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Lwiw

Nur 70 Kilometer von der polnischer Grenze entfernt, bietet Lwiw eine charmante Kaffeehauskultur, die an österreichische und ungarische Vorbilder erinnert.

Lwiw
Lwiw ©UEFA.com

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Provinz: Lwiw Oblast
Einwohnerzahl: 735 000
Fläche: 171 km²
Höhe: 324 Meter über dem Meeresspiegel
Motto: Lwiw empfängt die Welt

Hier finden Sie folgende Links:
 Die offizielle Webseite der Stadt
 Informationen zu Unterkünften
 Hotels in der Ukraine

Lwiw ist eine charmante Stadt, die nur 70 Kilometer von der polnischen Grenze entfernt ist. Ihre Kaffeehaus-Kultur erinnert aber eher an Österreich oder Ungarn. Während andere Städte in Zeiten der Sowjetunion immer gleichförmiger wurden, behielt Lwiw seinen eigenen Charakter. Die Schmalspurbahnen sind nicht mehr so zu erkennen wie früher, denn in den letzten zwei Jahrzehnten wurden neun von elf Linien eingestellt.

Vom höchsten Punkt der Stadt, dem Zamkova Hora (Schlossberg) hat man einen schönen Blick auf das historische Zentrum der Stadt. Das Weltkulturerbe der UNESCO trägt den Titel "Florenz des Ostens" zurecht. Etwa 80 Kilometer südlich der Stadt liegen die Karpaten, die wegen der Entfernung nur schwer zu erkennen sind. Doch wenn man Glück hat, kann man die Nadelwälder sehen, die sich über weite Teile der Region erstrecken. Unter ihnen befindet sich eine Vielzahl an Bodenschätzen.

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GESCHICHTE

Seitdem es im Jahre 1256 auf dem Schlossberg als Festung gegründet wurde, wurde Lwiw mit jeder neuen Besatzungsmacht umbenannt. Ursprünglich hieß es zu Ehren des Sohnes von König Danylo Halytskyi Stadt des Löwen. Als die Polen die Macht über die Stadt ergriffen hatten, wurde sie Lwow genannt. Zwischen 1772 und 1918 war sie Teil des österreichischen Herrschaftsgebietes und hieß in dieser Zeit Lemberg. Die Russen kennen die Stadt als Lvov. Dies ist wie die meisten der erwähnten Bezeichnungen eine Abwandlung des Wortes "Löwe", dem Symbol der Stadt. Der Löwe ist eine der wenigen Konstanten von Lwiw. Er ist seit dem 13. Jahrhundert auch im Wappen der Stadt zu sehen. Zu verschiedenen Zeiten gesellten sich die Krone, das päpstliche Symbol, Hammer, Sichel und die Virtuti Militari, eine Medaille, die von den Polen 1939 für die heldenhafte Verteidigung der Stadt verliehen wurde, dazu.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Lwiw bei der Konferenz auf Jalta der Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik zugeordnet. Der Aufstieg der ukrainischen Nationalisten in der Stadt spielte eine wichtige Rolle bei der Erlangung der Unabhängigkeit 1991. Bis heute sind die Bewohner Lwiws politisch sehr aktiv.

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Wirtschaft

Seitdem die Innenstadt von Lwiw Weltkulturerbe der UNESCO ist, nutzt man den Ort als Köder, um Touristen in die Ukraine zu locken. Mit den billigen Flügen vom nahegelegenen Krakow kamen auch mehr Urlauber ins Land. Da man aber noch nicht von einer Touristenflut sprechen kann, bleiben das Bankwesen und der Handel wichtige Bestandteile der Wirtschaft.

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BEKANNTE PERSÖNLICHKEITEN

  • Leopold von Sacher-Masoch, Schriftsteller (1836-95) – Denker der Utopie, dessen Werke - darunter der Roman "Venus im Pelz" - in vielen Sprachen übersetzt wurde. Der Begriff "Masochismus" wurde von seinem Namen abgeleitet.
  • Ivan Franko, Schriftsteller (1856-1916) – Poet, sozialistischer Aktivist, der William Shakespeare, Calderón de la Barca, Dante, Victor Hugo und Goethe ins Ukrainische übersetzte.
  • Paul Muni, Schauspieler (1895-1967) – wanderte im Alter von sieben Jahren in die USA aus und erhielt einen Oscar für seine Darstellung des Louis Pasteur in "Louis Pasteur" aus dem Jahr 1936.
  • Stanisław Lem, Schriftsteller (1921-2006) – ein polnischer Science-Fiction-, Philosophie- und Satire-Autor, dessen Werke - unter anderem "Solaris" - in 41 Sprachen übersetzt wurden.
  • Emanuel Ax, Pianist (geboren 1949) – ein Musiker, der mehrere Grammys gewann und von vielen Experten als einer der besten lebenden klassischen Pianisten bezeichnet wird.
  • Ruslana, Sängerin (geboren 1973) – Gewinnerin des Eurovision Song Contest 2006 mit "Wild Dances".

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SEHENSWÜRDIGKEITEN

Wenn es etwas gibt, das symptomatisch für die ganze Stadt Lwiw steht, dann ist es der wunderschöne Ploshcha Rynok (Marktplatz). Auf dem Platz aus Kopfsteinpflaster, der nach einem großen Brand im 16. Jahrhundert wieder aufgebaut wurde, steht das Rathaus. Davor befindet sich ein Becken mit Springbrunnen und Statuen von griechischen Göttern an allen vier Ecken. Auf dem Marktplatz kann man darüber hinaus 40 bis 50 drei- und vierstöckige Gebäude mit faszinierenden Fassaden und kunstvoll verzierten Brüstungen bewundern. Wenn man sich die Häuser genauer betrachtet, sieht man, dass nur wenige mehr als drei Fenster pro Etage aufweisen - drei waren nämlich zur Bauzeit im Preis inbegriffen, ab dem vierten zahlte man Steuern, und das nicht zu knapp.

Innerhalb eines Radius von 200 Metern rund um den Marktplatz befinden sich zehn Kirchen (in der gesamten Stadt gibt es mehr als 80). Die interessanteste unter ihnen ist die katholische Kathedrale. Im Gegensatz zu den meisten anderen Kirchen weist sie eine Kanonenkugel auf, die wohl während eines Kampfes am Gemäuer abgeprallt ist. Im Süden der Stadt liegt das Arsenal-Museum, in dem Waffen ausgestellt sind, die ihren Auftrag wohl erfolgreicher ausgeführt hätten. Auf der Prospekt Svobody (Friedensallee) kann man Statuen der Dichter Taras Shevchenko und Adam Michiewicz bestaunen.

Wenn man nach dem Michiewicz-Denkmal ums Eck geht und die vulytsya Kopernyka entlang spaziert, gelangt man zum Geburtsort eines weniger verehrten Sohnes der Stadt, des Schriftstellers Leopold von Sacher-Masoch - das Original des Masochisten. Es sollte nicht unerwähnt bleiben, dass er sich bei der "Venus im Pelz" von Dingen inspirieren ließ, die sich weit entfernt von den Stadtgrenzen Lwiws abgespielt haben. Die Stadtgrenzen kann man übrigens vom Vysoky Zamok (Hohes Schloss) bestens sehen. Es ist die Wiege der Stadt und liegt auf einer Höhe von 409 Metern.

Fan-Zone: Prospekt Svobody (Freiheitsallee)
Die Fan-Zone befindet sich in einer sehr belebten Durchgangsstraße. An Spieltagen ist sie zwischen 12 und 0 Uhr geöffnet, an spielfreien Tagen kann man sie zwischen 14 und 22 Uhr besuchen. Der Eintritt ist kostenlos und hier werden alle 31 Spiele live übertragen. Zum umfangreichen Rahmenprogramm gehören Kleinfeld-Fußball, Live-Konzerte und DJ-Auftritte. Natürlich gibt es auch eine große Auswahl an Speisen und Getränken.

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VERKEHR

Lwiws kleiner internationaler Flughafen offeriert tägliche Flüge nach Kyiw, Wien und Warschau. Für billigere Flüge kann man den nahe gelegenen Flughafen von Krakow ansteuern, der sich gleich hinter der polnischen Grenze befindet. Die wichtigste Busstation befindet sich weiter entfernt vom Stadtzentrum (acht Kilometer) als der Flughafen (sechs Kilometer). Wenn man also nicht nach Kyiw (neun Stunden) oder eine andere ukrainische Stadt will, braucht man die Station gar nicht unbedingt. Von der Busstation Nummer 8, nahe des Hauptbahnhofs, starten die Busse täglich nach Kyiw und Warschau (14 Stunden, aber schneller, wenn man umsteigt). Züge sind wohl die schnellste und einfachste Reisemöglichkeit. Es verkehren regelmäßig Züge nach Kyiw (6,5 Stunden), Charkiw (20 Stunden) und Moskau (25 Stunden).

Entfernungen zu den anderen Spielorten der UEFA EURO 2012:
Warschau – 385 Kilometer
Kyiw – 540 Kilometer
Poznan – 700 Kilometer
Gdansk – 725 Kilometer
Wroclaw – 620 Kilometer
Charkiw – 1 015 Kilometer
Donezk – 1 175 Kilometer

In der Stadt
Lwiws schmale Straßenbahnlinien wurden bereits 1880 errichtet. Seit sie neulich überholt wurden, gibt es keine bessere Art und Weise, auf den viel befahrenen Straßen der Stadt vorwärts zu kommen. Auf den Hauptverkehrsstraßen haben Oberleitungsbusse mittlerweile die Straßenbahnen ersetzt. Eine Fahrt damit ist genauso teuer - 1 UAH. Für die Abenteurer gibt es die Marshrutky, eine Vielzahl an Mini-Bussen ohne feste Haltestellen (wenn man aussteigen will, sollte man laut schreien oder Grimassen schneiden), dafür aber günstig – 1,75 UAH pro Fahrt - und meistens zuverlässig.

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FUßBALL

Lwiw, einstmals polnisches, heute ukrainisches Territorium, ist eine Stadt, in der der Sport eine herausragende Rolle spielt. Allen voran der Fußball, aber auch Eishockey, Basketball, Wasserball und Rugby haben hier eine lange Geschichte und viele Fans.

Hier ist die Geburtsstätte des ukrainischen und polnischen Fußballs. Das erste offiziell dokumentierte Spiel fand am 14. Juli 1894 statt. 17 Jahre später wurde hier der polnische Fußballverband gegründet, und die Nationalmannschaft absolvierte ihre ersten drei Länderspiele in Lwiw im Stadion von Slavia Czarni Lwów, Polens erstem Fußballverein, der 1903 gegründet wurde.

Zwölf Monate nach dem LKS Lechia Lwów wurde der LKS Pogoń Lwów gegründet und dieser Klub sollte zwischen 1922 und 1926 viermal die polnische Meisterschaft gewinnen. Auch Hasmonea Lwów, ein weiterer Klub aus Lwiw, spielte zu dieser Zeit in der ersten polnischen Liga.

Der sich ankündigende Zweite Weltkrieg veränderte die Fußballlandkarte von Lwiw für immer. Czarni, 1935 polnischer Pokalsieger, wurde von den sowjetischen Behörden aufgelöst, Lechia in den FC Lokomotiv Lviv umbenannt und Pogoń nach einer massenhaften Emigration polnischer Einwohner ebenfalls zerschlagen.

Pogońs Funktionäre kamen in anderen Klubs unter und so haben Polonia Bytom, Odra Opole, Piast Gliwice und Pogoń Szczecin alle ihre Wurzeln in Lwiw. 2009 wurde Pogoń Lwów übrigens als Amateurklub in der polnischen Diaspora neu gegründet.

Der FC Karpaty Lvivist heute der größte Klub der Stadt. 1963 gegründet, stammt der Name von den angrenzenden Karpaten. 1969 gewann der Klub als einziger zweitklassiger Verein den UdSSR-Pokal. Es sollte dies der bis heute einzige Titel des Vereins bleiben, hinzu kommen noch zwei Finalauftritte im ukrainischen Pokal. Der FC Lviv, 2006 gegründet, spielte für eine Weile im nahe gelegenen Dobromyl, ist jetzt aber wieder zuhause.

Bekannte Fußballspieler
Die ehemaligen polnischen Nationaltrainer Kazimierz Górski, Ryszard Koncewicz, Michał Matyas und Wacław Kuchar stammen alle aus dieser Stadt und in Lwiw übersetzte Kazimierz Hemerling 1904 die Spielregeln des Fußballs ins Polnische. Zwei Jahre später entstand auch eine ukrainische Version, übersetzt von Ivan Boberskiy. Auch der ehemalige Arsenal FC- und FC Dynamo Kyiv-Abwehrspieler Oleh Luzhny stammt aus Lwiw.

Wussten Sie schon, dass ...
... ein Mitglied der erfolgreichen Mannschaft von Pogoń Lwów, Wacław Kuchar, polnischer Meister über 800 Meter, 110 Meter Hürden, 400 Meter Hürden, im Hochsprung und im Zehnkampf war? Er gewann darüber hinaus 22 nationale Titel im Eisschnelllauf, spielte 23 Mal für die polnische Fußball-Nationalmannschaft und kam in über 1000 Spielen für Pogoń auf über ein Tor pro Partie im Schnitt.

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ANDERE SPORTARTEN

Fußball ist hier klar die Nummer 1, aber Lwiw ist auch eine Stadt, in der Eishockey, Rugby Union, Wasserball und Futsal eine prominente Rolle spielen. Halychanka sorgte in den letzten zehn Jahren im Frauen-Handball für Furore, aus der örtlichen Schach-Schule kamen in den letzten 60 Jahren unzählige Großmeister.

WO WOHNEN

Lwiw ist bereit für die Fans der Teams aus Dänemark, Deutschland und Portugal. Es gibt noch Tausende von Betten in Hotels mit 1, 2, 3 oder 4 Sternen. Die Preise beginnen bei 21 Euro, buchen können Sie via www.accom2012.com und www.hotelsukraine.com.ua/en.

Apartments können Sie ebenso mieten, Bed and Breakfast finden Sie auf www.kievrent.net und www.ukraineapartments.com. Zudem gibt es zwei Zeltplätze für Fans, die auch auf einen Massenansturm eingerichtet sind:

Fan-Camp - Buhta Vikingiv
Lage: Südöstlich der Stadt mit guten Bus und Bahnverbindungen; 15km vom Stadion und 20km vom Flughafen
Fassungsvermögen: 1 000 Zelte, 300 Caravan-Plätze und zahlreiche Betten in Schlafsälen
Preis: €25 pro Caravan und Nacht; €115 für ein 3-Mann-Zelt pro Nacht
Buchung: www.booking.com/hotel/

Lwiw Fußballfan-Camp
Lage: Bryukhovytska Straße, 5km vom Stadion und 10km vom Flughafen
Fassungsvermögen: 150 Zwei-Mann-Zelte (mit Campingmatten und Schlafsäcken)
Preis: €73 pro Zelt und Nacht
Buchung: www.booking.com/hotel/