Kapitän Cassano im Überschwang der Gefühle

Ein Sieg gegen den Weltmeister ist immer etwas Besonderes, auch wenn es nur in einem Freundschaftsspiel ist.

Die Krönung ist aber, wenn die Partie in deiner Heimatstadt stattfindet und du zum ersten Mal die Kapitänsbinde tragen darfst. Es war daher nicht überraschend, dass Antonio Cassano nach Italiens 2:1-Sieg gegen Spanien in Bari bis über beide Ohren strahlte.

Die Azzurri gingen früh durch Riccardo Montolivo in Führung und hatten danach noch weitere Chancen, ehe Xabi Alonso per Strafstoß den Ausgleich markierte. In der zweiten Halbzeit war Spanien zwar die bessere Mannschaft, doch sechs Minuten vor dem Schlusspfiff gelang Alberto Aquilani mit einem abgefälschten Schuss der Siegtreffer für das Team von Cesare Prandelli.

"Als ich nach dem Aufwärmen in die Kabine ging, lag die Binde in meinem Spind", sagte Cassano. "Ich dachte, hier stimmt etwas nicht, aber dann hat mir Gigi [Gianluigi Buffon] gesagt, dass ich heute der Kapitän sein soll. Das hatte ich nicht erwartet, das war ein tolles Geschenk, ich war richtig gerührt. Ich danke Gigi für diese Geste, er ist ein großer Torhüter und eine großartige Persönlichkeit."

"Gestern bin ich auf diese Idee gekommen", erklärte Buffon. "Ich denke, Cassano weiß gar nicht, wie wichtig er für uns auf dem Platz und in der Umkleidekabine ist. Er kann den Unterschied ausmachen. Wir sind eine tolle Gruppe und es gibt viele Spieler, die Kapitän sein könnten. Ich freue mich, dass ich diese Ehre manchmal mit ihnen teilen darf."

Cassano machte in seiner Heimat Bari zwar kein Tor, aber er kombinierte hervorragend mit seinem Sturmpartner Giuseppe Rossi, woraufhin er sich großes Lob von seinem Trainer verdiente. "Sowohl ich als auch Rossi haben gut gespielt, wir haben gegen den Weltmeister eine gute Leistung gezeigt", meinte der 29-jährige Angreifer des AC Milan. "Ich muss zwar immer noch ein wenig Gewicht verlieren, aber ich habe wieder einmal gezeigt, dass ich noch nicht am Ende bin, wie viele Leute sagen."