Zwischenbericht: Noch 300 Tage

Der Countdown zur UEFA EURO 2012 erreicht an diesem Wochenende einen neuen Meilenstein, denn am Samstag sind es noch 300 Tage bis zum Endrundenstart in Warschau. Die Feierlichkeiten fallen recht gedämpft aus, denn die beiden Gastgeber konzentrieren sich voll und ganz auf die Vorbereitungen, an denen in der Ukraine über eine halbe Million Menschen beteiligt sind. UEFA.com überprüft, wie die Dinge dort und in Polen vorankommen.

Spielorte
• Polen: Am Sonntag wird Polens neuestes Stadion (zumindest für ein paar Wochen) enthüllt, wenn das Städtische Stadion Gdansk zum ersten Mal seine Pforten für die Ekstraklasa-Partie zwischen KS Lechia Gdańsk und MKS Cracovia Kraków öffnen wird. In den Spielorten Warschau und Wroclaw wird den Stadien in den nächsten sechs Monaten der letzte Schliff verpasst. Das umgestaltete Städtische Stadion Poznan wurde letzten September eröffnet.

• Ukraine: Kharkivs spinnenähnliches Metalist-Stadion und die ultramoderne Donbass Arena wurden in der zweiten Jahreshälfte 2009 eröffnet. Das Neue Lviv-Stadion, das der Arena von der UEFA EURO 2008 in Klagenfurt ähnelt, ist zu 75 Prozent fertig gestellt und soll Schauplatz des Testspiels am 15. November gegen Österreich sein. Vier Tage vorher trifft die Nationalmannschaft in Kyiws umgestaltetem Olympiastadion, Schauplatz des Endspiels der UEFA EURO 2012, auf Deutschland. Der letzte Schliff - Membranabdeckung und Sitze - wird gerade verpasst.

Infrastruktur
• Polen: Das Schienennetz wird gewaltig nachgerüstet, um die Reisezeiten drastisch zu kürzen, und die größeren Bahnhöfe in Poznan, Warschau und Wroclaw werden gerade einem bedeutendem Lifting unterzogen. Der Start des neuen Flughafen-Shuttles in der polnischen Hauptstadt steht kurz bevor, während der Hauptzufahrtsweg vom Flughafen nach Poznan hinein ausgebaut wurde. Der letzte Schliff wird gerade einer neuen  Umgehungsstraße um Wroclaw herum verpasst.

• Ukraine: Die Flughäfen in allen vier Spielorten wurden größeren Änderungen unterzogen - mit modernen Terminals, längeren Start- und Landebahnen und sogar, im Fall von Donetsk and Kharkiv, neuen Kontrolltürmen, die bereits in Betrieb sind oder noch vor Ende 2011 in Betrieb genommen werden sollen. Im ganzen Land wurde das Straßennetz ausgebaut, und in Kyiw wurden mehrere Brücken über den Dnipro gespannt, um Engpässe zu vermeiden. Seit April 2007, als die UEFA EURO 2012 an Polen und die Ukraine vergeben wurde, gab es in der Hauptstadt signifikante Investitionen in Hotels.

Nationalmannschaften
• Polen: Franciszek Smudas Mannschaft ist unberechenbar, aber es gibt Anlass zur Hoffnung, wenn man die letzten Testspielergebnisse anschaut: In den letzten zwölf Monaten gewann Polen 3:1 gegen die Elfenbeinküste, 1:0 gegen Norwegen und 2:1 gegen Argentinien. Ein torloses Remis gab es gegen Dänemark, dazu noch eine 0:2-Pleite gegen Litauen. Ein Problem könnte sein, dass die Mannschaft sehr jung ist, aber große Talente wie Borussia Dortmunds Duo Robert Lewandowski und Jakub Błaszczykowski, Kapitän mit 25 Jahren, in ihren Reihen hat. Die Zukunft scheint glänzend zu sein.

• Ukraine: Oleg Blokhin, der die Ukraine zur FIFA-Weltmeisterschaft 2006 geführt hatte, ist seit April wieder im Amt, doch nach anfänglichen Erfolgen gab es zuletzt zwei Pleiten: 1:4 gegen Frankreich und 0:1 gegen Schweden. Der Trainer bleibt aber zuversichtlich und erklärte, dass er "die Richtung erkennen kann, die wir einschlagen müssen". Am 2. September geht es als nächstes gegen Uruguay, den Gewinner der Copa América.

Volunteers
Vitaliy Klitschko und der frühere polnische Nationaltorhüter Jerzy Dudek haben Mitte Juni dabei mitgeholfen, das Volunteer-Programm an den Start zu bringen. Der Schwergewichtsweltmeister im Boxen ermutigte dabei die Menschen, "an den Tätigkeiten teilzunehmen" - und die Leute haben sich daran gehalten. Bis zum 30. September kann man sich noch über ein Portal bei UEFA.com bewerben.

Tickets
Kunden können auf der offiziellen Plattform der UEFA EURO 2012 bis zum 1. März 2012 ihre Eintrittskarten für die UEFA EURO 2012 zum Nennwert weiterverkaufen - ganz nach dem Sprichwort: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.