Respekt gegenüber polnischen Fans mit Behinderung
Freitag, 10. Februar 2012
Artikel-Zusammenfassung
Eine Partie in Polens höchster Spielklasse hat gezeigt, dass auch Fans mit Behinderung voll und ganz im Fußball integriert sind - und wie sich gegnerische Fans respektvoll behandeln können.
Top-Medien-Inhalte des Artikels
Artikel-Aufbau
Die Initiativen Respect Inclusion (Respekt für Zugehörigkeit) und Football with No Limits (Fußball ohne Barrieren) haben sich bei der UEFA EURO 2012 unter anderem die Betreuung von Fans mit Behinderung zum Ziel gesetzt, um somit allen Fußballfreunden eine barrierefreie Teilnahme an den Spielen zu gewährleisten.
Eine bedeutende Veranstaltung im Land des Co-Gastgebers Polen hat gezeigt, wie Fans mit Behinderung voll und ganz im Fußball integriert sind - und wie sich gegnerische Fans mit Respekt behandeln können.
Bei der Partie zwischen WKS Śląsk Wroclaw und Wisła Kraków waren im Städtischen Stadion Wroclaw, eine von acht Spielstätten bei der UEFA EURO 2012, unter den 43 000 Zuschauern auch 230 Fans mit Behinderung. Im neuen Wroclaw-Stadion, welches im September offiziell eröffnet wurde, gibt es 104 Plätze für Rollstuhlfahrer sowie deren Begleiter, 80 Parkplätze auf der gleichen Ebene, behindertengerechte Toiletten und spezielle Catering-Plätze für behinderte Fans.
Das Spiel am 25. November zwischen Śląsk und Wisła, welches die Gäste aus Krakau mit 1:0 für sich entscheiden konnten, hat die positive Beziehung zwischen Fans beider Gruppen - darunter die Gruppe der Wisła-Anhänger unter den behinderten Fans - deutlich unterstrichen.
"Unter den Gästen aus Krakau waren auch 30 behinderte Wisła-Fans", bestätigte Paweł Parus, Generaldirektor der Polnischen Vereinigung für behinderte Fans (Klub Kibicow Niepelnosprawnych). "Darunter waren Fans mit Gehörproblemen, Rollstuhlfahrer, aber auch Menschen mit Lernschwierigkeiten. Wir hatten eine tolle Zeit zusammen - wir haben zusammen gegessen, das Spiel angesehen und danach noch eine Party gefeiert und uns ausgetauscht."
Die Initiative Football with No Limits (Fußball ohne Barrieren) - welche ein Teil der Kampagne Respect Inclusion (Respekt für Zugehörigkeit) ist und von der UEFA und ihren Partnerorganisationen im Rahmen der UEFA EURO 2012 ins Leben gerufen wurde - hat sich die Unterstützung von Fans mit Behinderung zum Ziel gesetzt, um eine barrierefreie Teilnahme an der Endrunde in Polen und der Ukraine zu gewährleisten.
Die UEFA hat zusammen mit dem Centre for Access to Football in Europe (CAFE) drei separate Projekte entworfen, welche Respect Inclusion beinhaltet. Unter der Initiative Football with No Limits (Fußball ohne Barrieren) werden behinderten Fans und Spielbesuchern mittels einer auf sie zugeschnittenen Broschüre Informationen über behindertengerechte Einrichtungen zur Verfügung gestellt.
Die Organisation CAFE, welche von der UEFA finanziell unterstützt wird, ist eine europaweite Wohltätigkeitsorganisation mit dem Ziel, für alle Fans einen gleichberechtigten Zugang zum Fußball zu erreichen. Dabei wird die Integration und Gleichstellung von behinderten Menschen gefördert, womit der Fußball für alle zu einem problemfreien Erlebnis gemacht werden soll.
"Wir hoffen, dass dieses Ereignis auch andere Verbände auf den Plan ruft, mehr für Fans mit Behinderung zu tun - getreu dem Motto 'Fußball für Alle – Zugang für Alle'", so CAFE über das Event in Polen.
Respect Inclusion – Football with No Limits verspricht für die Zukunft ein wertvolles Projekt bei der EURO zu werden.
Unter der Schirmherrschaft von Respect Inclusion wurde von den Special Olympics in Polen und der Nationalen Sportkommission für behinderte Menschen in der Ukraine außerdem ein Showcase Game-Programm entwickelt, welches behinderten Menschen die Chance gibt, sich vor den Viertelfinalspielen der EURO in sportlichen Wettkämpfen zu messen.
Darüber hinaus kann für das Wohltätigkeitsprojekt Respect Inclusion's UEFA EURO 2012 von allen Fußballfans und Wohltätern gespendet werden. Die UEFA hat damit bereits den Anfang gemacht und für jedes erzielte Tor bei der Endrunde eine Spende von 3 000 Euro zugesichert.
Im Rahmen der Initiative Respect Inclusion werden von Freiwilligen außerdem diverse zentrale Plätze bei der Endrunde auf Behindertentauglichkeit überprüft - egal ob es sich um Hör-, Seh- oder sonstige Behinderungen handelt.
Alle gesammelten Informationen können auf cafefootball.eu, euro2012.cafefootball.eu, niepelnosprawnik.eu (für Polen) und invatourism.org.ua (für die Ukraine) eingesehen werden.
Gerade weil der Fußball für Vielfalt in all seinen Formen steht, wird CAFE diesen besonderen Einfluss nutzen und das Bewusstsein und die Bedeutung eines guten Zugangs zum Fußball in der gesamten UEFA-Region fördern und unterstützen. CAFE steht dabei in enger Zusammenarbeit mit behinderten Fans aus ganz Europa, inklusive Polen und der Ukraine, um sicherzustellen, dass in Zukunft noch mehr Menschen mit Behinderung Zugang zum Fußball haben werden.