der Bundestrainer wird die Entscheidung treffen, und falls er Rat braucht, stehe ich parat."
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Tag drei im deutschen Trainingscamp bei der UEFA EURO 2012 in Gdansk - nach der Vormittagseinheit schaute ein gelöster Torhüter Manuel Neuer bei der Pressekonferenz vorbei und erklärte, dass das Turnier für ihn nach drei Vizetiteln mit dem FC Bayern München "gerade recht kommt".
"Ich denke, dass gerade die Spieler vom FC Bayern mit der Europameisterschaft jetzt noch eine große Möglichkeit und Chance nach dieser nicht schlechten Saison vor sich haben, und diese Chance wollen wir auf jeden Fall nutzen", sagte der 26-Jährige voller Selbstvertrauen - wohl wissend, dass er im Vergleich zur FIFA-Weltmeisterschaft 2010, seinem ersten großen Turnier, erstmals als unumstrittener Stammtorhüter in eine Endrunde gehen wird. "Damals vor dem Turnier in Südafrika war ja nicht klar, dass ich die Nummer eins bin, und jetzt ist es für mich persönlich eine andere Situation. Ich freue mich, dass ich Verantwortung übernehmen kann für die Mannschaft, und will möglichst mein Bestes geben."
Seine Position in der Mannschaft ist nicht das einzige, was sich im Vergleich zur WM in Südafrika verändert hat. "Erst mal muss man sagen, dass wir in der Breite auf jeden Fall besser aufgestellt sind. Man kann jede Position gleichwertig ersetzen bei uns. Das war vielleicht 2010 nicht der Fall. Keiner kann sich sicher sein, dass er einen klaren Stammplatz in der Mannschaft hat, und das ist gut für den Konkurrenzkampf, das merkt man besonders natürlich im Training." Neuer ist sicherlich einer der Spieler, die ihren Stammplatz sicher haben, Fragezeichen gibt es jedoch noch in der Innenverteidigung, wo Neuers Bayern-Teamkollege Holger Badstuber wahrscheinlich gesetzt ist. Die zweite Position ist noch offen: Mats Hummels oder Per Mertesacker, der trotz langer Verletzungspause die Nase vorn zu haben scheint.
Neuer macht sich diesbezüglich überhaupt keine Sorgen: "Ich weiß nur, dass wir Top-Innenverteidiger haben. Es können sogar alle Innenverteidiger, die wir haben, auch Außenverteidiger spielen, und wir sind sehr flexibel hinten in der Abwehr. Der Bundestrainer wird die Entscheidung treffen, und falls er Rat braucht, stehe ich parat." Alle Innenverteidiger hätten sehr viel Erfahrung, so Neuer, da sie "auch in ihren Vereinen eine wichtige Rolle übernehmen. Gerade als Innenverteidiger weiß man, dass man Verantwortung übernehmen muss. Wir kennen uns haargenau, da muss man gar nicht mehr großartige Automatismen aufbauen, die sind einfach drin bei uns. Wir sind Profisportler und verstehen unseren Job."
Wie die meisten seiner Kollegen äußert sich auch Neuer forsch über die Ziele für das Turnier: "Klar wollen wir das Ding gewinnen, aber ich denke, wir müssen anfangs immer kleine Brötchen backen. Wir fangen bei Null an und wissen, dass wir eine sehr schwere Gruppe vor uns haben. Wir müssen die Spiele erst spielen und hoffentlich werden wir erfolgreich ins Turnier starten, damit der Druck, den wir uns vielleicht auch ein bisschen selber machen, ein wenig abfällt. Ich denke generell, dass der Start ins Turnier [am Samstag gegen Portugal] immer sehr wichtig ist, wir haben in der Gruppenphase drei Spiele, und ich denke, damals das Spiel gegen Australien [4:0] war sehr wichtig für uns, dass wir gut ins Turnier gestartet sind bei der WM 2010, und genauso ähnlich wird es jetzt auch bei der Europameisterschaft sein."