Nehoda über den überraschenden EM-Titel 1976
Mittwoch, 25. April 2012
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Zdeněk Nehoda erinnert sich an den Triumph der Tschechoslowakei bei der UEFA-Europameisterschaft 1976 mit einem Team, "das nichts zu verlieren hatte" und überraschend fünfter Europameister wurde.
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Antonín Panenkas eiskalter und entscheidender Elfmeter im Endspiel der UEFA-Europameisterschaft 1976 gegen die Bundesrepublik Deutschland ist bis heute unvergessen. Doch ohne Zdeněk Nehoda hätte Panenka womöglich gar nicht die Möglichkeit bekommen, den vielleicht berühmtesten Elfmeter in der Historie von Europameisterschaften zu verwandeln. Der Angreifer vom FK Dukla Praha erzielte den Siegtreffer im Halbfinale gegen die Niederlande und verwandelte auch seinen Elfmeter im Endspiel. Er wirft einen Blick zurück auf die Geschehnisse von damals.
Welche Erwartungen hatten Sie vor Beginn des Turniers?
Zdeněk Nehoda: Wir flogen nach Belgrad und wussten, dass wir nichts zu verlieren haben. Schließlich trafen wir auf die Niederlande, Deutschland und Jugoslawien. Diese Teams waren viel stärker als wir und natürlich die Favoriten. Wir hatten nichts zu verlieren, aber wir waren guter Dinge. Wir hatten ein exzellentes Team, geführt von tollen Trainern mit toller Taktik. Unsere Spieler waren in toller Form, und das hat sich auch gleich mit dem 3:1 im Halbfinale gegen die Niederlande in den Ergebnissen widergespiegelt.
Dann kam das Finale. Was ist Ihnen von dieser Nacht in Belgrad in Erinnerung geblieben?
Nehoda: Es war ein unvergessliches Spiel. Wir waren schon 2:0 in Führung, doch als dann Bernd Hölzenbein in der letzten Minute mit einem Glücksschuss den Ausgleich erzielte, stand wieder alles auf der Kippe. In der Verlängerung haben beide Teams dann abgewartet, und im Elfmeterschießen waren wir schließlich in der gleichen Situation wie vor der EM; wir hatten eigentlich nichts zu verlieren. Wir waren alle ziemlich erledigt, aber Uli Hoeness hat uns mit seinem verschossenen Elfmeter einen großen Gefallen getan, und Panenka hat dem Ganzen am Ende die Krone aufgesetzt - das war ein super Elfmeter von ihm.
Kann man das Team von 1976 mit dem Team der Tschechischen Republik vergleichen, das 1996 bei der EM im Finale stand?
Nehoda: Es ist nicht wirklich möglich, Mannschaften aus zwei verschiedenen Zeiträumen zu vergleichen. Natürlich hatte auch 1996 in England keiner etwas von der Mannschaft erwartet. Überraschenderweise hatte das Team damals in der Gruppenphase nur mittelprächtige Ergebnisse einfahren können, blühte danach aber nicht zuletzt dank einiger überragender Individualleistungen richtig auf und kam bis ins Finale. Die Niederlage im Endspiel gegen Deutschland war dann unglücklich.