Ronaldo vor Turnierstart zuversichtlich
Dienstag, 5. Juni 2012
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Portugal mag zwar in der "schwersten Gruppe" der UEFA EURO 2012 sein, aber Cristiano Ronaldo sieht der Endrunde positiv entgegen, auch weil mit Paulo Bento der richtige Trainer das Sagen hat.
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Keine Gruppe der UEFA EURO 2012 beinhaltet so viele Top-Nationen wie die Gruppe B, in der Portugal sich Deutschland, der Niederlande und Dänemark gegenüber sieht. Angeführt wird die Mannschaft von Cristiano Ronaldo, der vielleicht wie kein anderer Akteur der EURO die Aufmerksamkeit auf sich zieht.
Der Stürmer von Real Madrid CF sprach vor dem Auftaktspiel seines Teams am Samstag gegen Deutschland mit UEFA.com und verriet, dass man Portugals komplettes Potenzial unter Trainer Paulo Bento noch gar nicht zu Gesicht bekommen hat.
UEFA.com: Wie hat sich das Team seit der Niederlage im Viertelfinale 2008 gegen Deutschland weiterentwickelt?
Cristiano Ronaldo: Es war eine positive Entwicklung. Portugal hat so viele Veränderungen in den letzten Jahren gehabt, viele Spieler und auch Trainer sind gekommen und gegangen. Es war aber eine positive Evolution. Wir haben uns weiterentwickelt und waren immer bei den Endrunden dabei.
UEFA.com: In der Qualifikation hatten Sie einige Probleme, warum?
Ronaldo: Es hatte ein wenig mit den vielen neuen Spielern zu tun. Wir kannten uns gegenseitig noch nicht so gut und es gab Spieler, die kaum Zeit bei der Nationalmannschaft verbracht hatten. Dann ist es schwieriger, ein Team zu formen. Dazu hatten wir auch nicht den besten Start, aber dann kam Paulo Bento und er hat wirklich einen guten Job gemacht. Danach waren wir in der Lage, besseren Fußball zu spielen und die Ergebnisse spiegeln das wider. Wir haben fast jedes von unseren Spielen gewonnen und sind bis in die Play-offs gekommen. Da haben wir sehr gut gespielt und sind jetzt absolut verdient bei dieser Endrunde.
UEFA.com: Bento ist noch ein junger Trainer, wie ist die Arbeit unter ihm?
Ronaldo: Ich denke, dass die Trainer etwas Großes leisten können, die eine besondere Persönlichkeit haben, in ihre aktuelle und vergangene Arbeit vertrauen. Er hat sehr viel Selbstvertrauen und ist von dem Team sowie seinen Spielern überzeugt. Er legt für jeden Spieler seine Hand ins Feuer und das beruht auf Gegenseitigkeit, wir schenken ihm vollstes Vertrauen. Wenn ein Trainer gut für uns ist, muss man zu ihm auch gut sein. Ich denke nicht, dass das Alter damit etwas zu tun hat. Es gibt Trainer, die sind 60 oder 70 Jahre alt und vielleicht haben sie nicht mehr die Energie eines 40-Jährigen, aber das ist relativ. Ich denke die Balance ist positiv und Portugal ist mit den jetzigen Spielern und dem Trainer auf einem richtigen Weg.
UEFA.com: Jetzt treffen Sie im ersten Spiel auf Deutschland, spielt eine mögliche Revanche für die Niederlage 2008 dabei eine Rolle?
Ronaldo: Nein, Ich benutze das Wort 'Revanche' im Fußball nicht gerne, weil es einfach nur ein Fußballspiel und kein Krieg ist. Wir wollen gewinnen, das ist doch klar, weil wir unbedingt einen guten Start in die Europameisterschaft hinlegen wollen und wir wissen, dass Deutschland eine großartige Mannschaft hat. Zuletzt waren sie richtig gut und wir haben viel Respekt vor ihnen, aber wir haben auch unser Potenzial und unsere Stärken. Wir werden alles geben, um gut ins Turnier zu kommen.
UEFA.com: In Portugal sind die Leute nicht ganz so optimistisch, auch wegen der schweren Gruppe...
Ronaldo: Wir wissen ja, dass wir in der schwierigsten Gruppe der gesamten Europameisterschaft sind, aber deswegen verstecken wir uns nicht. Wir können es nicht ändern und wissen schon seit Monaten Bescheid, deshalb sind wir jetzt gut vorbereitet. Wir haben keine andere Option und müssen es einfach mit diesen Ländern, also mit Deutschland, Dänemark und der Niederlande, aufnehmen. Es werden ganz schwierige Partien, aber ich denke, dass Portugal einen guten Job machen wird und wir die nächste Runde erreichen.
UEFA.com: Verspüren Sie zusätzlichen Druck als Kapitän?
Ronaldo: Nein, weil ich schon so oft Kapitän war. Ich verspüre deshalb keinen zusätzlichen Druck, weil es keine Binde ist, die meine Denkweise verändert. Dieser Kader ist sehr umgänglich und eine Einheit, deshalb ist es einfacher, die Kapitänsbinde zu tragen.