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Ponedelnik fordert positives Denken bei Russland

Viktor Ponedelnik, Matchwinner der UdSSR im ersten Finale einer UEFA-Europameisterschaft, erklärte UEFA.com, warum Russland gute Chancen auf die Qualifikation für die UEFA EURO 2012 hat.

Russland steht punktgleich mit der Slowakei und Irland an der Spitze der Gruppe B
Russland steht punktgleich mit der Slowakei und Irland an der Spitze der Gruppe B ©AFP

Viktor Ponedelnik weiß, wie man auf europäischer Ebene erfolgreich sein kann. Vor etwa fünf Jahrzehnten erzielte Ponedelnik den entscheidenden Treffer im ersten Finale einer UEFA-Europameisterschaft. Sein entscheidendes Tor für die Sowjetunion fiel damals in der Verlängerung, der Gegner beim Endspiel 1960 hieß Jugoslawien.

Es lohnt sich, Ponedelnik zuzuhören, wenn er darüber spricht, warum Dick Advocaats Russen gute Chancen haben, ihre Qualifikationsgruppe für die UEFA EURO 2012 als Erster zu beenden. Das Team kämpft momentan mit der Republik Irland und der Slowakei um die Spitzenposition in Gruppe B.

Im nächsten Spiel am 2. September empfängt Russland die EJR Mazedonien, ehe vier Tage später das Team der Republik Irland zu Gast ist. "Russland ist definitiv in der Lage, die Gruppe zu gewinnen", sagte Ponedelnik. "Wenn man ihren Kader betrachtet, ist es offensichtlich, dass Advocaat einige Veränderungen an der Mannschaft vorgenommen hat. Er gibt auch jungen Spielern eine Chance."

"Ich denke, die noch ausstehenden vier Spiele müssen allesamt gewonnen werden. Wenn wir aber daran zweifeln und es der Mannschaft nicht zutrauen, wird das einen negativen Effekt haben. Ich glaube, dass die Medien in diesem Fall ein bisschen zu weit gegangen sind."

Ponedelnik glaubt, dass Russland von der Arbeitsweise von Advocaats Vorgänger Guus Hiddink – "er hatte eine Art der Kommunikation mit den Spielern" - profitiert hat. Seiner Meinung nach haben die Spieler die Verantwortung, wieder mit der gleichen Einstellung zu spielen, die das Team ins Halbfinale der UEFA EURO 2008 gebracht hatte.

"Russland kann erfolgreich sein, wenn sich das Team wie zu Hiddinks Zeiten als Einheit präsentiert", sagte der 74-Jährige, der nach seiner Karriere lange Zeit als Journalist gearbeitet hat. "Jeder Spieler muss sich darüber im Klaren sein, dass eine Nominierung viel Verantwortung mit sich bringt. Wenn schneller, technischer Fußball gespielt wird und jeder so viele Tore wie möglich erzielen möchte, dann werden wir die wahre Nationalmannschaft in Aktion sehen."

Er weiß aber auch, dass der vorherrschende Pessimismus nichts Neues ist. Eine vergleichbare Stimmung gab es auch bei Russlands starkem Auftritt beim Turnier in Österreich und der Schweiz vor drei Jahren. "Vor dem Turnier rechneten nur wenige Leute damit, dass Russland ins Halbfinale einziehen würde", sagte er. "Nachdem wir mit einer kleinen Gruppe von ehemaligen Spielern angekommen waren, fragten uns Fans: 'Warum sind Sie hierher gekommen? Es ist sowieso hoffnungslos.' Familien fuhren damals in den Urlaub, niemand rechnete der Mannschaft Chancen aus."

Es folgte Russlands bester internationaler Auftritt seit der Trennung von der Sowjetunion, gekrönt mit einem Sieg im Viertelfinale gegen die Niederlande. Ponedelnik erinnert sich gerne daran, insbesondere an die Bindung zwischen Spielern und Fans.

"Ich habe noch nie so viele Fans und so eine derartig emotionale Unterstützung bei Spielen im Ausland gesehen", fügte er hinzu. "Ich glaube, die Mannschaft hat auch wegen der tollen Unterstützung so gut gespielt. Mittlerweile können viele Fans reisen, das war zu Zeiten der Sowjetunion nicht möglich. Es war ein Gefühl der Einheit zwischen Fans und Mannschaft. Das war eine großartige Sache."

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