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99 Länderspiele und kein bisschen müde

Am Mittwoch bestreitet Liechtensteins Rekordspiel Mario Frick gegen die Schweiz sein 100. Länderspiel. Grund genug, um auf eine erstaunliche Karriere zurückzublicken.

Niemand hat mehr Tore für Liechtenstein geschossen als Mario Frick
Niemand hat mehr Tore für Liechtenstein geschossen als Mario Frick ©Getty Images

Wer an den liechtensteinischen Fußball denkt, denkt an Mario Frick. Kaum ein Spieler hat den Fußball im "Ländle" so geprägt wie der Stürmer, dessen Profi-Karriere sich dem Ende nähert. Seit wenigen Wochen stürmt er wieder für seinen Heimatverein, den FC Balzers, der in der dritthöchsten Schweizer Liga spielt. Am Mittwoch folgt nun ein ganz spezielles Jubiläum: Frick, bald 37, läuft zum 100. Mal für das Nationalteam Liechtensteins auf - und das ausgerechnet gegen jenes Land, in dem er seine Karriere einst ins Rollen brachte.

Bereits in der Saison 1993/94 schnupperte er Profi-Luft, als er während vier Wochen beim Grasshopper-Club mittrainierte. Der damalige GC-Trainer Christian Gross lobte Fricks "Dynamik und Schnelligkeit". Zum ersten festen Engagement kam es aber erst 1994, als er beim FC St. Gallen unterschrieb und zum ersten Profi-Einsatz kam. "Das erste Spiel in der Nationalliga A war sehr prägend", sagt Frick noch heute. Nach 60 Spielen und elf Toren kam es zum Engagements beim FC Basel 1893 und dem FC Zürich, mit dem er 2000 den Schweizer Pokalsieg errang. Doch Frick fühlte sich zu Höherem berufen und suchte den Weg in eine "große" Liga - die italienische Serie A.

Diese erreichte er aber erst über einen kleinen Umweg, nachdem er sich zunächst etwas weiter unten bewiesen hatte: Beim Serie-C-Verein A.S.D. Atletico Arezzo erzielte er in der Spielzeit 2000/01 insgesamt 16 Tore und empfahl sich damit für Hellas Verona FC, wo er sich zur Stammkraft entwickelte und in einem Jahr sieben Treffer erzielte, an der Seite von Adrian Mutu. "Mit dem ersten Torerfolg in Italien haben sich die Medien für mich und Liechtenstein interessiert. Von da an wusste ich, dass ich es schaffen kann", so Frick. Es folgten vier Jahre bei Ternana Calcio mit 44 Treffern und drei Jahre beim AC Siena, wo er in 88 Spielen 13 Mal traf.

Dennoch zog es ihn vor zwei Jahren aus persönlichen Gründen und der Nähe zu seiner Heimat zurück nach St. Gallen; im vergangenen Frühling spielte er beim Grasshopper-Club, nachdem St. Gallens Trainer Uli Forte verkündet hatte, nicht mehr auf Frick zu setzen. Doch auch bei GC stand er nur noch sporadisch in der Startelf, was ihn dazu bewog, wieder für den FC Balzers zu spielen, dessen Nachwuchsabteilung er bereits durchlief.

Sportlich zwei Klassen tiefer zu spielen, ist aber nicht ganz einfach. Mit der neuen Situation müsse er sich erst noch auseinandersetzen, meinte er. "Da alles sehr schnell ging, ist dieser Schritt für alle keine einfache Sache", sagte er und lässt durchblicken, dass er noch immer hohe Ziele verfolgt und sich auch vorstellen könnte, noch einmal in der Super League zu spielen.

Er lässt jedenfalls keinen Zweifel daran, dass er seine Spielerkarriere für noch nicht beendet erklärt. Er weiß noch nicht, wie es weitergeht, auch in der Nationalmannschaft, für die er 16 Mal traf: "Weitere Höhepunkte stehen an. Die Nationalmannschaft ist für mich wichtig, deshalb ist es nicht ausgeschlossen, eine weitere Ausscheidung anzupeilen", sagte Frick. Es könne aber auch sein, dass er künftig Stürmer-Trainings für liechtensteinische Nachwuchsauswahlen plane. Zudem erwägt er den Besuch eines Management-Lehrgangs. An Ideen fehlt es ihm jedenfalls nicht.